Hallo *;

nachdem ich die Diskussion häufiger führe, Frage hier in die Runde: Beschäftigt sich akut jemand mit Finanzierungsmodellen für die Entwicklung von Apps (vorrangig Android), die "professionell" (mit Designern, Testern, Entwicklern, ...) entwickelt werden, aber trotzdem Freie Software sein sollen?

Ich erlebe dort momentan ein unschönes Dilemma: Wir legen in der Kommunikation oft Wert darauf, dass bei Freier Software "libre" wichtiger als "gratis" ist. In der Konsequenz läuft das aber leider nahezu immer darauf hinaus, daß aus "libre" in der Praxis "gratis" folgt, weil es (konkret im App-Umfeld) faktisch keinen Marktplatz gibt, auf dem man "Freie Apps" verkaufen kann - selbst Ansätze wie f-droid erlauben bestenfalls Spenden. Für Desktop-Systeme, wie etwa gängige GNU/Linux-Distributionen, sieht das ähnlich aus.

Konsequenz: Viele Entwickler, die davon leben müssen (und gerade auch solche, die Apps entwickeln, die tatsächlich "standalone" ohne Netzwerkdienste funktionieren, und die teilweise auch einen hohen Aufwand außerhalb reiner Entwicklung haben - etwa Spiele), veröffentlichen Apps nicht als Freie Software, weil die Möglichkeit fehlt, die Entwicklung irgendwie zu refinanzieren.

Wie antwortet Ihr in solchen Diskussionen? Wie bekommt man Software hin, die "libre" ist, ohne zwingend "gratis" sein zu müssen? Wie kann Entwickler mit Freier Software notfalls Rechnungen bezahlen, ohne Nutzer in proprietäre Lizenzmodelle zu zwingen?

Danke für Inspirationen und viele Grüße,
Kristian


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Kristian Rink
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