EINLADUNG ZUR TAGUNG
WACHSMODELLE, KÜNSTLICHE ZELLEN UND AUTOMATEN. DER ZWECK VON MODELLEN IN DER 
BIOLOGIE


Wenn man über die Geschichte der Biologie spricht, muss man auch über ihre 
Modelle sprechen: anatomische Wachsmodelle, künstliche Zellen, Maschinen und 
Automaten aller Art, elektronische Schaltkreise und Software. Thomas 
Brandstetter, Postdoc bei eikones NFS Bildkritik in Basel, konzipierte eine 
Tagung, deren Thesen die Zugänge zum Lebendigen über die Umwege des Modells 
nachzeichnen werden.

Modelle haben stets eine zweifache Dimension: Auf der einen Seite sind sie 
Abbilder und formen deshalb ein bestimmtes Bild des Lebendigen. Auf der anderen 
Seite aber sind sie Werkzeuge im Forschungsprozess und verändern damit das Bild 
des Lebendigen. Indem sie auf Unzulänglichkeiten der Theorien hinweisen, 
Fragestellungen eröffnen und neue Wege des Experimentierens anregen, erweisen 
sie sich als dynamische Objekte, die in mehrfacher Weise als Vermittler 
auftreten: zwischen Empirie und Theorie ebenso wie zwischen verschiedenen 
Praktiken, Disziplinen und kulturellen Kontexten.
Im Rahmen dieser Tagung wird sowohl die historische Entwicklung biologischer 
Modelle vom 17. bis ins 20. Jahrhundert nachgezeichnet als auch ihre Bedeutung 
für die zeitgenössische biologische Forschung geklärt. Damit soll der 
Eigenständigkeit des Modellierens Rechnung getragen und die Praxis der 
Modellbildung als Tätigkeit mit eigener Tradition und Daseinsberechtigung in 
den Mittelpunkt der wissenschaftshistorischen Aufmerksamkeit gerückt werden.

Wir freuen uns, Sie bei dieser Gelegenheit am IFK zu begrüßen!

Mit besten Grüßen
Ihr IFK_Team


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PROGRAMM

Freitag, 29. April 2011, Ort: IFK

9.30-10.30
Begrüßung (Helmut Lethen)
Einleitung (Thomas Brandstetter)

ORGANISMEN MODELLIEREN
Moderation: Monika Wulz

10.30-11.30
Barbara Orland
Die chylopoetische Maschine Hermann Boerhaaves Synthese der experimentellen 
Physiologie des 17. Jahrhunderts

11.30-12.00
Kaffeepause

12.00-13.00
Max Stadler
Zellwissen ist Modellwissen ist Dingwissen: Ontologien des Alltäglichen, ca. 
1925

13.00-14.30
Mittagspause

FUNKTIONEN MODELLIEREN
Moderation: Florian Huber

14.30-15.30
Jan Müggenburg
Lively Artifacts. Zur Lebhaftigkeit kybernetischer Modelle

15.30-16.30
Christina Brandt
Modelle in der Molekularbiologie

16.30-17.00
Kaffeepause

17.00-18.00
Martina Merz
Das Modell als Denkwerkzeug


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