Hallo Henning,
* Henning Thielemann [2017-12-11 16:58 +0100]:
Wie könnte man diese Effekte durchbrechen? Vielleicht, indem man eine
Anonymisierung zwischenschaltet. Eine Organisation, die Spenden
entgegennimmt und gesammelt an Empfängerorganisationen weiterleitet. Wenn
die FSFE nicht weiß, ob und in welchem Maße sie von Google abhängt, kann
sie ungehemmter agieren. Natürlich kann Google mit dem Einstellen der
Spenden drohen und wenn Google die Drohung wahrmacht, würde die FSFE auch
sehen, wieviele Einnahmen wegbrechen. Und es bleibt noch das Problem, dass
die Anonymisierungsorganisation irgendwie überprüft werden muss. Dort
könnte ja Geld versickern, ohne dass es jemand prüfen kann, weil die
weitergeleiteten Gelder anonymisiert sind.
Meiner Ansicht nach schafft das mehr Probleme. Als Externer kannst Du a)
nur schwer erkennen, wer von wem Geld bekommt b) Du kannst schwer
nachvollziehen inwieweit der Spender oder die dazwischengeschaltete
Organisation den Spendenempfänger unter Druck setzt -- bestimmte Dinge
zu tun, oder einfach nur anzumerken, wieviel Geld von wem kommt.
Da finde ich die derzeitige Konstruktion besser. _Jeder_ kann auf unsere
Spenderseite gehen und dort die Spender sehen. Wir haben uns gegenüber
Transparency International Deutschland zu ihren Leitlinien verpflichtet:
Auf unserer Spendenseite führen wir die Namen der juristischen
Personen auf, die mehr als 10% unserer Jahreseinnahmen spenden.
Natürliche Personen, die mehr als 10% unserer Jahreseinnahmen spenden,
werden nur aufgeführt wenn sie zustimmen; andernfalls werden sie als
"Großspende einer Privatperson" aufgeführt.
Daneben versuchen wir möglichst alle Spender immer davon zu überzeugen,
dass sie aus Transparenzgründen gelistet werden sollen.
Dadurch kann uns jeder in unserem Handeln kontrollieren. Alle von Euch,
Journalisten, Politiker können bewerten ob wir unser Handeln durch
spenden ändern. Hat es einen Einfluss ob Google, Intel, Linux
Foundation, Linuxhotel, Red Hat, oder vielleicht in Zukunft Microsoft
dort stehen?
Dabei werden bestimt auch ein paar Verschwörungstheorien entstehen, die
wir als FSFE schwer entkräften können (wie das bei Verschwörungstheorien
so ist). Aber besser ungerechtfertigte Kritik bei der sich ein paar von
uns angegriffen fühlen (weil wir von uns selbst ein anderes Bild haben),
als ein für uns für uns unbemerktes Ändern unseres Verhalten durch
bestimmte Spender.
Viele Grüße
Matthias
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