Hallo Michael,

MichaelTh Mueller schrieb:

Mein Verwaltungsprog. soll infoagent von buchholz werden, dass
mit dem ELO (elektronischen Leitzordner) zusammenarbeitet.
ELO unterstützt OOo ;-)

Aber Infoagent noch nicht :-(((

Damit hast Du verloren. Der Hersteller von "Info-Agent" zwingt Dich zur Nutzung von MS Word. Der Info-Agent bedient Word über dessen API. Wenn Info-Agent auch mit einem anderen Programm (z. B. OOo) zusammen arbeiten soll, so müsste der Hersteller sein Programm wesentlich modifizieren.

Aufgrund einer Anfrage von Markus Mohr im Mai 2006 (http://de.openoffice.org/servlets/ReadMsg?list=dev&msgNo=26577) haben wir das schon einmal untersucht.

Die Firma Buchholz hat keine Lust, sein Produkt mit OOo funktionsfähig zu machen. Man ist auch nicht bereit, die erforderlichen Informationen bereit zu stellen, dass eventuell ein Dritter eine Lösung für die Nutzung von Info-Agent mit OOo programmieren könnte.

Des weiteren erzwingen die Produkte "Info-Agent" und "Elektronischer Leitzordner (ELO)" gleichermaßen die Nutzung von weiteren proprietären Microsoft-Komponenten.

Nicht nur, dass Info-Agent für die Briefe und sonstigen Dokumente unterstellt, dass man Microsoft Word benutzt, vielmehr basiert die gesamte Datenhaltung auf einem proprietären Datenbankmanagementsystem von Microsoft. Mit Info-Agent wird auf dem PC die sogenannte MSDE von Microsoft installiert. Das ist die Einplatzversion des Microsoft SQL-Servers. Man ist als Nutzer also auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen, dass Microsoft die verwendeten und zugrunde liegenden Produkte und Formate auch in Zukunft unterstützt, bzw. wenn Änderungen daran vorgenommen werden, ist der Nutzer zur Migration gezwungen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass man irgendwann einmal vor der Wahl steht, sein Unternehmen auf eine neue Version von Microsoft Windows und/oder Microsoft Office und/oder InfoAgent etc. umzustellen oder sein bisheriges System mit allen Daten nicht weiter nutzen zu können.

Dabei ist doch klar, dass man seine Kunden- und Vertragsdaten und die Dokumente, die man heute bearbeitet, auch noch in 10 Jahren und länger benötigen wird. Aber will man sich heute festlegen, welches Computersystem und welche Software man dann benutzen wird? Man denke einmal 10 bis 20 Jahre zurück, welche EDV-Umgebung man damals hatte, welche krassen Änderungen seither stattgefunden haben. In Zukunft werden die Änderungen noch schneller, noch dynamischer sein.

Daher ist es so wichtig, dass man seine Daten und Dokumente in einem Format anlegt, das offen spezifiziert ist, in einem weltweit anerkannten und für jedermann zugänglichen Standard. So ist das mit ODF, dem Dateiformat, das OpenOffice.org, KOffice und eine ganze Reihe anderer, voneinander unabhängiger Softwareprodukte verwenden. Für dieses Dokumentenformat wird es immer eine Möglichkeit geben, die gespeicherten Informationen zu verarbeiten.

Microsoft dagegen hält sein proprietäres Dokumentenformat geheim. Es heißt, Microsoft droht sogar, gegen Leute juristisch vorzugehen, die versuchen, die Definition seiner Dateiformate empirisch herauszufinden. Und wenn man Ende der Achtziger oder Anfang der Neunziger Jahre einen Brief mit einer damaligen Version von Microsoft Word erzeugt hat, dann kann es sogar passieren, dass man diesen heute mit einer aktuellen Version von Word nicht verlustfrei öffnen kann.

Dies sind die wirklich guten Gründe, warum man sich für OpenOffice.org und gegen Microsoft Office entscheidet. Der Preis für die Lizenz ist dabei weniger bedeutsam. Wer an den Wert seiner Daten denkt und das Risiko der Abhängigkeit von einem Oligopolisten kalkuliert, der könnte sich sogar für OpenOffice.org entscheiden, selbst wenn die Kosten dafür deutlich höher, als für das Microsoft-Produkt wären. In den Hintergrund der Enscheidung rückt dann auch die Tatsache, dass OpenOffice.org an mancher Stelle immer noch nicht so benutzerfreundlich oder nicht so funktionell ist, wie viele es von Microsoft Office gewohnt sind.

Was bedeutet dies für Nutzer des Info-Agenten? Der Info-Agent gibt nicht nur vor, dass man mit Microsoft Office arbeiten muss. Der Info-Agent speichert die Kunden- und Vetragsdaten, die einen wesentlichen Bestandteil des Unternehmenskapitals darstellen, in einem geheimen Format von Microsoft. Das heißt, durch die Entscheidung, den Info-Agenten zu benutzen, begibt man sich in die beschriebenene Abhängigkeit.

Auch ELO setzt für die Speicherung seiner Daten auf ein proprietäres Datenbankformat von Microsoft Access (MDB). Alles oben Gesagte gilt somit auch für ELO.

Gruß

Stefan

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