Am Montag, 29. Oktober 2007 22:16 schrieb Frederik Ramm: > Hallo, > > ich habe ich ja schon zu oefteren ueber das deutsche Wesen lustig > gemacht, daher bin ich sicherlich am besten geeignet, die Diskussion > um ein Lieblingskind der Deutschen anzustossen: > > Brauchen wir einen OpenStreetMap e.V.? > > Ich bin da zwiespaeltiger Ansicht. Einmal graut es mir vor der Ver- > einsmeierei, von den Posten, die zu besetzen sind, fuer die aber > niemand kandidiert, weswegen man dann irgendeinen Deppen vom Dienst > drauf setzt, vor den gesetzlich vorgeschriebenen Mitgliederversamm- > lungen, zu denen dann ausgerechnet die drei Mitglieder auftauchen, die > am meisten reden und am wenigsten tun, weil alle andren lieber mappen > gehen oder etwas programmieren, vor Mitgliedsbeitraegen und > Kassenbuechern und so weiter.
Also ich war mal ein "richtiger" Vereinsmeier (hab im Trägerverein eines Jugendverbands gesessen) und würde es im Moment lassen!!! Erstmal sollten wir klare Zeile haben, wofür wir den Verein brauchen, und warum wir das nicht ohne Rechtsstatus machen können. Ich denke vor Behörden kann man auch als Privatperson auftreten und ich glaube nicht das es viel Unterschied macht. Der Verein ist gut, wenn man Risiken nicht selbst tragen will oder kann (z.B. Betrieb eines Servers, Verleih von GPS-Geräten, hohe Ausfallkosten für Tagungen oder Seminarhäuser, wenn sie kurzfristige abgesagt werden müssen), oder man mit viel Geld hantiert und der Zweck steuerlich absetzbar ist. Um den Vorstand davor zu schützen, das er selbst diese Risiken voll trägt muss aber die Satzung relativ wasserdicht sein (Wenn nichts dazu in der Satzung steht, hafte der Vorstand mit seinem privaten Vermögen!!). Es kostet sehr viel Zeit (Führung einer Mitgliederliste, Einladungen zu Sitzungen, Fahrtkosten für Vorstände zu Sitzungen, Änderungen im Vereinsregister) die wir besser für was anderes Nutzen sollten. Man kann natürlich überlegen ob man dafür jemanden bezahlt! Generell gibt es mehrere Arten von Vereinen (zwar nicht im Gesetz, aber wenn man sich die genau ansieht): ==Trägerverein == besteht nur aus wenigen Mitgliedern ca. 10 Leute Vorteil: kaum Kosten und Aufwand für Mitgliederverwaltung Nachteil: "undemokratisch", weil nicht jeder Mitglied werden kann, aber der Vortsand (bzw. die Mitglieder) über das Geld und über die zu Übernehmenden Risiken bestimmt Häufig wird versucht die Satung mit einem "Club" (Geselschaft nach BGB) zu verbinden, das ist IMHO aber nicht wirklich möglich. == Förderverein == "Gibt Geld und hält ansonsten eher die Klappe". Trifft sich einmal im Jahr um zu entscheiden wofür das Geld ausgeben wird. Ist Gemeinnützig. Vorteil: Nur eine Sitzung pro Jahr nötig, Vorstand braucht nicht so viele Rechte weil die Mitgliederversammlung entscheidet. Deshalb kann ein Vorstand vor Ort gewählt werden. Nachteil: Mitgliederverwaltung == Massenverein == "Wie vom Gesetzgeber eigentlich gedacht" Mitglieder geben dem Vorstand einen Auftrag, der ihn dann umsetzt. Vorteil: am demokratischten Nachteil: Mitgliederverwaltung, man muss sich irgendwo in Deutschland treffen, Verein kann relativ einfach handlungsunfähig werden, wenn die Formalia (Einladungsfrist, Einladungsverand etc.) nicht 100%ig richtig funktionieren. In jedem Fall sollte man sich vor der Eintragung in das Vereinsregister eine Satzung überlegen und die dann mit einem Fachanwalt für Vereinswesen durchgehen. Alles andere kostet mehr Geld (wenn man die Eintragungen ändern lassen muss etc.) Gruß Sven _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de