Rolf Bartusel schrieb: > Hallo Frank, > > ... Der NKF-Ansatz scheint wohl auch für mich (ebenfalls > NRW) der richtige Ansatz zur Kontaktaufnahme zu sein. Leider kann ich > aber aus Deinen Beiträgen herauslesen, dass es hier in NRW > offensichtlich kein einheitliches System zur Umsetzung (z.B. KomSIS für > Ostwestfalen) gibt. >
Hallo Rolf, die Ansätze für NKF sind sehr unterschiedlich. Einige Städte zählen die Straßenschilder in 3 Straßen. Dann extrapolieren sie das auf 150 Straßen und haben damit den Wert des städtischen Straßen-Schilder-Bestandes ermittelt. So einfach kann das sein ;-) Es gibt aber auch Gemeinden, die in jeder Straße alle 50 Meter ein Digitalfoto gemacht haben. Das können sie über Web-Gis abrufen. Das KomSIS ist eine lokale Spezialität. Der Kollege in Büro nebenan hat es programmiert. Die Daten werden primär in MS ACCESS gespeichert. Eine Kopie liegt in der PostGIS-DB unseres Web-Gis. Der Ansatz von KomSIS ist: einfache Flächenermittlung über eine Trassierungslinie auf die alles rechts und links orthogonal aufgenommen wird (z.B. Beginn Bordstein, Wechsel Material und Zustand). Ich habe das alles weg gelassen und für OSM *nur die Mittellinie* aus den Daten heraus gezogen. Nur das "Material" habe ich noch ausgewertet um Gras- und Schotterwege zum "track" zu degradieren. Es gibt im Bereich Straßenkataster aber auch einige "Marktführer", die man häufiger antrifft. > Wahrscheinlich hilft es weiter, wenn man deshalb direkt jemand in der > Verwaltung kontaktiert. Wie sieht es denn da mit deinen Erfahrungen in > Sachen Kooperationsbereitschaft aus? Geht da ohne persönliche Kontakte > gar nichts oder rennt man eventuell offene Türen ein? > > Grüße, Rolf > Ich hatte das Glück, dass ich die Ansprechpartner persönlich kannte und einen gewissen Vertrauensbonus hatte. Ich betreue ein WEB-GIS für diese Kunden, das aus freier Software besteht. Von daher waren sie schon ein wenig "an die Freiheit" gewöhnt ;-) Wichtig ist, wen man innerhalb der Verwaltung anspricht. Einige "Entscheider" kennen nichts von den Daten und können sich überhaupt nicht vorstellen, wie das gehen soll. Die hören nur "will unsere Daten haben", denken an "Datenschutz" und machen dicht. Man sollte also einen DV-Administrator oder GIS-Administrator ansprechen. Da hat man die besten Chancen, dass unser Anliegen überhaupt richtig verstanden bzw. eingeordnet wird. Ersatzweise ist man bei den technischen Ämtern (Tiefbau) an der richtigen Adresse. Es gibt aber leider auch viele Kommunen, die die Bestandserfassung (Aufmessung) an Dienstleister vergeben. Oft haben sie Software vom Markt eingekauft, von der sie die Oberfläche kennen, aber nicht die Datenstrukturen. Manche können (oder wollen) nicht mal in die Datenbanken hinein sehen. Man hat also die fachliche Sicht des Tiefbauers und nicht die DV-Sicht eines GIS-Admins auf die Anwendung. Um für OSM etwas aus solcher Fremdsoftware zu konvertieren, müsste die Kommune einen Auftrag an den Software-Hersteller geben. Oder sie müsste die ganze Datenbank rausrücken, dazu braucht es schon viel Vertrauen. Bei den Daten aus Nord-Vorpommern lagen die Daten als "Polygon" in einer PostGIS-(Spatial-) Datenbank. Der Gis-Admin von NVP hat mit ganz einfach einen SQL-Dump davon geschickt. Den habe ich in eine PostGIS-DB wieder eingespielt (Gauss-Krüger-Koordinaten) und als geografische Koordinaten wieder ausgelesen (Function Transform). Über einige (lokale) Radwege bestand aber schon ein Abkommen mit einem Kartenverlag, die haben wir nicht bekommen. -- Frank Jäger _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/cgi-bin/mailman/listinfo/talk-de