Man kann nicht alles über einen Kamm scheren, sondern muß unterscheiden:

- Whatsapp ist für viele empfundener Zwang: Wenn ich whatsapp nicht nutze, kann ich nicht kommunizieren. Ich kenne etliche Leute, die Versuche mit Threema, Signal, usw gestartet haben - alles gescheitert an den anderen. Es braucht eine einfach zu nutzende Alternative: wie früher das Telefon.

- Browser sicher und privatsphärenbewußt zu konfigurieren, ist selbst für Fachleute nur mit enormem Aufwand hinzukriegen. Den Überblick über die ständigen Änderungen zu behalten ist ein Fulltime-Job. Im Linux-Umfeld kann man das an Paket-Maintainer delegieren, aber dafür jemanden zu finden, ist nicht so einfach.

- Das Smartphone mit einem freien Android zu versehen, ist für die meisten Nutzer ohne Hilfestellung eine Überforderung.

- Zu vielen Serverdiensten gibt es keine einfach zugängliche freie Alternative.

In diesen Punkten mit digitaler (Un)Mündigkeit zu argumentieren, ist eigentlich eine Beleidigung.

Anders sieht es aus mit dem Betriebssystem und mit Anwendungssoftware. Für die meisten Privatnutzer ist ein Umstieg auf Linux (oder zumindest auf Open/LibreOffice) problemlos möglich. Beruflich ist es schon wieder deutlich schwieriger, weil staatliche Vorschriften direkt oder indirekt Windows fordern.

Das hilft aber ohnehin nur begrenzt. Kommunikation, Browser und Smartphone sind die Kernprobleme und alle für die breite Masse ungelöst.


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