Hallo, Seit einiger Zeit wird anscheinend im Auftrag von Mentz in Oesterreich gemappt (ueber die 2014 fuer "Forschungsprojekte" auserkorenen Bahnhoefe [1]). Mir ist es zum ersten mal aufgefallen, als am Wiener Westbahnhof ein dicker U-Bahn Bahnsteig eingezeichnet wurde, immerhin mit "fixme=position & shape estimated". Nachdem ichs reverted habe, wurde eine Woche spaeter der gesamte Bahnhof auf den Kopf gestellt: Jeder noch so kleine Foodstore erhaelt ein eigenes indoor-Polygon (fuer ein "Orthogonalize" hats aber meist nicht gereicht, viele sind schief und krumm), massenhaft Ways uebereinander mit verschiedenen layer/level, die sich teilweise ihre Eck-Nodes teilen und teilweise nicht. Verlaufen mehrer Rolltrepen parallel, muss natuerlich jede einzeln eingezeichnet werden. Geschaefte die sich ueber mehrere Stockwerke erstrecken gibt es ploetzlich zwei mal, wenn man sie in dieses Taggingschema zwaengt (z.B. "New Yorker" am Westbahnhof). Selbst die Umrisse von Liften werden einzeln als Ways eingezeichnet. usw...
Das Ergebnis ist ein kaum wartbarer Bahnhof, der von einem Anfaenger schon gar nicht, und auch von einem erfahrenen Mapper kaum bearbeitet werden kann (aber ich hoers schon kommen: "wenn man JOSM verwendet, mit zig Plugins, und auf die layer filtert, dann ists doch ganz einfach"). Kommt irgend ein Geschaeft hinzu, waer meine Motivation da was nachzutragen auch sehr gering: anstatt einfach einen neuen Node hineinzusetzen soll ich jetzt sinnlos Ways aufsplitten und neue hinzufuegen, und waere am Schluss immer noch mit dem Resultat unzufrieden, weil ich genau weiss, dass die Genauigkeit, die man durchs Mapping per Way vortaeuscht, nicht zu erreichen ist, und das 3x4 Meter grosse Standl in dem Gebaeude einige Meter wo anderst steht. Das OSM Datenmodell ist fuer Indoor-Mapping einfach ungeeignet, dafuer haette man aber nicht alle Bahnhoefe umkrempeln muessen, nachdem das TU-Wien Hauptgebaeude vor einigen Jahren in einen unglaublich grausigen Zustand versetzt wurde, war das doch eh schon klar. Mentz wird wohl irgendeinen Nutzen von einem solchen Mapping haben, aber hat der grosse Rest der Mapper/Datennutzer was davon? Ausser einem irrsinnigen Mehraufwand bei selbst kleinen Aenderungen, dem Versprechen dass es irgendwann, moeglicherweise aber auch nie, ein ganz, ganz tolles Indoor-Fussgaenger-Routing geben wird, und falschen/duplizierten POIs (siehe New Yorker Beispiel oben). lg, Jens [1] http://thread.gmane.org/gmane.comp.gis.openstreetmap.region.at/6648 _______________________________________________ Talk-at mailing list Talk-at@openstreetmap.org https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-at