Frederik Ramm schrieb: > Durch Karlsruhe verläuft die A5. Sie besteht aus vielen einzelnen Ways. > Die sind derzeit alle noch mit "highway=motorway, ref=A5" getaggt. > Zugleich befinden sie sich in einer Relation für die A5. Die Vererbung > von Tags (alles bis auf "type" wird abwärts vererbt, Way schlägt > Relation) ist derzeit, wie Du vermutlich weisst, noch nicht > flächendeckend implementiert, das heisst, man kann das > "highway=motorway, ref=A5" an den einzelnen Ways noch nicht entfernen, > aber eines Tages wird man das können und einfach nur die Relation > entsprechend taggen. Das einzelne Wegstück wird dann unter Umständen > *gar keine* Tags mehr haben (genauso wie Nodes oft *gar keine* Tags > haben, weil sie eben nur als Bausteine für einen Way gebraucht werden).
Ich weiß nicht, ob dieses Streben nach totaler DB-Normalisierung und Abwesenheit von Redundanz in OSM überhaupt sinnvoll ist. Ich habe bei etlichen beschriebenen Anwendungen von Relationen so meine Verständnisprobleme, welchen Zweck sie eigentlich erfüllen sollen, bzw. welchen Sinn es machen soll, in die entsprechende Generierung manuelle Arbeit hineinzustecken, anstatt es maschinell zu erledigen. Das Beispiel der Autobahn ist so ein Mittelding: Ich halte es für extrem sinnvoll, wenn jedes einzelne Teilstück sein zugehöriges ref-Tag trägt. Ich kann auch nur halbwegs nachvollziehen, warum man den gesamten Straßenzug nochmal zusätzlich in eine Relation stecken will. Was wird dadurch gewonnen? Genausogut kann man doch die API nach Wegelementen mit "ref=A 5" befragen und erhält im Prinzip dasselbe. Zugegeben, eine weltweite Abfrage liefert vermutlich mehr als nur die Autobahn in Karlsruhe, und in der Relation könnten sich auch noch weitere verbundene Informationen befinden. Da ist nur die Frage: Welchen Sinn hat die Zuordnung solcher Informationen heute für welche Anwendung? Ein in meinen Augen nun wirklich absurder Vorschlag ist, alle Einzelteile einer durchgehenden Straße in eine Relation zu packen, um dann nur der Relation den durchgehenden Straßennamen zu geben, damit das Rendering z.B. auf Brücken nicht ständig den Namen wiederholt. Da sage ich mir: Wenn ein Renderer wirklich will, dass gleiche Straßennamen schöner verteilt werden, dann wird er so programmiert werden, dass er die Namensidentität der Einzelteile erkennt und selbst zusammenfaßt. Für sowas braucht es keine Relation. Andererseits: Relationen können natürlich auch wertvolle Zusatzinformationen zu einer Gruppe von Wegstücken hinzufügen, beispielsweise die Nutzung durch eine Buslinie. Diese Art von Extra-Info könnte man natürlich auch in Tags packen, das ist aber weitaus weniger schön, weil es sich doch eher um eine Art Meta-Information handelt. Stichwort Redundanz: Ich glaube, dass es in OSM Redundanz geben muß, weil dadurch die Informationen leichter in einem konsistenzen Zustand gehalten werden können. Wenn ich die Gültigkeit einer Information lediglich anhand einer einzigen Quelle bewerten muß, dann kann ich die Info glauben, oder nicht. Geben mir zwei oder mehr Quellen gleichartige Informationen, dann hebt das die Vertrauensbasis schon erheblich. Außerdem wird es immer wieder vorkommen, dass gleichartige Dinge unterschiedlich getaggt werden - Redundanzen helfen dann dabei, zu ermitteln, was tatsächlich gemeint ist. Viele Grüße Sven _______________________________________________ Talk-de mailing list Talk-de@openstreetmap.org http://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de