Hallo Wolfgang, On Wed, 24 Feb 2016 09:56:38 +0100 (CET) w...@wolfgangromey.de wrote: > > Auch in der FSFE bin ich der Position begegnet, daß man bestimmte > Software nicht oder doch einsetzen müßte, weil die "Arbeitgeber" das > fordern oder weil man auf die beruflichen Anforderungen vorbereiten > muß. Diese Auffassung halte ich für falsch. > > Wäre Sie richtig, gäbe es in der allgemeinbildenden Schule keinen > Literaturunterricht, keinen Politikunterricht, keinen > Geschichtsunterricht, keine Philosophieunterricht, keinen > Religionsunterricht, ... Schule hat(temal) die Aufgabe Bildung und > Mündigkeit zu vermitteln. Das gilt auch für die Berufsbildenden > Schulen, an denen es ja auch Politik- und Religionsunterricht gibt. > Für die Vorbereitung auf den Beruf gibt es die Berufsausbildung, die > die Arbeitgeber sich ja möglichst ersparen wollen, und die > Betriebliche Weiterbildung. > > Der Einsatz von Freier Software in der Schule ist deswegen notwendig, > weil der Bildungsauftrag und die Erziehung zur Mündigkeit mit Freier > Software am wirksamsten zu erfüllen ist. Hinzu kommen noch die > wesentlichen sozialen Aspekte, wie z.B. keine Ausgrenzung durch > Kosten. Schüler, die im Bereich der Informationstechnik gebildet > worden sind, werden in der Lage sein, sich in beliebige Software > zügig einzuarbeiten. Das müssen sie im Verlauf ihrer Berufstätigkeit > immer wieder machen müssen.
Gute Argumente. Wobei ich denke, dass man die zwei Punkte auch nicht vermischen darf. Der erste Schritt ist, dass Schule keine Produktschulung machen sollte. Die Schule soll Konzepte, Ideen, Denkmuster, etc. vermitteln. Man lernt im Mathe Unterricht ja auch nicht die Bedienung der gängigen Mathe Software aus der Industrie sondern Mathematik im allgemeinen. Diese allgemeine Bildung kann man grundsätzlich mit proprietäre Software oder Freie Software vermitteln. Mit dem kleinen Vorteil von Freier Software, dass man da auch direkt an der Software lernen kann. Wie ist sie aufgebaut, wie kann ich sie verändern, etc. Welcher aber, je nachdem wie man den Unterricht am und mit dem Computer definiert, noch kein ausschlaggebender Vorteil sein muss. Wenn das klar ist, dass es in der Schule nicht um Produktschulung geht sondern um allgemeine Bildung, dann kommt der nächste Schritt: Man muss beim Einsatz der Software keine Rücksicht auf die Industrie oder den späteren Werdegang der Schüler nehmen. Stattdessen kann man die Software einsetzen die zum allgemeinen Bildungsauftrag am besten passt. Das ist ganz klar Freie Software, aus den vielen guten Gründen die hier schon genannt wurden und dich ich nicht wiederholen will. Viele Grüße, Björn -- Björn Schießle <schies...@fsfe.org> Free Software Foundation Europe (https://fsfe.org) Deputy Coordinator Germany www: http://www.schiessle.org gnupg/pgp key: 0x0x2378A753E2BF04F6 fingerprint: 244F CEB0 CB09 9524 B21F B896 2378 A753 E2BF 04F6
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