Hallo Eddy,

Am 25.08.2016 um 18:25 schrieb Eddy Wolbert:
Und auch mit PHPStorm bin ich am arbeiten, habe aber da deine
Suchmöglichkeit so noch nicht in Betracht gezogen und werde es mal testen.
Nichtsdesotrotz vermute ich jetzt mal, das anhand von
Verzeichnisstrukturen/Dateinamen etc. eine schnelle Suche wohl nicht möglich
ist.
Doch. Es braucht nur lange, bis man sich an die Struktur von TYPO3 gewöhnt hat und bis man ungefähr weiß, wo man was eventuell finden kann. Ich verzichte meist auf eine solche Suche, sondern bevorzuge im ersten Schritt die Project-weite Suche mit prägnaten Schlagworten, um dann bei den Suchergebnissen zu entscheiden, welche Klasse/Datei meinem Suchbedürfnis wohl am ehesten entsprechen könnte...

mit besten Grüßen
    Dieter


Persönliche - zum Thema abseitige Nebenbemerkung:
PHP-Storm hat die angenehme Eigenschaft, dass man schnell schauen kann, wo bestimmte Funktionen in fremden Klassen angewandt werden, so dass es einem hilft, durch den Code zu springen. Ich will mir schließlich nicht merken, in welchen Dateien welche Proceduren letztendlich zu finden sind. Das soll die IDE für mich machen. Bemerkenswert ist auch die Autovervollständigungsfunktion, die per Tab-Taste beim Programmieren zur Anwendung kommt, wenn die Einstellungen stimmen.

Mit Xdebug + PHPStorm ist die Linux-PHP-Welt heute also langsam bei dem angekommen, was ich vor zehn Jahren schon bei der Makroprogrammierung von "Word 2000" mit seiner VBA-IDE gewohnt war. Nur ein Syntaxhighlighting gab es im VBA noch nicht und auch den leichten Wechsel zwischen verschiedenen Sprachebenen (HTML,javascript,sql, ...) unterstützte das System nicht. Ein automatischer Compiler war integriert und man musste sich nicht, wie heute für Grunt und Konsorten unter PHPStorm, sich mit komlizierten Einstellungen rumschlagen. Schwerer war beim VBA zumeist herauszubekommen, welche Libaries (Extensions) man zusätzlich einbinden musste, um bestimmte besondere Funktionalitäten verfügbar zu haben. Hier ist die PHP-Welt dank google offener und informativer. Syntaxbasierte Hilfen, wie man sie aus der Microsoftwelt kennt, finde ich beim PHPStorm leider immer noch rudimentär, weil es bislang keine wirklichen Standards gibt, wie man Hilfe-Texte zu schreiben und zu strukturieren hat, um sie dann allgemein per IDE verfügbar zu haben. Eine Suchmaschine für Programmierhilfen gibt es leider auch nicht. Dafür gibt es zum Beispiel im TYPO3 Bestrebungen, alle paar Jahre die Regeln für Manuals in neue Formate zu pressen, wahrscheinlich um so auch die letzten Gutwilligen vom Schreiben der Manuals ihrer Extensions abzuhalten (Ironie). Aktuell entwickle ich als privates lernproject eine Extension für Comics unter TYPO3 und für die werde ich sicher kein ReST-Manual schreiben, weil ReST einfach scheiße zu lernen, blöd zu lesen und keinen erkennbaren Mehrwert zu bieten hat. Ich werde das Manual wohl in den Sourcode 'auslagern'. Schon heute sind die Kommentare in maschinell strukturierten Sourcodes oft hilfreicher und kompakter als die Ergüsse in den Manuals. Nur an der Didaktik hapert es bei diesen maschinellen Code-Darstellungen natürlich.

Programmierwerkzeuge, wie den Makro-Recorder bei Word oder Excel, suche ich in der (TYPO3-)PHP-Welt immer noch vergebens und es wird wohl noch Jahrzehnte dauern, bis Programmierhelferchen wie der TYPO3-Extensionbuilder zu echten Programmierwerkzeugen ähnlich wie der Makrorecorder gereift sind. Echte Programmiermaschinen, also Maschinen, die dem Entwickler semantisch helfen, Programme schreiben, werden vermutlich noch lange ein Traum bleiben, obwohl ein - wie ich glaube - gangbares theoretische Konzept schon vor Jahrzehnten unter dem Schlagwort "Expertensysteme" angedacht und erprobt wurde. Aber derzeit finden alle den Composer toll, weil der für PHP endlich das leistet, was in compilierten Sprachen Compiler seit Jahrzehnten tun - Bibliotheken zusammenmergen. Natürlich möchte ich den Composer als Hilfsmittel heute nicht mehr missen.

Trotz aller Kritik halte ich Scriptsprachen wie PHP oder JavaScript für geile Programmiersprachen, weil sie im Gegensatz zu compilierten Sprachen wie Java, C, Basic, ... 'selbstbezüglich' sind. Prinzipiell könnte ein PHP-Programm kreativ auf die Umwelt reagieren und für sich selbst neuen zusätzlichen PHP Programmcode schreiben und diesen dann sogar zur Laufzeit noch ausführen. Es kann aber auch einen Prozess anstoßen, so dass sein Programmkind dann den Programmcode ausführt. Conways Spiel des Lebens zeigt, dass selbst einfachste Programme schnell zu komplexen Strukturen führen können. Compilierte type-basierte Programme haben diese Freiheit der "Selbstbezüglichkeit" nicht bzw. müssen sie aufwendig simulieren.

Dieter
_______________________________________________
TYPO3-german mailing list
TYPO3-german@lists.typo3.org
http://lists.typo3.org/cgi-bin/mailman/listinfo/typo3-german

Antwort per Email an