Zitat Johann H. Addicks:

> Date: Mon, 01 Sep 2008 16:42:55 +0200
> From: Michael Buege
> <[EMAIL PROTECTED]>
> 
>> Du moechtest nochmal eine Zusammenfassung der bisher geaeusserten
>> Gruende fuer die Aufnahme und den Verbleib dieser Daten im
>> Datenbestand von OSM?
> 
> Genau.
[...]

Lass gut sein, Johann, wir drehen uns hier im Kreis. 
Ich verstehe Deine Einwaende durchaus, gleichwohl kann ich sie nicht
akzeptieren.
Denn mir geht es nicht um diese konkreten Wlan-Punkte, auch nicht um
Flugrouten oder andere Dinge, die der ersatzlosen Loeschung anheim
fallen sollen, nur weil irgendjemand den Sinn dieser Eintraege nicht
erkennt oder versteht.
Es braucht genau _einen_ Grund, um diese Daten im Bestand zu belassen:
Derjenige, der sie eingetragen hat, moechte, dass sie drin sind. 
Es steht mir schlichtweg nicht zu, hier den Daumen zu drehen. Ich
weiss doch ueberhaupt nicht, was derjenige mit den Daten vorhat. Ist
es nur ein Test, um herauszufinden, wie man die Daten in Verbindung
mit OSM und Anwendungen rund um OSM verwenden kann, werden die Daten
irgendwann erweitert, ergaenzt oder ersetzt. Hat jemand den
Verursacher mal gefragt? Was hat er gesagt? "Haut weg, war nur
Spass!"? Dann sieht die Sache anders aus, obwohl er sich dann auch
selber drum kuemmern koennte. 
Es wurde eine zu heftige Dynamik der Wlan-Punkte ins Feld gefuehrt.
Ja, wer wenn nicht OSM ist praedestiniert, solch eine Dynamik zu
visualisieren? Wer sagt denn, dass die Kartenwerke der Zukunft
statisch sein muessen? Sicher nicht mit den momentanen Anwendungen,
aber hier treffen wir auf den naechsten Punkt. Wir verharren imho
viel zu sehr in momentanen Strukturen, klammern uns an das, was
Software momentan kann oder was sie unserer Vorstellung nach mal
koennen wird.
Mir ist klar, dass ich mir quasi selber widerspreche, wenn ich
moechte, dass alle Daten in einer Datenbank Platz finden, weil es
unkomplizierter ist. Denn es kann genau so gut sein, dass es
demnaechst etwas gibt, dass herkoemmliche Datenbanken ueberfluessig
macht.
Freie Geodaten, frei verfuegbar, frei veraenderbar, wann hat es das
jemals in dieser Form gegeben? Wir haben vermutlich noch nicht einmal
an der Oberflaeche dessen gekratzt, was moeglich ist und was mal
moeglich sein wird. Kein Wunder, denn mit den bisherigen Geodaten
konnte man solche Ideen gar nicht entwickeln, da wurde die Phantasie
schlicht weg von der Kosten-Nutzen Analyse totgeschlagen. 
Wenn wir jetzt anfangen, das darf und das nicht, das jetzt und das
jetzt nicht und das nicht hier und das nur dort, vermauern wir uns
und anderen Leuten eventuell Moeglichkeiten, von denen wir noch nicht
einmal ahnen, dass es sie gibt. Es muss doch moeglich sein, Ideen zu
entwickeln, selbst auf die Gefahr hin, dass sie scheitern. Auch das
foerdert die Entwicklung des Projektes. Aber wie soll das gehen, wenn
nur das geduldet wird, was von Anfang an sinnvoll und richtig
erscheint. Wenn ich morgen anfange, jeden Pflasterstein saemtlicher
Kopfsteinpflasterstrassen einzeln nach verschiedenen Kriterien zu
erfassen und als Flaeche einzutragen, um irgendwann einmal eine
umfassende Statistik ueber diese Art von Strasse und eine
Dokumentation ueber ihr langsames Verschwinden aus unsererm
Lebensraum zu erstellen, so muss das moeglich sein. Denn OSM ist eben
nicht nur Kartenzeichnen oder Routingprogramme, auch wenn das gerne
uebersehen wird. 

-- 
Michael



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