Am 25. April 2012 11:04 schrieb Juergen Fenn <juergen.f...@gmx.de>:
>
> Am 25.04.2012 um 09:03 schrieb P. Birken:
>>>
>>> http://stats.wikimedia.org/EN/TablesWikipediaDE.htm
>>>
>>> Kein Rückgang bei den neuen Artikeln pro Tag, zuletzt eher steigend. Auch 
>>> stabile Zahl der Autoren. Steigende Zahl an Accounts, Neuanmeldungen sinken 
>>> sehr leicht.
>>>
>>> Die Rückgangsthese ist für die deutsche Wikipedia nicht zu belegen. Auch 
>>> die Editor trends study berücksichtigt nicht, daß sehr viele Autoren über 
>>> mehrere Accounts oder/auch zusätzlich als IP arbeiten.
>>
>> Auch in den von Dir genannten Daten belegt: Die Zahl der Leute die
>> mehr als 5 Edits pro Monat beitragen ist von 8.000 auf 7.000
>> runtergegangen und die Gesamtzahl der Edits ist ganz leicht sinkend.
>> Und selbst wenn all dies stabil waere: Der Zustand waere nicht gut,
>> denn mit wachsender Bedeutung und Masse der Inhalte brauchen wir mehr,
>> nicht weniger oder gleichviele Mitarbeiter.
>
> 8000 Autoren mit mehr als 5 Edits/Monat gab es zuletzt 2008/2009, als de.wp 
> noch ca. 800.000 Artikel hatte. Auch daraus kann man nichts quantitativ 
> herleiten, denn gerade erfahrene Autoren schreiben vielfach lokal und legen 
> dann erst den fertigen Artikel an oder sie brauchen überhaupt weniger Edits, 
> um dasselbe Ergebnis zu erzielen: 400 Artikel pro Tag, ziemlich stabil seit 
> 2004. Auf das Ergebnis kommt es an.
>
> Richtig ist, daß es immer schwerer wird, einen stetig wachsenden Bestand an 
> Inhalten zu pflegen. Das Problem kann aber auf gar keinen Fall durch mehr 
> neue Autoren aufgefangen werden, sondern nur durch einen größeren Anteil an 
> Autoren, die sich in der QS und sonst in der Bestandspflege betätigen (wozu 
> sie die entsprechende Erfahrung brauchen), außerdem durch Technik (z.B. 
> Wikidata könnte dabei hilfreich sein, sobald es in die Artikel eingebaut sein 
> wird).
>
> Autoren sind nicht genauso leicht vermehrbar wie Inhalte, das wird notwendig 
> auf lange Sicht zum Qualitätsproblem und ist m.E. nicht quantitativ 
> auszugleichen. Qualität muß man mit Qualität fördern. Das Hochschulprogramm 
> könnte dabei helfen, wenn es gezielt eingesetzt wird, um Schwachstellen zu 
> beseitigen. Wir brauchen weniger neue Artikel und mehr Arbeit in der 
> Bestandspflege.

Beim Ziel sind wir uns voellig einig: Wir brauchen gute Mitarbeiter,
und zwar wenn moeglich wesentlich mehr als es jetzt sind, ich wuerde
mal der Einfachheit sagen: Doppelt so viele. Und wie Du ja selbst
sagst ist die Anzahl der Neuanlagen kein gutes Mass dafuer, wie der
Laden laeuft. Insbesondere kann ich zwar einen Artikel kann ich mit
einem Edit anlegen, aber die Pflege des aktuellen Bestandes erfordert
nunmal viele Edits.

Dass die von mir genannte Anzahl an Edits runtergeht, ist ja erstmal
Fakt. Jetzt kann man darueber streiten woran das liegt und ob das
schlimm ist, aber wenn man sich die Studie anschaut, dann steckt da
viel mehr drin. Insbesondere ist die Editor Retention Rate ein
interessantes Konzept. Das Maximum bei 2007 laesst sich auf dieselbe
Weise ueber den Rueckgang des Neuzuwachses an Autoren erklaeren.

Ich wuerde der These zustimmen, dass die Situation in der
deutschsprachigen Wikipedia zumindest nicht schlechter ist als
anderswo, teilweise sogar besser. Insbesondere ist das was in der
Studie die Editor Retention Rate genannt wird in der de-WP leicht
besser als anderswo. Gut ist sie aber sicher nicht. Darueberhinaus
gibt es ja auch schon Folgestudien die etwa den Effekt von Reverts
untersuchen. Viele verlieren wir direkt, weil jemand ohne was zu
erklaeren den Leuten einen Revert fuer ihren ersten Edit um die Ohren
haut.

Egal, was auch immer die Gruende sind, sich darum zu kuemmern, dass
die richtigen Leute zu uns finden und bleiben, wichtig ist es allemal.

Viele Gruesse

Philipp

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