On 03.09.2010 15:35, M∡rtin Koppenhoefer wrote:
Am 3. September 2010 15:27 schrieb Peter Wendorff<wendo...@uni-paderborn.de>:
Und wieder ein Argument dafür, eine Routing-Ebene auch in der API
abzuspalten, die Routing-Relevante Daten von Kartendaten trennt.
nö, wieso? Jeder der Routing machen will, nimmt die Daten, die da
sind, und vereinfacht sie für seine Routing-Datenbank entsprechend.
Dafür muss man nichts extra machen. Die Weglängen werden z.B. um so
genauer, je mehr man sich an die echte Straßenform annähert.
einerseits richtig, andererseits aber auch wieder nicht.
Im Grunde wäre es doch für die Karte am schönsten, wenn man jeden Weg, jede Straße und jeden Fluss als Polygon (oder zwei Begrenzungslinien) einzeichnen würde; damit unter anderem auch die Topologie ausdrücken könnte etc.

Im Grunde sind lineare Features für die topologische Karte fast immer nur eine Annäherung, und auch die Angabe der Breite ist nicht so leistungsstark wie ein Polygon zur Beschreibung der Form - sonst sind Straßen z.B. auf einmal krumm, weil sie sich nur in eine Richtung verbreitern. Folgende Zeichnung beschreibt z.B. die Geometrie eines Fußweges. Um das mit width=* korrekt beschreiben zu können, ist der Fußweg etwa wie die gepunktete Linie einzuzeichnen:

______
      \
       \
......  \________
      *.
        *********
_________________


Wenn Fußwege immer wieder breiter und schmaler werden, ist das blödsinnig komplex als Linie: alle paar Meter muss die Linie getrennt werden, um die Breite anzupassen, ständig knickt die Linie ab und das Rendering wird dadurch auch nicht einfacher.
In der explizit auch Bürgersteige einzeln eingetragen werden sollen, weil
sie für das Routing relevant sind, ebenso wie Abbiegespuren und so weiter,
dagegen hat ja niemand was, nur sollte man sie nicht _falsch_
eintragen (Du wolltest sie als highway=footway eintragen, und das sind
sie nicht).
Das kommt darauf an, wie man footway definiert.
Die deutschsprachige Wikiseite unter http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dfootway verweist einerseits auf das dazugehörige Verkehrszeichen, das übrigens auch manchmal an Bürgersteigen anzutreffen ist, andererseits wird dies nicht vorgeschrieben - Zitat "...sind die Wege meist ausgeschildert...". Laut StVO sind Bürgersteige aber generell nutzungsrechtlich Fußwegen gleichzusetzen: ohne Ausnahme per Zusatzschild oder andere Auszeichnung dürfen Radfahrer und andere Fahrzeuge Fußwege nicht nutzen (§2) etc.

Meines Erachtens sind Bürgersteige also, wo nicht anders gekennzeichnet, als Fußwege zu betrachten. Für die OpenStreetMap sehe ich momentan zumindest keinen Grund, dies zu verbieten; alternative Tagging-Schemata existieren meines Wissens nicht.
während die Kartenebene sich auf korrekte Geometrie konzentrieren kann.
neben korrekter Geometrie will man eben auch korrekte Topologie haben,
und am einfachsten (m.E.) hat man alles zusammen. Was Du willst sind
im Prinzip 2 getrennte Datenbanken, die dann aber auch das Risiko
bergen, dass sie "auseinanderlaufen".
Das meinte ich mit Praxisrelevanz und Machbarkeit: Eine Verknüpfung der Ebenen wäre zwingend - und nein, ich habe noch keine Ahnung, wie die Aussehen könnte. Irgendwie müsste aber eine Verknüpfung machbar sein im Sinne von "zugrundeliegende Geometrie dieses Weges ist....".

Das Problem des "Auseinanderlaufens" haben wir ja jetzt schon immer wieder mit dem Relationenkonzept. Das ist also ein grundsätzliches Problem, das nichtsdestotrotz gelöst werden sollte.

Gruß
Peter

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