Hallo Am kommenden Donnerstag, den 4.11. wird an der Freien Uni Bamberg ANDREAS KALLERT zum Thema "Von Stundenzetteln, Tauschringen und Äquivalenzökonomie Fetischisiertes Denken als Verkehrung der wirklichen Welt" sprechen Ort: Balthasar, Balthasargässchen 1 Beginn: 20:00 Eintritt frei Info s. unten
Außerdem: heute abend Zündfunk live aus dem Morphclub (Eintritt frei) mit anschließender Zündfunkparty, bei der Achim Bogdan und Ralf Summer auflegen Live spielen dazu Frisbeemaul und Charlotte ANDREAS KALLERT: Von Stundenzetteln, Tauschringen und Äquivalenzökonomie Fetischisiertes Denken als Verkehrung der wirklichen Welt. Im: Balthasar, Balthasargässchen 1, Beginn: 20:00, Eintritt frei Die Vorstellung einer gerechten Gesellschaft, in der jede Arbeit als gleichwertig gilt, hält sich seit mehr als 200 Jahren in der politischen Ökonomie. Dies führt von den frühen Stundenzettler_innen und den utopische Sozialisten_innen (u. a. Robert Owens, John Francis Bray, Thomas Hodgskin, Pierre Joseph Proudhon) über die städtischen Tauschringe der Gegenwart bis hin zum so genannten »Sozialismus des 21. Jahrhunderts« (u. a. Sylvio Gesell, Arno Peters, Heinz Dieterich). Allen gemeinsam ist, dass sie den ungerechten Tausch im Kapitalismus bemängeln und durch den äquivalenten ersetzen wollen. Im äquivalenten Tausch bemisst sich der Wert einer Ware allein an der Arbeitszeit, die für ihre Produktion aufgewendet wurde. Hierbei knüpfen äquivalenzökonomische Theorien an die politischen Ökonomien von Adam Smith, David Ricardo und: Karl Marx an. Marx Kritik der politischen Ökonomie wird dabei kurzerhand zur Arbeitswerttheorie umfunktioniert, um das Idyll einfacher Warenproduktion heraufzubeschwören. Der Warenwert wird verabsolutiert und als transhistorische Form des Reichtums betrachtet. Solche Vorstellungen tendieren jedoch zu einer Verkehrung von Bewusstsein und Wirklichkeit, die Marx treffend als Fetischismus analysiert hat. Der Vortrag wird anhand der oben genannten Entwürfe alternativen Wirtschaftens in die Marxsche Fetischismus-Theorie einführen. Die Formen »Wert«, »Ware« und »Arbeit« sollen einer grundlegenden Kritik unterzogen werden. Ebenso soll die Gesellschaftlichkeit dieser Kategorien herausgearbeitet werden. Sie bringen den Fetischismus erst hervor, »der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden, und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist.« (Karl Marx, Das Kapital I). Andreas Kallert hat Politikwissenschaften in Bamberg studiert.