On Mon, 22 Jul 2002 10:26:45 +0200
Steffen Conrad <[EMAIL PROTECTED]> wrote:

> Bezüglich Sid/Woody/testing/unstable: Leider habe ich noch nicht so sehr
> viel nützliche Doku dazu gefunden, inwieweit die einzelnen Versionen
> sich unterscheiden und wieweit die Umbenennung der Versionen (bezgl.
> Release Woody) durchgeführt wurde. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass
> woody nach stable und sid nach testing gewechselt ist, allerdings kam
> mir da gleich der Gedanke, dass da ein unachsames update/upgrade ja
> sofort die woody-installations zerschossen hätte, wenn man das release
> nicht früh genug mitgekriegt hat.
also, ich kann dir erzählen was ich weiss: (Kommentare erwünscht)

es gibt immer drei Distributionen stable, testing und unstable
Jeder hat einen Spitznamen. Im Moment stable=woody, testing=sarge und
unstable=sid.
Wobei unstable in Zukunft immer sid heißen wird.

Diese Distris hängen in einer Kette zusammen:

neue Pakete  -> unstable -> testing -> stable.

unstable:
Neue Pakete bzw. neue Versionen von Paketen landen zuerst in unstable.
Dort werden sie zum ERSTEN Mal richtig testet. 
(Ist heute nicht mehr so schlimm, früher mußte man häufig hier und da eine

Klammer ergänzen, damit das Proggy überhaupt lief - Programmierkenntnisse
sind in sid nötig)

testing:
Haben die Pakete eine bestimmte Anzahl Tage (meist 10) in unstable
"überlebt" - d.h. man
hat keine schwerwiegenden Fehler gefunden - rutscht das Paket nach testing
weiter.
Das Ganze läuft scriptgesteuert ab. Du kannst dir das auf 
http://ftp-master.debian.org/testing/ ansehen. Dort steht dann auch, wieso
ein Paket aus unstable nicht nach testing gerutscht ist. (nicht immer ganz
einfach - viele Abhängigkeiten usw...)

Es gibt eine Ausnahme, wenn Debian "freezed". 
Dann ist das Rutschen von unstable nach testing handgesteuert. Man möchte 
ja nur wirklich stabile Pakte in einem Release haben. Ist testing stabil
genug,
kopiert man testing auf einen Schlag zu stable um. Release fertig.

stable:
Hier wird nur noch von Hand einige Pakete upgedated. Sonst passiert hier 
nicht mehr viel.

> 
> Sid möchte ich haben, da ich halt rumprobieren möchte und mir das KDE3
> sehr gut gefällt und hier zuhause auch nicht unbedingt das rock solid
> system stehen muss.
Ich würde dir sid nur empfehlen, wenn du bei Debian mithilfst. (Bugreports

schreiben usw...)
Wenn du ein normaler User bist, probier testing+pinning.
Pinning bedeutet, nur einzelne Pakete aus unstable zu benutzen. Die Basis 
bleibt aber testing.

Dazu mußt du Folgendes machen. 

1)
/etc/apt/source.list ändern: sowohl testing als auch unstable eintragen

z.B.
# Debian
deb http://ftp.freenet.de/pub/ftp.debian.org/debian testing main contrib
non-free
deb http://ftp.freenet.de/pub/ftp.debian.org/debian unstable main contrib
non-free
deb-src http://ftp.freenet.de/pub/ftp.debian.org/debian testing main
contrib non-free
deb-src http://ftp.freenet.de/pub/ftp.debian.org/debian unstable main
contrib non-free

2)
in /etc/apt/apt.conf: Default Distri eintragen

 APT::Default-Release "testing";

3)
Pakete pinnen

Du möchtest z.B. sylpheed aus unstable benutzen. 

apt-get install sylpheed/unstable

Dieser Befehl lädt die unstable Version von sylpheed und installiert das
Paket.
Das Paket ist danach gepinnt. D.h. sollte eine Version des Programms in
unstable
auftauchen, installiert apt-get dist-upgrade automatisch diese. Das Paket
ist auf
unstable gepinnt.

So, das wars 
  bye Markus


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