Hallo Frederik und Christian! 
Danke für die Antworten!

@Frederik:

> Das ist leider nicht ganz leicht. Zwar gibt es Flaechen, die in OSM mit 
> "landuse=residential" als Wohnflaechen eingetragen sind, aber die sind 
> mitnichten komplett. Schau Dir z.B. mal diese Karte von Muenchen an:
> http://www.openstreetmap.org/?lat=48.15772&lon=11.53345&zoom=16&layers=M
> Nur im Nordosten des Bildes, im Stadtteil Ebenau, ist tatsaechlich eine 
> Siedlungsflaeche eingetragen (etwas dunkleres Grau). Der ganze Rest (helleres 
> Grau) hat keine Siedlungsflaeche.
> Das liegt daran, dass die Mapper wenig Motivation haben, eine 
> Siedlungsflaeche in einer schon mit Strassen und Haeusern dicht befplasterten 
> Gegend einzuzeichnen ("man sieht ja, dass da Leute wohnen").

Hm, das scheint in München tatsächlich nicht ganz unproblematisch zu sein. 
Jedoch trifft dies regional mit unterschiedlicher Intensität auf - so mein 
Eindruck. Beim Kontrollieren meiner ländlichen (!) Untersuchungsregionen (links 
und rechts des Rheins bei Karlsruhe/Mannheim) habe ich eine schöne Konsistenz 
den Einsatz des "residential"-Tags betreffend vorgefunden. Aber natürlich 
können auch dort Fehlerflecken auftauchen. 

Nichtsdestotrotz wäre es einen Versuch wert. 
Der Kartenausschnitt, den ich damit zeigen möchte, ist zudem so groß, dass es 
nicht auf "vergessene" Gewerbegebiete oder Neubaugebiete ankommt, sondern 
vielmehr um die Lage der Siedlung innerhalb ihrer Gemeindegrenze. Also, solange 
keine eklatanten Missstände auftreten, sind die kleinen Fehler zu 
vernachlässigen.


> Ein Landuse-Shapefile kannst Du Dir u.a. auf den folgenden Wegen selbst 
> erzeugen:
> 1. osm2pgsql - geht auch fuer grosse Dateien, erfordert PostGIS (danach 
> pgsql2shp), auf einem aktuellen Ubuntu/Debian-System kann man das aber alles 
> als fertige Pakete installieren.
> 2. osm2shp aus dem OSM-Subversion-Repository 
> (svn.openstreetmap.org/applications7utils/(export/osm2shp) - musst Du selbst 
> compilieren und im C-Source angeben, was Du exportieren willst; sehr 
> einfaches Programm, kann keine Multipolygone
> 3. osmjs, ein Teil von Osmium (wiki.openstreetmap.org/wiki/Osmium), das ist 
> das beste, was es in Sachen Shape-Erzeugung derzeit gibt, kann Multipolyone 
> und wird ueber ein Javascript-Schnipsel gesteuert; auch da musst Du 
> allerdings selber compilieren und dann in Javascript definieren, was Du genau 
> exportieren willst.

Ach, ich sehe schon, ein echter "Traum" für jeden Nicht-Informatiker. :)
Nicht beleidigt seien, aber zum großen Teil verstehe ich hier nur Bahnhof. Was 
mich wiederum zum nächsten Thema überleitet...


>> [Alles zusammen hat mich
>> mehrere Stunden meiner Arbeitszeit gekostet - was irgendwie nicht
>> Sinn der Sache sein sollte/kann]
> 
> Du kannst ja ueberlegen, was Du dazu beitragen kannst, dass es besser wird ;)

Also, als jemand, der seine Kenntnisse tendenziell außerhalb von 
Programmiersprachen und Netzwerklogiken verorten würde (s.o.), sehe ich da 
wenig Möglichkeiten, konkret Abhilfe zu schaffen. :)

Insgesamt ist mir ein wenig schleierhaft, wie es unzählige Möglichkeiten des 
Datenexports geben, aber (fast) keine davon benutzer- und einsteigefreundlich 
sein kann. Immerhin hat es die OSM-Gemeinde ja schon geschafft, die 
Dateneingabe soweit zu vereinfachen, dass man mittlerweile wirklich behaupten 
kann "jeder kann mitmachen". Davon sind wir - meiner Meinung nach - beim 
Datenexport aber noch meilenweit entfernt (was Dienstleistern, wie der 
Geofabrik nicht unbedingt sauer aufstoßen sollte :) ). Aber gerade Menschen, 
die diese Daten wirklich nutzen möchten, aber kein Verständnis von den 
notwendigen Prozeduren haben (wie meine Wenigkeit), sehen sich hier schnell vor 
dem Scheitern. Somit bleibt für mich als "außenstehenden" Mapper offen, 
inwiefern OSM denn wirklich "frei-zugängliche Daten" haben soll. 



@Christian:

>> .. habe ich mir angeschaut, bin aber dann schnell an fehlender 
>> Einsteigerhilfe und Fehler bei der Ausführung gescheitert.
>> [Alles zusammen hat mich mehrere Stunden meiner Arbeitszeit gekostet - was 
>> irgendwie nicht Sinn der Sache sein sollte/kann]
> 
> Die Datenerfassung in OSM kostet ebenso zahlreiche Arbeitsstunden, irgendwie 
> beschwert sich da niemand über den Sinn der Sache ;-)

Eeeben. Gerade *weil* die Datenerfassung doch so (zeit-, nicht technisch) 
aufwendig ist, muss man das gleiche Spiel doch nicht noch einmal auf der 
anderen Seite der Datenebene durchkauen. :)


Grüße,
Rhinhold
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