Sven Anders schrieb:
>
>> - Wer hätte überhaupt die Autorität mir eine Verwendung zu Genehmigen?
>> Also an wen muss ich mich wenden? Gemeinderat? Bürgermeister?
>>     
>
> Ich würde es parktisch sehen: Wenn du bei einer Behörde fragst und sie dir 
> die 
> Erlaubnis geben, bist du fein raus, das evtl. ein Beamter seine Befugnisse 
> überschrittten hat, kannst du doch beim besten Willen nicht kontrollieren, 
> ich denke das wird man dir auch nicht ankreiden können (es sei denn du 
> konstruierst so was wissentlich (z.B. meine Schwester unterschreibt das, 
> obwohl  sie in einem ganz anderen Bereich verbamtet ist.)). Wenn du z.B. nach 
> einer Baugenehmigung fragst kontrollierst du ja auch nicht ob die Person 
> befugt ist sowas zu unterschreiben.
>
>   
Sehe ich etwas anders: Wenn wir bei einer Behörde nach den Kartendaten 
fragen, dann ist derjenige der angefragt wird im Regelfall zum ersten 
Mal mit diesem Thema konfrontiert. Außerdem hat der sowies genug anderes 
"wichtigeres" zu tun. Wenn er/sie jetzt nicht zuständig ist, dann wird 
die Mail einfach auf die lange Bank geschoben und es passiert gar 
nichts. Es würde sehr viel helfen, wenn man der Behörde, die uns die 
Info zur Verfügung stellen soll, alles nötige an die Hand gibt um die 
rechtliche Situation beurteilen zu können und wenn man direkt denjenigen 
anspricht / anschreibt, der es entscheiden kann. Und es würde sicher 
auch helfen, wenn man das nicht per E-Mail macht, sondern telefonisch 
einen Termin zu den Bürozeiten vereinbart, und dann mit ein paar 
Beispielausdrucken, einem Laptop mit den OSM Karten und ein paar 
Telefonnummern von anderen Verwaltungen die das ganze schon gemacht 
haben zu dem Termin anrückt. Wenn man dann auch noch aufzeigen kann, 
welche Vorteile die Gemeinde durch ihr Engagement hat, dann denke ich, 
dass die Sache sehr gute Erfolgschancen hat.

Wenn man daher dieses Projekt verfolgen will, dann sollte man folgende 
Dinge mal in Erfahrung bringen:

    * Wer ist in einer Stadt / Gemeinde / einem Landkreis berechtigt
      Geodaten kostenlos zur freien, unbeschränkten Weiterverwendung
      herauszugeben?
    * Darf er alle Daten herausgeben die die Gemeinde hat, oder nur
      solche die z.B. seine Gemeinde selbst erfasst hat, bzw. derern
      Erfassung die Gemeinde selbst bezahlt hat? Welche Daten sind das
      typischerweise?
    * Was für Vorteile hat eine Gemeinde durch so eine Aktion? (Mögliche
      Ideen:)
          o Aktuelleres Kartenmaterial als im Moment verfügbar. (Evtl.
            sind die vorhandenen Daten ja schon ein paar Jahre alt und
            für die Erhebung neuer Daten fehlt das Geld)
          o Evtl. entstehen der Gemeinde ja Kosten durch die Nutzung der
            Daten der Vermessungsämter, wenn z.B. für eine
            Veröffentlichung in eine Karte noch irgendwas eingezeichnet
            werden muss. Oder generell gefragt: Vielleicht kennt einer
            ja Ecken, wo Gemeinden für Karten Geld ausgeben müssen.
          o Vielleicht nutzen die Gemeinden ja auch im Moment die Karten
            der Vermessungsämter ohne dafür zu bezahlen obwohl Lizenzen
            fällig wären - dann könnten man der Gemeinde mit OSM zu
            einem reinen Gewissen verhelfen.
          o Die Möglichkeit einen Ortsplan an die Bürger zu verteilen -
            Druck könnte über Werbung lokaler Unternehmen (Bäcker,
            Metzger, Gärtner, Hofladen) finanziert werden. (Aber: könnte
            die Gemeinde so was nicht auch mit den kommerziellen Karten
            machen? Was kostet denn die Lizenz einen Stadtplan z.B.
            5000x zu drucken?)
          o Die Möglichkeit auf der eigenen Webseite der Gemeinde einen
            gut aufbereiteten Stadtplan anzuzeigen (z.B. macht Ulm
            extreme Klimmzüge bei diesem Thema:
            http://www.stadtplan.ulm.de/impressum_sp.html), evtl.  mit
            Einblendung weiterer, für die Gemeinde spannender Info.
          o Am besten ziehen vermutlich immer die Argumente: "Da kann
            man Geld sparen" und "Den Bürgern der Gemeinde (=Wähler)
            wird das Ergebnis gut gefallen"
    * Eine Liste von Leuten in Gemeinden die ihre Daten bereits an OSM
      gegeben haben und damit gut gefahren sind und bereit sind sich
      auch mal von anderen Amtskollegen wegen diesem Thema anrufen zu
      lassen. (--> Das ist IMHO der wichtigste Punkt von allen!)
    * Ein paar Referenzprojekte, bei denen tatsächlich der kostenlose
      Ortsplan für die Bürger entstanden ist oder bei denen es einen
      schönen öffentlichen Ortsplan am Ortseingang gegeben hat, der dank
      Openstreetmap nur die Hälfte gekostet hat.

Idealerweise haben wir hier einen "Insider", d.h. jemand, der auf einem 
solchen Amt arbeitet, bzw. jemanden kennt der dort arbeitet und die 
Punkte noch besser kennt, die man in so einem Gespräch anbringen sollte.

Gruß,
Thomas

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