Liebe Schweizer und allemannischsprachigen Wikimedianer
Ich habe da eine Idee, Freies Wissen in Entwicklungsländern zu fördern
und erbitte eure Meinung zu meinem Projektvorschlag.
Das Problem:
In Entwicklungsländern ist Internetzugang oft durch folgendes
charakterisiert:
1. Es gibt mehrere Anbieter, die Internet auf verschiedenen Wegen
liefern können, typischerweise ADSL, EDGE, UMTS, LTE, Satellit, Richtfunk.
2. Die Situation ändert sich alle paar Monate, welcher Anbieter der
schnellste, günstigste oder zuverlässigste ist.
3. Typischerweise sind alle Anbieter so unzuverlässig, dass man mehrere
Anbieter nutzen muss, um eine hohe Verfügbarkeit zu erzielen.
4. Die verschiedenen Technologien und Preismodelle führen zu
unterschiedlichen Nutzungswünschen. Z.B. sind UMTS und Satellit schnell,
aber die Latenz ist hoch und daher die Verbindung für Voice over IP
(Skype) ungeeignet. Oder Satellit ist zwar immer verfügbar, aber sehr teuer.
5. Häufig geht Telefonieren ins Ausland mit Festnetz oder Mobilfunk gar
nicht oder ist überrissen teuer. Auslandsgespräche müssen daher über
VOIP geführt werden.
Die Zielgruppe:
-Internetcafes | Für viele Einwohner in Entwicklungsländern ist ein
eigener Stromanschluss oder gar ein PC unerschwinglich. Daher erfolgt
der Internetzugang mehrheitlich in Internetcafes. Für die Cafes bedeutet
der Ausfall einer Leitung ein Umsatzausfall.
-Arbeit | Auch in Entwicklungsländern ist es mittlerweile Standard, dass
Berichte am Arbeitsplatz in Firmen und Verwaltung am PC erstellt werden.
Die Kosten für Internet sind zum Teil sehr hoch.
-Privatanwender | Wer es sich leisten kann, möchte natürlich auch zu
Hause zuverlässiges und günstiges Internet.
Die Lösung:
Gesucht ist ein Router, der für dieses Problem und diese Zielgruppen
zugeschnitten ist. Dazu muss er folgendes können:
-Mehrere Internetzugänge parallel verwalten | Die Geräte (Modems)
verfügen in der Regel über Ethernet (RJ45) oder USB.
-Routing mit folgendem Ziel: 1. Verfügbarkeit 2. Kostenoptimierung 3.
Verbindungsqualität bei VOIP
-Die Anschaffungskosten müssen in einem günstigen Verhältnis zu den
eingesparten Internetkosten stehen.
Die Umsetzung:
Ich denke, dass Linux für so eine Aufgabe wie geschaffen ist. Als
Hardware könnte ein alter Occasions-PC oder ein Embedded System
herhalten. Als Embedded Systems kommen in Frage:
-D-Link DVA-G3342SD: int. ADSL-Modem, 2x USB, 4x Ethernet, Wireless LAN,
Telefon, Preis 55Fr.
-Die AVM FRITZ!Box Fon WLAN 7330: integriertes ADSL-Modem, 2x USB, 2x
Ethernet, Wireless LAN, Telefon, Preis 160Fr.
Die Nutzer haben niedrigere Ansprüche an Geschwindigkeit. Eine
1Mbit-Leitung reicht für 20-100 PC, der Router muss nicht sehr schnell sein.
Die Hardware gibt es also schon. Es braucht "nur" noch eine einfach zu
bedienende Software. Da diese flexibel und günstig sein soll, ist sie
für ein Open Source-Projekt geeignet.
Frage: Hätte jemand Lust und die Fähigkeiten, so was in Angriff zu
nehmen? Könnte sich WMCH eine Beteiligung vorstellen? Oder gibt es das
schon?
Comments and critique welcome
LG R.
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