olafbuddenha...@gmx.net schrieb: > On Sat, Dec 04, 2010 at 05:18:31PM +0100, Jörg Schmidt wrote: > > > Ich habe deutlich gemacht das es einfach ein Mißverständnis ist zu > > glauben: > [...] > > *OpenSource versuche FreieSoftware zu erklären > > Nun, rein historisch ist aber genau das der Fall... Der Begriff "Open > Source" wurde von einer Gruppe von Leuten eingeführt, die schon lange in > der Entwicklung freier Software tätig waren; bis dahin auch diesen > Begriff verwendet hatten (einige von ihnen übrigens später auch > *wieder*); und sich irgendwann im Frühjahr 1998 dachten, wenn man einen > neuen Begriff einführt, könne man die Idee besser an Manager > verkaufen... > > Das habe ich nicht aus dem Hut gezaubert, sondern lässt sich Alles im > Netz nachlesen. (Frag mich nur nicht wo -- es ist ewig her dass ich mich > damit befasst hatte...)
Der entsprechende Artikel von Eric S. Raymond befindet sich hier: http://www.catb.org/~esr/open-source.html Sowohl dieser Artikel als auch die Statements der OSI bestätigen, dass "Open Source" als besser klingendes Synonym für "Freie Software" angedacht ist. Allerdings bin ich gerade neulich auf einen Fall gestoßen, wo Leute versucht haben, den Begriff Open Source für proprietäre Software zu verwenden: http://news.ycombinator.com/item?id=2039573 Zunächst dachte ich, da hat jemand entweder den Begriff missverstanden, oder missbraucht ihn bewusst zu Marketingzwecken. Das wäre ja nichts Neues. Was mich aber überrascht hat: Während der Diskussion hat sich herausgestellt, dass es tatsächlich Kreise gibt, in denen der Begriff "Open Source" schlicht in einer anderen, deutlich weiter gefassten Bedeutung verwendet wird. Besonders erhellend war folgender Kommentar, die später von anderen dort bestätigt wurde: Note that "open source" != "under a OSI or FSF approved licence" and that at no time that I've seen does the developer claim it's "Free Software" (which it certainly isn't, although it does dynamically link a GPL'd library...). Das heißt, die OSD der OSI wird nicht für voll genommen, sondern als etwas Historisches gesehen, also die "damalige" Bedeutung des Begriffes. Jedoch der Begriff "Free Software" scheint nach wie vor in der ursprünglichen Bedeutung verstanden zu werden. Wenn dies wirklich große Teile der amerikanischen Bevölkerung betrifft, dann würde das erklären, warum sich die FSF im Gegensatz zur FSFE so schwer mit diesem Begriff tut. Denn während die FSFE sinngemäß sagt: "Wir bevorzugen den Begriff 'Freie Software', aber 'Open Source' ist auch okay." sagt die FSF sinngemäß: "Wir sagen 'Freie Software' und distanzieren uns von 'Open Source'." Wenn im US-amerikanischen Sprachraum "Open Source" tatsächlich eine andere, völlig verwässerte Bedeutung erhalten hat, dann stellt das die Aussage der FSF in ein völlig anderes Licht. Und es zeigt gleichzeitig auf, wie absurd diese Abgrenzung hier in Deutschland ist, wo beide Begriffe nach wie vor Synonyme sind, und lediglich leicht abweichende Nebenbedeutungen mittragen. > > *OpenSource ist hinsichtlich von Begriffen pragmatisch, > > Ob der Begriff *wirklich* pragmatisch gesehen nützlicher ist, als der > Begriff "freie Software", ist allerdings auch Ansichtssache... (Wobei > natürlich unstrittig ist, dass das das Ziel war.) Wenn meine obige Vermutung stimmt, sollte man im US-amerikanischen Raum stets von "Free Software" statt "Open Source" reden, um groben Missverständnissen vorzubeugen. Gruß Volker -- Volker Grabsch ---<<(())>>--- _______________________________________________ fsfe-de mailing list fsfe-de@fsfeurope.org https://mail.fsfeurope.org/mailman/listinfo/fsfe-de