Hallo zusammen,

On Wed, Aug 03, 2016 at 09:58:24AM +0200, Theo Schmidt wrote:
> Ich denke Freiheit muss belastend sein. Es ist wie mit der "Tragödie
> der Allmende": es gibt zwangsläufig Kräfte, welche bestrebt sind,
> von der Allmende oder eben auch der Freiheit auf Kosten der
> Allgemeinheit zu profitieren. Das heisst die Öffentlichkeit muss
> ständig wachsam sein und diese Profiteure in die Schranke weisen,
> *bevor* diese zu mächtig werden. Das ist belastend, ein dauernder
> Kampf.

Dass es nicht unbedingt zur "Tragödie der Allmende" kommen muss, hat ja
schon die Wirtschaftsnobelpreisträgerin [1] Elinor Ostrom nachgewiesen
[2]. Wenn Menschen vernünftige Spielregeln aufstellen, werden Ressourcen
nicht zwangsläufig durch Einzelne ausgebeutet. Ostrom zeigt auch, dass
das keine Utopie ist, sondern an etlichen Stellen praktiziert wurde und
wird.  

Deswegen wäre ich auch, was die Freiheit betrifft, nicht allzu
pessimistisch. Vor 20 Jahren hätten wohl nur wenige erwartet, dass sich
freie Software überhaupt so weit durchsetzen würde. Dass nun von neuen
Akteuren und auf neue Weise versucht wird, die Freiheit einzuschränken,
war wohl zu erwarten. Insofern hast Du recht - es ist ein bisschen
zermürbend. Trotzdem machen mich die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte
optimistisch, dass der Trend auch jetzt nicht zwangsläufig in Richtung
Unfreiheit gehen muss.
 
Viele Grüße

Stef

[1] korrekte Bezeichnung der Auszeichnung wäre natürlich 
"Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für
Wirtschaftswissenschaften"
[2] 
http://www.bpb.de/apuz/33204/elinor-ostrom-und-die-wiederentdeckung-der-allmende?p=all
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