Danke, ich folge der Mailingliste auch.

Gruß,
D

Am 19.05.2014 17:45, schrieb Sandra Muellrick:
fyi


Am 19. Mai 2014 14:04 schrieb Tobias <church.of.emacs...@googlemail.com>:

On 05/19/2014 01:17 PM, Kurt Jansson wrote:
Der Verein steht so gut da wie noch nie. Er hat sich in den zehn Jahren
seines Bestehens außerordentlich erfolgreich entwickelt und ist zu einer
zentralen Kraft für Freies Wissen, die Wikipedia und ihre
Schwesterprojekte
geworden. Er ist seit Jahren finanziell stabil, ist ein attraktiver
Arbeitgeber für kompetente und engagierte Mitarbeiter. Er genießt eine
exzellente Reputation innerhalb der globalen Wikimedia-Familie,
verzeichnet
einen ungebremsten Zulauf neuer Mitglieder und erhält positive
Anerkennung
in der Öffentlichkeit.
Ich finde es bezeichnend, worauf hier anscheinend der Fokus gelegt wird.
Attraktiver Arbeitgeber, Reputation bei anderen Chaptern, Neue
Mitglieder, Öffentlichkeit.

Wirklich viel wesentlicher ist für mich und für viele aber, ob der
Verein die nötige Verankerung in der Gemeinschaft hat. Schon seit
längerer Zeit gibt es meiner Ansicht nach ein Disconnect, ein
gegenseitiges Ignorieren aufgrund verlorengegangenem Vertrauen und
zahlreicher Konflikte, die es in der Vergangenheit gab.

Ich möchte gerne ein paar Beispiele für den Disconnect und die Probleme
bringen, damit das nicht zu abstrakt ist.

  1. Fundraising. Früher gab es Versuche, zum Teil sogar ernst gemeinte,
die Community mit einzubinden. Die Community hat überwiegend
Desinteresse gezeigt, seitdem finden die Kampagnen nahezu komplett unter
Ausschluss aller Nicht-WMDE-Angestellten statt.

2. ZDF-Projekt. Hier gab es nicht nur ein Ignorieren, sondern aktive
Gegenwehr (einen Shitstorm) seitens der Community.

3. Fotoausrüstung. Dabei werden die Nachteile der derzeitigen
Entscheidungsstrukturen besonders deutlich. Schon seit Jahren kann sich
WMDE nicht darauf verständigen, einen ordentlichen Technikpool zu
finanzieren (vom Festivalsommer letztes Jahr abgesehen). Stattdessen
soll man sich das Equipment bei jedem Projekt einzeln ausleihen, was
konsequent umgesetzt sicherlich kostspieliger wäre. Ein Blick nach
Österreich zeigt wie es besser geht. Dort hört der Verein auf engagierte
Fotografen aus der Community und schafft Equipment an, das dann auch
rege genutzt wird.

4. Bildung und Wissen. Sicherlich eines der krassesten Beispiele fürs
Gegen-die-Wand-fahren von erfolgreichen Projekten. Angefangen hat es mit
dem Schulprojekt, in dem engagierte Mitglieder der Community beteiligt
waren und in dem sie ein gutes Maß an Autonomie hatten. Dann wurde die
Bürokratie seitens WMDE so lange erhöht bis alle keine Lust mehr drauf
hatten. Nach einer über Monaten andauernden Planungslosigkeit seitens
WMDE wurde das Projekt schließlich komplett beerdigt (zum Glück haben
wir uns Referenten danach unter einem anderen Dach zusammengefunden).


Seit längerer Zeit gibt es Probleme zwischen Vorstand und Präsidium. Der
Vorstand interpretiert seine Aufgabe so, dass er direkt sehr große
Kontrolle nicht nur über das Handeln sondern auch die Zukunft des
Vereins ausübt. So wie ich das mitbekommen habe, haben selbst die
Bereichsleiter bei WMDE kaum Autonomie, was bei einem Verein dieser
Größe nicht funktioniert.
Das Präsidium wurde dazu degradiert abstrakte Vorstellungen für die
Zukunft zu formulieren, statt aktiv mitzuwirken.

Angesichts dieser Probleme denke ich nicht dass man davon sprechen kann,
der Verein stünde "so gut da wie noch nie". Von der Community hat er
sich sehr distanziert und die Entscheidungsstrukturen sind wenigstens
fragwürdig.

Ein Geheimrezept für die Lösung dieser Probleme hat wohl niemand, aber
ich erwarte nicht dass es mit einem "Weiter so" besser wird. Ein
personeller Neuanfang ist zwar sicherlich auch schwierig, hätte aber
wenigstens die Chance etwas zu bewirken. Es liegt nun am Präsidium
deutlich zu machen was genau es für Vorstellungen hat, wie es nun weiter
gehen soll. Ich teile die Kritik, dass es dazu bislang zu wenige
Informationen seitens des Präsidiums gab.

Grüße,
Tobias




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