Hallo,

   ich würde dieses Thema in seiner Originalversion gerne noch einmal
aufgreifen. Johann hat da schon ein gutes Bild gezeichnet:

On 10/27/2014 01:51 AM, Johann H. Addicks wrote:
> Ich würde die Frage in 3 Abteilungen splitten:
> 
> a) Man hat Leute, die unbedingt inhaltliche Arbeit leisten möchten und
> nicht so viel Lust auf Verwaltungsoverhead, Geschäftsordnung,
> Rechenschaftsberichte haben: -> ständige Arbeitsgruppe im FOSGIS
> 
> b) Man hat Leute, die gern einen Verein betreiben möchten und es toll
> finden, dass sie mit OSM ein Satzungsziel verfolgen können, welches gut
> vermittelbar ist und das potentiell viele Mitglieder und viel
> Community-Orga perspektivisch ermöglichst. (Aufkleber, Stammtischorga,
> Messestände, Jahreshauptversammlungen, Schulungen, Jährliche
> Preisverleihungen, Stipendien, Mitglieder-Rabattaktionen bei
> Partnerunternehmen/Versicherungen)
> 
> c) Man hat Leute, die sagen, sie würden sich nicht trauen, für OSM die
> Werbetrommel zu rühren, ohne dass sie offizielle OSM-Vereinsvertreter seien.
> 
> d) Eine Arbeitsgruppe im FOSGIS ist gescheitert, weil die inhaltlichen
> Differenzen zwischen den OSMlern und den FOSGISlern nicht überbrückbar
> sind in welcher Art auch immer und daher ein eigener Trägerverein solche
> Konflikte sinnvoll vermeidet.

Also meine Sicht der Dinge ist die:

Von a) und b) ist sicherlich genug vorhanden. Ein paar Leute denken
vielleicht c), aber "offizielle OSM-Vereinsvertreter" wollen wir nach
Möglichkeit gar nicht, denn dass führt dann zu dem, was Markus in einem
Followup angedeutet hat - plötzlich denken die, die nicht "offiziell"
sind, sie müssten erstmal um Erlaubnis fragen, bevor sie etwas machen!

Und von d) kann überhaupt keine Rede sein, weil es über
Interessensbekundungen nie hinausgegangen ist.

Denjenigen von Euch, die den FOSSGIS nicht von innen kennen, sei gesagt:
Das ist ein ganz kleiner Laden mit ein paar Aktiven, von denen jeder so
ein bisschen an seinem Steckenpferd herumwurschtelt und die im Verein
halt einen gewissen gemeinsamen Nenner finden, aber gross anders als bei
uns ist das auch nicht. Und von irgendwelchen Differenzen zwischen
"FOSSGISlern" und "OSMlern" habe ich auch noch nichts mitbekommen, im
Gegenteil.

Ich selber bin als Schatzmeister im FOSSGIS-Vorstand. Der Grund dafür
ist hauptsächlich, dass wir bei uns in Karlsruhe ja die SOTM-EU gemacht
haben und der FOSSGIS sich als Träger dafür angeboten hat, und ich hatte
ein schlechtes Gewissen dabei, den FOSSGIS-Ehrenamtlichen jetzt noch die
Finanzverwaltung einer kompletten weiteren Konferenz aufzubürden. Also
habe ich mich freiwillig als Schatzmeister gemeldet ;)

Ich habe nicht die Energie, selbst eine "Arbeitsgruppe OSM im FOSSGIS
e.V." auf die Beine zu stellen, und ich habe vorallem auch keine Lust,
ständig irgendjemand irgendwie erinnern zu müssen, dass er doch mal was
machen wollte. Aber ich kann Euch auf jeden Fall zusagen, dass, *wenn*
ein paar von Euch das machen woll, ihr auf jeden Fall vom FOSSGIS die
Rückendeckung kriegt, die ihr braucht. Inklusive Briefpapier und
Visitenkarten und einem Bereich auf der Webseite und was ihr halt sonst
noch so braucht. Der FOSSGIS sammelt heute schon zweckgebundene Spenden
für OSM, d.h. die landen zwar auf unserem Bankkonto, sind in der
Buchhaltung aber separat gelistet - und ich könnte mir vorstellen, dass
wir da einen Modus finden, wie die Arbeitsgruppe relativ frei über diese
Mittel verfügen kann. Also da ist der FOSSGIS ganz bestimmt für alles
offen, es müsste nur mal jemand kommen und sagen: Ok, wir haben uns
jetzt dies und das überlegt, so und so machen wir das. Es wäre zum
Beispiel auch möglich, dass Mitglieder im FOSSGIS explizit noch
zusätzlich eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgruppe ankreuzen können und
man ihnen dadurch dann irgendwelche Extra Stimmrechte einräumt, oder
ihnen extra Beiträge abbucht (die Gesellschaft für Informatik macht das
z.B. so - es gibt nur einen Verein, aber Du zahlst unterschiedlich, je
nachdem, in welchen Fachgruppen Du bist). Das könnten sich die Leute,
die das machen, alles selber überlegen.

Das einzige, was nicht passieren darf, ist, dass Streit und
Postenschieberei in der Community ausbrechen. Also wenn jetzt die
"Arbeitsgruppe" plötzlich anfangen würde, sich selbst als die einzig
offiziellen OSMer hinzustellen und die Arbeit von anderen in der
deutschen OSM-Community sabotiert (so nach dem Motto "kann ja sein,
Dietmar, dass Du diese Strassenliste machst, aber wir machen jetzt
unsere eigene und die ist dann OFFIZIELL"), dann müsste man da natürlich
die Bremse ziehen. *Diese* Art von Vereinsleben würde der FOSSGIS nicht
unterstützen ;)

Mein Vorschlag wäre, dass sich die, die sich dafür interessieren und
etwas aufbauen wollen, zusammentun (vielleicht bietet sich da mal so ein
Hack-Weekend an - oder der FOSSGIS würde auch helfen, ein
Planungswochenende im Linux-Hotel zu organisieren) und es einfach mal
machen. Man kann ja klein anfangen, und wenn's gut läuft, dann langsam
ausbauen.

Sollte es wirklich mal dahin kommen, dass man sagt: Öh, das ist alles zu
stressig mit dem FOSSGIS, wir wollen lieber was eigenens machen, dann
lässt sich so eine Arbeitsgruppe auch "refactoren" in einen
eigenständigen Verein. Aber so richtige Vorteile sehe ich da nicht. Man
sollte sich nicht blenden lassen von der Idee "wenn wir erst einen
Verein haben, dann wird bestimmt auch Arbeit gemacht". Das führt dann
nur zu einer Verwaltungsleiche.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frede...@remote.org  ##  N49°00'09" E008°23'33"

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