Nur mal als Hinweis: es gab niemals auf Wikipedia oder Commons
Privatlizenzen und es gibt auch heute keine. Zu GFDL sag ich mal lieber
nichts, war ja schließlich knapp 8 Jahre lang die von allen so hochgelobte
Lizenz, unter der die Inhalte für alle Ewigkeit stehen werden....

Am 13. Dezember 2010 13:19 schrieb Thomas Goldammer <tho...@googlemail.com>:

> Lieber Sebastian,
>
> ich bin generell immer sehr für Rechtssicherheit zu haben und finde
> daher deinen Vorschlag sehr gut und richtig. Ich fänd es jedoch sehr
> wichtig, dass ausschließlich solche Verfahren mit Vereinsmitteln
> unterstützt werden, bei denen sichergestellt ist, dass der
> entsprechende Urheber erstens eine Lizenz verwendet hat, die die
> aufwandsarme(!) Weiternutzung gewährleistet (also GFDL und
> irgendwelche selbst zusammengedoktorte Privatlizenzen würde ich da
> z.B. einfach mal komplett ausschließen), und dass zweitens jede
> denkbare Möglichkeit ausgeschöpft wurde, das ganze ohne Aufsehen bzw.
> nicht-öffentlich zu regeln. Und falls ein Benutzer vom Verein
> finanzielle oder andere materielle Hilfe (wie auch immer die aussähe)
> bekommt und gerichtlich eine Entschädigung bzw. Lizenzgebühr
> zugesprochen bekommt, sollte davon die vom Verein geleistete Hilfe
> natürlich soweit als möglich zurückgezahlt werden. ;)
>
> LG
>
> Am 13. Dezember 2010 12:36 schrieb Sebastian Moleski
> <sebastian.mole...@wikimedia.de>:
> > Liebe Vereinsmitglieder und -unterstützer,
> >
> > in den vergangenen Jahren kam wiederholt die Frage auf, inwiefern der
> > Verein gerichtliche Verfahren von Wikipedianern zur Durchsetzung von
> > Urheberrechtsansprüchen unterstützen kann. Zu den Fällen, die mir
> > persönlich bekannt sind, gehören fehlerhafte oder gänzlich fehlende
> > Attributierungen durch Nachnutzer von Commons-Bildern, mangelhafte
> > Autorennennungen bei Offline-Inhalten oder Veröffentlichung von
> > Wikimedia-Inhalten gänzlich ohne Lizenzhinweise.
> >
> > Ob und wie der Verein hier unterstützend tätig werden kann, ist dabei
> > eine komplexe Frage, da es unterschiedliche Interessen zu
> > berücksichtigen gilt: Für den einzelnen interessierten Autoren und
> > Fotografen kann die Wahrung seines persönlichen Urheberrechts von
> > höchster Wichtigkeit sein. Es kommt auch vor, dass insbesondere
> > Fotografen alternative kostenpflichtige Lizenzierungen für Nachnutzer
> > anbieten, die sich nicht an die Lizenz gehalten haben. Eine materielle
> > Unterstützung entsprechender gerichtlicher Einzelverfahren durch den
> > Verein würde zur Folge haben, dass die Verfolgung individueller
> > Schadenersatzansprüche zum primären Ziel wird, nicht die Förderung
> > freien Wissens.
> >
> > Der gewöhnliche Nutzer hat andere Interessen. Für ihn ist die einfache
> > Erreichbarkeit im jeweiligen Medium seiner Wahl von größter Bedeutung.
> > Gerade deswegen ist die möglichst unaufwendige Nachnutzung und
> > Weiterverbreitung durch Dritte so wichtig für unsere Mission. Für diesen
> > Nachnutzer ist es wichtig, dass überall dort, wo freie Inhalte drauf
> > stehen, auch freie Inhalte drin sind. Wer Wikipedia-Inhalte bspw. auf
> > einer DVD findet, soll davon ausgehen können, dass er diese DVD genauso
> > kopieren und weiterverbreiten kann, wie der Herausgeber der DVD es auch
> > getan hat. An dieser Form von Sicherheit muss uns viel liegen, weil ohne
> > sie die Verbreitung freier Inhalte entschieden behindert wird.
> >
> > Schließlich muss auch berücksichtigt werden, welche öffentliche Wirkung
> > sowohl für den Verein als auch für die Wikimedia-Projekte dadurch
> > entsteht, wenn solche gerichtlichen Verfahren offensiv geführt und aktiv
> > vom Verein unterstützt werden. Dabei ist sicher entscheidend, welche
> > Ziele mit den Verfahren primär verfolgt werden, wie signifikant die
> > Verletzung (und damit der Anspruch) ist und wer der Beklagte ist.
> >
> > In der Vergangenheit hat sich der Verein nur insofern an solchen
> > Verfahren beteiligt, dass er Kontakte mit kompetenten Anwälten
> > vermittelt hat. Nach reiflicher Überlegung innerhalb des Vorstands und
> > umfassender Beratung mit unserem Vereinsjuristen sind wir nun zu der
> > Entscheidung gekommen, dass wir unsere sehr passive Linie nicht weiter
> > verfolgen werden. Es gibt viele ungeklärte Rechtsfragen im Bereich
> > freier Lizenzen und freier Inhalte, so dass es sich lohnt, hier tätig zu
> > sein. Gleichzeitig hat der Verein die Mittel, eine begrenzte Anzahl von
> > Verfahren zu unterstützen.
> >
> > Unser Vorschlag sieht so aus, dass der Verein zukünftig ausgewählte
> > Verfahren materiell unterstützt, wenn diese Unterstützung dazu geeignet
> > ist, ungeklärte Rechtsfragen durch höchstrichterliche Rechtsprechung zu
> > klären. Es geht also um Musterverfahren im weitesten Sinne, nicht jedoch
> > um Standardverfahren, Massenabmahnungen oder ähnliches.
> >
> > Den Ansatz, den wir gern verfolgen möchten, habe ich vor einigen Tagen
> > ins Wikimedia-Forum gestellt:
> > https://forum.wikimedia.de/w/Rechtliche_Unterst%C3%BCtzung
> > Ich würde mich sehr freuen, wenn es dort zu einer regen Diskussion
> > unseres Vorschlags kommt. Gern könnt ihr dort auch einfach nur eure
> > Meinung dazu äußern. Findet ihr das eine gute Idee? Oder nicht? Wenn ja,
> > warum? Oder warum nicht?
> >
> > Ich hoffe, dass wir mit diesem Schritt einen neuen Weg eröffnen, wie wir
> > gemeinsam freies Wissen und dessen Verbreitung fördern können. Für eine
> > Unterstützung und eure Beteiligung an der Diskussion möchte ich euch
> > jetzt schon danken.
> >
> > Beste Grüße
> > Sebastian Moleski
> > Erster Vorsitzender
>
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