Moin, Am Dienstag 18 September 2018 10:03:11 schrieb Theo Schmidt: > Grundlage dieser Auswüchse sind der Kapitalismus bzw. das > herrschende Geldsystem, das seinen eigenen Untergang beinhaltet, da es > nur durch Wachstum funktioniert, dies aber nur eine beschränkte Zeit > möglich ist. Und deshalb auch nur durch exponentielles > Wirtschaftswachstum funktioniert, inklusive periodischen Krisen. Aber da > sicher viele hier nicht dieser Meinung sind,
aus meiner Sicht ist das richtig vermutet, zumindest kann ich mich der Kritik nur teilweise anschließen und die Pauschalkritik an der sozial, ökologischen Marktwirschaft nicht teilen, da sie neben Nachteilen doch auch viele gesellschaftliche Fortschritte gebracht hat. Es gibt sicherlich politisch auf vielen Ebenen einiges zu kritisieren, wichtig erscheint mir dabei, viele Leute gedanklich mitzunehmen, sowie praktische und pragmatische Schritte anzubieten. Dazu gehört auch eine Sprache und Begriffsbildung, welche nicht direkt das Verhalten der anderen übertrieben anprangert. > sollten wir eine weitere OT-Diskussion darüber vielleicht > besser sein lassen. Wenn es konkret runtergebrochen wird, finde ich es spannend, beispielsweise wie Hardware und Software so entworfen, gebaut und gepflegt werden kann, dass sie etwas länger hält und mit Resourcen sparsam umgeht. Das Fairphone hat damals aus meiner Sicht einige Dinge gut gemacht, gerade mit der ersten Version und es tatsächlich geschafft in eine Wahrnehmung bei breiten Bevölkerungsschichten zu kommen, das war viel wichtiger, aus meiner Sicht, als offene Treiber für den Chipsatz zu bekommen (was sie in V1 nicht geschafft hatten). Uninteressant sind für mich Vereinfachungen, welche in die Richtung allgemeingültiger Gründe gehen oder moralisierender Forderungen. > Für mich sind Freie Software und die Idee des Internets schon ein > Gegenpol dazu, da quasi-öffentlich. Beides sind Werkzeuge, welche von den großen Meinungs- und Wirtschaftsgruppen erfolgreich genutzt werden. Freie Software beispielsweise ist politisch und bezüglich des Wirtschaftssystems erstmal neutral. Das bedeutet sowohl Demokratien, wie auch Dikatoren, Sozialisten und Kapitalisten können sie erfolgreich und mit Vorteil gegenüber proprietärer Software einsetzen. Diese Vorteile erlauben jedoch grundsätzlich etwas mehr ausprobieren von Software-Innovation, insofern sehe ich schon eine leichte Tendenz dahin das Wissen und die Fähigkeiten von Software mehr zu streuen, das wirkt schon gegen Auswüchse von bestimmten Machtkonzentration (welche es in jedem genannten System gibt). Gruß, Bernhard -- FSFE -- Founding Member Support our work for Free Software: blogs.fsfe.org/bernhard https://fsfe.org/donate | contribute
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