Hallo Steffen, hallo @talk-de,
da nebenan eine heftige Diskussion um Namenszusätze im Gange ist,
wurde ich an ein Problem erinnert, dem ich vor einigen Tagen gegen-
überstand: Haltestellennamen für Bushaltestellen von Überlandlinien.
Auf den Haltestellentafeln in der Stadt steht (natürlich) nicht der
Name der Stadt (also "Lindengarten" und nicht "Wismar Lindengarten",
Ausnahme "Wismar ZOB"). Außerhalb der Stadtgrenzen heißt es dann schon
"Groß Strömkendorf Dorf" oder "Hof Redentin Abzweig".
In den Online-Fahrplänen steht (natürlich?) "Wismar Lindengarten",
wenigstens nicht "Hansestadt Wismar Lindengarten", denn das könnten die
wenigsten Schriftanzeiger in den Bussen auch darstellen.
Wie verfährt man in diesem Fall am saubersten?
das ist in der Tat ein ziemlich hartnäckiges Problem, auch außerhalb von
OSM.
Als normaler Fahrgast sieht man ja nur die Fahrgastinformation. Sie ist
idealerweise so aufgebaut, dass sie dem Fahrgast hilft - deswegen steht
auf den innerstädtischen Buslinien z.B. "Dargetzow" als Ziel und nicht
"Wismar-Dargetzow", aber auf Überlandlinien wie der 240 "Wismar" oder
"Wismar ZOB" (auch wenn alle diese Linien den Lindengarten anfahren).
Die Informationsbedürfnisse der Fahrgäste sind einfach unterschiedlich.
Das gleiche gilt für Haltestellenschilder.
Was in den Online-Fahrplänen steht, braucht von der Länge her übrigens
keine Rücksicht auf die Zielanzeiger der Busse zu nehmen und tut es auch
nicht. Das wird mehr oder weniger getrennt gepflegt, manchmal auch von
verschiedenen Betreibern. Abgeglichen wird das ganze in der Regel über
den jeweiligen Verkehrsverbund. Übrigens, "Groß Strömkendorf" ist exakt
so lang wie "Hansestadt Wismar" - irgendwie findet sich immer eine
Lösung auch für den Zielanzeiger ;)
Ein Problem ist es auch, wenn die Haltestelle in mehreren
Verkehrsverbünden eingebunden ist oder wenn mehrere nicht miteinander
kooperierende Verkehrsunternehmen sie anfahren - die kann dann durchaus
unterschiedliche Namen haben. Das alles zu modellieren führt regelmäßig
zu Kopfschmerzen, vor allem wenn man Informationssysteme für den ÖV baut
(was zufällig mein Job ist ;)).
Ich würde unter name=* genau das taggen, was auf der Haltestellentafel
steht. Das ist einfach und für jeden Mapper nachvollziehbar und für die
meisten Anwendungen, allen voran das Rendern der Karte und die Suche,
auch korrekt. Wenn man einen Fahrplan über die Haltestellen legen will,
ist der Name ohnehin nicht so wichtig, da braucht man eher die IDs und
zwar die der einzelnen Haltepositionen, nicht nur die der Haltestellen.
Wenn die Haltestelle regelmäßig sowohl von Stadtbussen als auch von
Regionalbussen angefahren wird, würde ich vielleicht noch einen
name:<qualifier>=* oder name:alternative hinschreiben (siehe auch [1]).
Also für deine Beispiele:
# Zentrale Haltestelle, wo alles hält
name=Lindengarten
name:alternative=Wismar Lindengarten
# Haltestelle in Wismar, wo nur Stadtbuslinien halten
name=Dreveswäldchen
# Haltestelle draußen auf dem Land
name=Hof Redentin Abzweig
Einfach, straightforward und ohne komplizierte Regeln, die sich eh kein
Mensch merken kann :)
Die Zielanzeiger der Busse oder ähnliches würde ich weitestgehend
ignorieren: Das Medium ist einfach zu eingeschränkt, um in allen
Situationen eien vollständigen Namen anzuzeigen. Da geht es ja viel eher
darum, dass du die Aufschrift aus 25m Entfernung bei Regen erkennst,
nicht dass der Name vollständig udn korrekt dargestellt ist ;)
Viele Grüße aus Stuttgart,
Igor
[1]
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Public_Transport#Stop_Area
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