Am Donnerstag, 25. August 2005 07:29 schrieb Dr. Matthias Weisser:
> Michael Höhne wrote:
> >Am Mittwoch, 24. August 2005 15:38 schrieb Dr. Matthias Weisser:
> >>..
> > Da muÃ?t du schon stark unterscheiden: Es gibt Layout-Programme,
> > die dir 100% Kontrolle ÃŒber ein Druckwerk bieten (sollen) wie
> > etwa Scribus. Es gibt Textverarbeitungen, die die Dinge etwas
> > variabler halten, wie etwa OOo und MS-Word. Und zuletzt haben wir
> > eine Sprache zum Layouten von verlinkbaren Informationsseiten,
> > die eigentlich fÌr jede Bildschirmgrö�e und Anzeigeprogramm
> > anpassbar sein sollen. Die alle in einen Topf zu werfen ist
> > bestenfalls problematisch!
>
> Ich gebe Dir in vielem recht, was Du sagst.
> In einem Punkt aber nicht. Sorry Michael.
>
> Für mich und andere "Textschreiberlinge" zählt ganz allein
> _*das Ergebnis*_. Und die Zeit und der Komfort bis dahin.

Das sei dir auch völlig unbenommen, aber du solltest schon das 
richtige Werkzeug nehmen: Wenn du einen Nagel einschlagen möchtest, 
dann solltest du keinen Vorschlaghammer nehmen und erst recht keine 
Zange zweckentfremden. Natürlich kann man den Nagel mit jedem 
einigermaßen harten Gegenstand irgendwie in die Wand bekommen, aber 
genau dann wird es halt ziemlich trickreich ;-)

Insofern: Falls die Möglichkeiten einer Textverarbeitung nicht 
reichen, z.B. bei der Kontrolle über die exakten Positionen von 
Objekten, dann wäre ein Layout-Programm ggf. angemessener. Anders 
herum würde ich auch keine Textverarbeitung zum Schreiben von 
Programm-Quelltext verwenden.

> Ich stamme noch aus der Zeit, wo man seine Diplomarbeit
> mit der Schreibmaschine schrieb. Ich kenne die Entwicklung
> der elektronischen Helfer von den Anfängen her.

Die Zeiten kenne ich auch noch. Immerhin war eine meiner ersten BASIC- 
Glanzleistungen eine "Textverarbeitung", die dazu diente, auf einem 
alten Commodore-PET 3000 eine ganze Schreibmaschinen-Seite zu 
editieren, auf Kassette aufzunehmen und zu drucken ;-)))

> [Nostalgische Einblicke ;-)]

> Es kann nicht sein, daß man heute x Tools anwenden muss
> um zu diesem Ergebnis (einem Text mit Verzeichnis und qualitativ
> hochwertigen Bildern) zu kommen.
> Was hilft mir ein Tool, wenn auf Seite 85 ein Bug reinkommt
> und der ganze Text dann plötzlich nicht mehr einlesbar ist?
> Soll ich wieder zurück zu Schere und Papier?
> Da ist mir so etwas noch nie passiert.

Das wollte ich auch nicht sagen. Trotzdem ist nicht jedes Programm, 
mit dem man Text und Bilder zusammenstellen kann, für jede Arbeit 
gleich gut geeignet. 

> Du stimmst mir sicher zu, daß ein Taschenrechner keinen
> Sinn macht, wenn man 5 Stück davon braucht, weil der
> eine die 4 Grundrechenarten kann, ...

Sicher nicht. Aber wenn du auf einer Trekking-Tour unterwegs bist und 
dabei hin und wieder kleinere Rechnungen machen möchtest, dann wärst 
du in kürzester Zeit aufgeschmissen, wenn du einen PDA mit 10 Stunden 
Akkulaufzeit mitnimmst. Hier wäre ein kleiner Solar-Taschenrechner 
einfach besser. Willst du hingegen in "zivilisierer" Umgebung 
[technisch gesehen ;-)))] ein umfangreiches Dokument 
anlegen/bearbeiten, dann ist ggf. ein Laptop angeraten, wenn dein PDA 
keine Tastatur besitzt. Ein 20-seitiges Dokument mit Stifteingabe 
macht gar keinen Spaß, auch wenn es zweifellos gehen würde.

> [...]
> Für mich liegt der Mehrwert *_geschickt _vernetzter* Tools
> in der *Synergie der Einzelteile* zum Nutzen des Anwenders.
>
> "Autsch" ist dann, wenn es statt echter Synergie nur ein Wirrwarr
> einzelner hintereinandergeschalteter Stufen gibt.

Da will ich dir gar nicht ganz widersprechen. Aber OOo sollte dann 
noch weiter Modularisiert werden. Ich könnte mir einzusätzliches 
Desktop-Publishing-Modul vorstellen, so wie ja nun auch ein 
Datenbank-Modul dazu gekommen ist. 
Andererseits bräuchte man dann aber auch noch ein 
Bildbearbeitung-Modul, um Bilder bearbeiten zu können, andere 
Benutzer erwarten ggf. eine Terminplanungsfunktion,... Irgendwann 
hast du dann ein Universal-Werkzeug.

> [...]
> Warum soll es bei Scribus nicht eines Tages möglich sein die
> fehlende Verwaltungsfunktion für Verzeichnisse nachzurüsten?
>
> Warum muss immer gleich alles dabei monsterhaft groß werden?

Ich glaube, die Skizze dazu habe ich im vorherigen Absatz 
beschrieben...

Wenns nach mir ginge, könnte man sogar die HTML-Funktionen und das 
Präsentationsmodul aus OOo rauswerfen. Mir würde 
Textverabeitung/Tabellenkalkulation und eine Flatfile-Datenbank 
völlig reichen.

> Der alte MAC ist doch ein Musterbeispiel dafür gewesen was alles
> möglich war auch mit kleinsten Programmen. Wenn das ganze
> Programm auf eine damalige Diskette gepasst hat, dann war da
> schlicht kein Platz für aufgeblasenen Code.
> Das ganze Betriebssystem passte auf eine weitere Diskette von ca.
> 720kB.

Wie gesagt: Kann ich nachvollziehen! Ich habe bis vor ca. 3 Jahren 
fast ausschließlich mit meinem Amiga gearbeitet und kann nicht 
behaupten, dass ich was vermisst hätte. Aber sei mal ehrlich: Die 
Ansprüche sind gestiegen. Zu damaliger Zeit war meine gesamte 
Programm-Sammlung zum Arbeiten lächerliche 40MB groß, aber ich habe 
auch noch alles Stück für Stück per Hand gemacht, beispielsweise 
meine Bilder sauber nachbearbeitet und darauf geachtet, dass die 
Pixelzahl bei der gewünschten Größe auch zur Auflösung des Druckers 
passte (Ganzzahliges Verhältnis...), usw.... 

> >Das ist etwa so, als ob du alle Schrauben mit einem
> >Schraubenzieher befestigen möchtest, egal ob gro�/klein oder
> >Kopfform. In den meisten FÀllen wird das sicher irgendwie
> > klappen, aber letztlich leidet eine Schraube, oder deine Hand ;-)
>
> _das was heute leidet, bin ich selbst: _
> Ich leide an ständigem ändern müssen am Text, weil ein neuer
> Drucker kommt.
> Ich leide am Konvertieren müssen von Formaten.
> Ich leide daran, wenn ich 150Bilder 2 Tage lang neu einbinden muss,
> weil das neue Programm den Output des alten nicht einlesen kann.
> Ich leide daran, daß ich die Auslagerungsdatei des Rechners uferlos
> vergrößern
> muss, um überhaupt arbeiten zu können. Wieso? [...]

Das ist eines der Kernprobleme: Auf den "alten Kisten" von Commodore, 
Apple und Atari gab es eine definierte Hardware und meist auch 
vorgegebene Dateiformate. So war ich in der Wahl meines 
Bearbeitungsprogrammes frei und meine Daten gehörten mir. Wobei man 
auch zugeben muss, das die Auswahl meist übersichtlich war. Das hat 
sich heutzutage leider stark geändert... Solange es 
Quasi-Monopolisten gibt, die immer neue Programme mit proprietäre 
Formaten auf den Markt werfen, oder bestehende Standards "erweitern" 
wird sich das auch nicht ändern.

Bei einigen Projekten bin ich dazu übergegangen, den Text mit einem 
RTF-basierten Editor zu tippen und diesen Text mitsamt allen 
zugeschnittenen Grafiken in ein Verzeichnis zu legen. Sollte ich also 
mal wieder das Format wechseln müssen und der Import ist einfach zu 
schlecht, dann wird das Teil eben mit den Minimalversionen neu 
gesetzt. Macht keinen Spaß, funktioniert aber.


Ansonsten: Das wird hier langsam schwer OT. Du darfst aber gerne an 
meine Private Mailadresse antworten, wenn du magst.

Gruß,
Michael
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