Hallo liebe Liste,

am 2. August wird angestrebt im Landkreis Tirschenreuth in Bayern die "größte 
Mapping-Party Deutschlands" zu veranstalten, unterstützt ja auch durch den 
FOSSGIS e.V.

Nachfolgend die Presseerklärung im Rahmen des GIS-Camps 2009:

GIS-Camp 2009: Wir kartieren unsere Welt! Mach mit!
Hochschule Anhalt (FH) veranstaltet die größte „Mapping-Party“ Deutschlands am 
2. August im Landkreis Tirschenreuth


Die Benutzung kostenfreier hochaktueller Geodaten ist der Traum vieler 
Anwender. Updates für Navigationssysteme, Kartenwegweiser zu Veranstaltungen 
oder Stadtpläne ohne Datenkosten rücken nun in erreichbare Nähe – wenn viele 
der Benutzer dabei helfen, die gemeinsame Weltkarte „Open Street Map“ zu 
erstellen. Einen Meilenstein in der Entwicklung dieser Weltkarte soll die 
größte Mapping Party, die Deutschland je gesehen hat, am 2. August im Landkreis 
Tirschenreuth leisten. Und das Beste: Jeder kann dazu beitragen.

Die Bedeutung von Geodaten – also Daten, die einen Raumbezug aufweisen – hat in 
den letzten Jahren enorm zugenommen. Das Geschäft mit Geodaten verzeichnet 
Wachstumsraten, die nur von den Bereichen Nanotechnologie oder Biotechnologie 
übertroffen werden. Produkte wie Navigationssysteme oder Google Earth sind nur 
zwei Beispiele unter vielen. Auch steigt der Bedarf an digitalen Karten, zum 
Beispiel als Weginformation für Feste oder Partys. Jedoch verlangen typische 
Anbieter hierfür oft erhebliche Preise. Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung 
der Geodaten könnte jedoch noch viel größer sein - und damit die Anzahl der 
dadurch entstehenden Arbeitsplätze. Innovative Projekte scheitern nämlich oft 
an den Kosten für das Kartenmaterial. Dieses muss bei den jeweiligen Ämtern 
bzw. kommerziellen Anbietern eingekauft werden. Die Nutzung solcher Daten durch 
Privatpersonen – z.B. für eine Anfahrtsskizze bei einer Einladung – ist also 
streng geregelt.

Das Ziel, derartige Probleme zu lösen, ist die Herausforderung, der sich das 
Projekt „Open Street Map“ seit vier Jahren stellt. Open Street Map (OSM s. 
http://www.openstreetmap.de), das übersetzt soviel wie „Offene“ oder „Frei 
Nutzbare“ Straßenkarte bedeutet, hat es sich um Ziel gesetzt, eine Weltkarte zu 
erschaffen, die von jederman kostenlos verwendet werden darf. Prof. Koppers von 
der Hochschule Anhalt (FH) leitet das zeitgleich stattfindende GIS-Camp in 
Flossenbürg: „Die Methode zur Sammlung der notwendigen Daten dazu erinnert an 
das inzwischen weithin bekannte Wikipedia. Jeder kann dazu beitragen, die 
Karten seiner Umgebung ein bisschen besser zu machen – und jeder darf die 
daraus entstehenden Ergebnisse kostenfrei nutzen.“
Dennis Straten, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Anhalt (FH), 
erklärt: „Eine Methode, Geodaten für die Kartenerstellung zu erheben, besteht 
in der Verwendung des GPS (Global Positioning System). GPS - Empfänger können 
die Position an beinahe jedem Ort auf der Erde bestimmen. Auf Grund der 
rasanten technischen Entwicklung der letzten Jahre sind diese Geräte 
mittlerweile auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich geworden.“ Sie 
werden auch in anderen Geräten, z.B. Handys oder Pulsuhren integriert und 
werden zunehmend von privaten Benutzern angewendet. Auch diese Geräte können 
für die Kartenerstellung genutzt werden. Die mit den Empfängern erfassten 
Rohdaten können mit frei verfügbarer Software (Open Source)  am Computer 
ausgelesen und für die Kartenerstellung verwendet werden.
Diese Datenerfassung kann auch gemeinschaftlich betrieben werden. Treffen sich 
die Kartierungswilligen (auch Neulinge sind ganz herzlich willkommen) mit dem 
Ziel, in einer konzertierten Aktion größere Bereiche zu erfassen, so spricht 
man in Ableitung des engl. Begriff „Map“ für Karte von Mapping-Parties.

„In letzter Zeit gab es mehrere Mappingpartys, bei denen sich viele Menschen 
mit ihren GPS-Empfängern treffen und in einem Gebiet sämtliche Daten wie 
Straßenverlauf, Häuser, Hydranten, etc. aufnehmen. So geschah dies z.B. letztes 
Jahr im Juli in Bohmte. Hier trafen sich ca. 30 Freiwillige zur Datensammlung.“ 
erläutert Kai Behncke, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Osnabrück und 
Organisator der Mapping-Party im niedersächsischen Bohmte, der es sich nicht 
nehmen lassen will, auch in Tirschenreuth dabei zu sein.

Ähnliches soll auch am 2. August im Landkreis Tirschenreuth stattfinden – mit  
noch mehr Teilnehmern. Es soll die größte Mappingparty werden, die bis dato in 
Deutschland veranstaltet wurde.  Die Latte für das Ziel ist hoch gehängt, 
jedoch erreichbar. Der Landkreis Tirschenreuth soll der erste Landkreis in 
Deutschland sein, der vollständig in Open Street Map kartiert ist.

Das Ganze findet im Umfeld des GIS-Camps statt. Dies ist eine Veranstaltung für 
Studenten, Anwender und Experten verschiedener Fachrichtungen, die alle etwas 
mit Geoinformationen zu tun haben oder den Umgang damit erlernen wollen. 
Fachlicher Rat ist für die Kartierungswilligen also nah. Um an der 
Mapping-Party teilzunehmen, braucht es nicht viel. Frank Benndorf, 
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Anhalt (FH) erläutert die 
Voraussetzungen: „Ein funktionsfähiger GPS-Empfänger wäre schön, ist aber nicht 
Voraussetzung, da auch über Leihgeräte zur Verfügung stehen. Eine Einweisung in 
die Technik und Methode findet durch die Experten des GIS-Camps 
(http://www.gis-camp.de) statt. Kartiert werden kann zu Fuß, mit dem Fahrrad 
oder mit dem Auto. Es steht aber auch ein Bus für den Transport zum Einsatzort  
zur Verfügung.“


Nun auf zur größten Mapping Party Deutschlands. Treffpunkt ist am 2. August 
2009 um 9.00 Uhr der Parkplatz des Landratsamtes in Tirschenreuth. Weitere und 
aktuelle Informationen sind demnächst unter http://www.gis-camp.de/osm/ zu 
finden.
Die OSM-Datenerhebung wird finanziell, logistisch und personell durch den 
FOSSGIS e.V. (http://www.fossgis.de) sowie die Gesellschaft für Geoinformatik 
(GfGI) (http://www.gfgi.de) unterstützt.

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