Am 23.06.2010 12:23, schrieb Markus:
> Hallo Christoph,
> 
> ich begrüsse es, wenn wir hier Namen mit politischer Bedeutung sehr 
> sorgfältig beschreiben. Danke für Dein Nachfragen!

Also ich frage weniger wegen der politischen Bedeutung - mehr wegen der 
Praktikabilität für die Renderer und so.
Du willst mir nicht ernsthaft erzählen, dass sich die Leute in den Dörfern in 
Polen, die noch nie ein Mapper gesehen hat, dafür interessieren, ob da jemand 
an den OSM-Ortsnamen ein name:de hängt und ob das dann ein Endonym oder Exonym 
ist.
Ganz ehrlich ich seh da nicht die politische Sprengkraft.
Die freuen sich vielleicht, wenn sie damit noch ein paar deutsche Urlauber 
anlocken können.

Ich hab mal vor Ort ein wenig geschaut. Die polnische Mapperaktivität ist 
großflächig noch ganz schön gering. Trotzdem scheint name:de kein Problem zu 
sein. Ich hab höchstens mal ein paar Umbenennungen gesehen, wo Leute mein 
old_name in name:de umgetaggt haben.

> So wie ich die Diskussionen auf talk-de interpretiere, gilt derzeit:
> 
> name:       Sprache und Schrift wie im bezeichneten Ort üblich
> name:de     a) für Orte in deutschsprachigen Ländern (DE, CH, AT)
>              b) für Länder und Hauptstätte, jeweils in offizieller
>                 deutscher Übersetzung und in lateinischer Schrift
> name:xy     a) für mehrsprachige Orte (Amtssprachen)
>              b) für Länder und Hauptstätte, jeweils in offizieller
>                 internationaler Übersetzung und in xy-Schrift
> name:old    für historische Namen

Bisher entnehm ich hier als sichere Information, dass old_name eher nicht 
benutzt wird und daher wohl keine Zukunft hat - wie ichs mir schon dachte.


> Für differenziert Unterscheidungen im deutschen Imperialismus dient:
> 
> name:de:####-####

Verstehe nicht so ganz worauf du hinaus willst. Klar gab es deutschen 
Imperialismus.
Aber nur weil ein Ort im heutigen Polen früher längere Zeit einen deutschen 
Namen hatte, muss ich jetzt nicht sofort an den deutschen Imperialismus denken, 
wenn ich den da drantagge als name:de.
Ist halt so wie es ist, bzw. wie es war.

Wenn die Nazis irgendwelche Orte in der damaligen Sowjetunion unterworfen haben 
und denen dann einen deutschklingenden Namen aufgesetzt haben, dann ist das 
noch ein ganz anderes Thema - da würd ich dir recht geben. name:de find ich da 
auch nicht so gut, da diese Bezeichnung aufgesetzt und nicht von Dauer war und 
sie eh keiner mehr benutzt.
Aber die Ortsnamen beispielsweise im ehemaligen Ostpreußen sind über 
Jahrhunderte so gewachsen und ich sehe es ähnlich wie es hier schon mal jemand 
geschrieben hat - die Menschen gehen, die Namen bleiben - zumindest in 
Erinnerung.

Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit Polen gemacht, wenn es um das 
Verhältnis zu Deutschen geht. Die meisten finden das super, wenn sich Leute für 
ihre Orte und deren Historie interessieren.
Ich glaub die haben absolut kein Problem mit einem name:de in ihren OSM-Daten. 
Werd sie zur Sicherheit mal fragen.

Danke für die Antworten und Viele Grüße
Christoph

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