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MorgenWelt HEUTE vom 16.3.2001
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1. Komplizierte Sprachen beguenstigen Legasthenie
2. Alarmgeruch gegen Schaedlinge
3. Neue Therapie gegen Flussblindheit
4. Galileo-Mission verlaengert
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Komplizierte Sprachen beguenstigen Legasthenie
 
Legasthenie ist nicht nur eine neurologische Stoerung. Die angeborene 
Lese- und Schreibschwaeche kann durch eine komplizierte 
Rechtschreibung noch verstaerkt werden. Dies haben italienische 
Forscher beim Vergleich ihrer Sprache mit Englisch und Franzoesisch 
nachgewiesen.

Die Mailaender Wissenschaftler untersuchten dazu die Hirnaktivitaet 
von 1.200 Studenten in Italien, Frankreich und Grossbritannien. 
Die Legastheniker zeigten eine verminderte Aktivitaet in der Region 
des Gehirns, die fuer das Lesen entscheidend ist. Diese Beein-
traechtigung tritt unabhaengig von Herkunft und Muttersprache 
etwa gleichmaessig auf. Trotzdem gibt es im englischen Sprachraum 
doppelt so viel Legastheniker wie in Italien. 

Eine wichtige Rolle spiele in diesen Faellen die Rechtschreibung, 
sagen die Forscher. Sie verweisen auf die so genannten Phoneme, 
die kleinsten bedeutungsunterscheidenden sprachlichen Einheiten. 
In der englische Sprache gibt es nach Berechnung der Forscher 
1120 verschiedene Schreibweisen fuer 40 Phoneme. Aehnlich schwierig 
ist die franzoesische Sprache. Italienisch dagegen kommt mit nur 
33 Varianten fuer 23 Phoneme aus.

Quelle: American Association for the Advancement of Science, 15.3.01
Forschung: Eraldo Paulesu, University of Milan Bicocca, in Science, 
Vol. 291 No. 5511, pp 2165-2167
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Alarmgeruch gegen Schaedlinge
 
Pflanzen stehen Frassfeinden nicht gaenzlich hilflos gegenueber. 
Viele Pflanzen bilden Substanzen, die sie fuer die Pflanzenfresser 
weniger geniessbar machen oder produzieren Nektar, um nuetzliche 
Insekten als Schutztruppe zu rekrutieren. Alternativ kann die Pflanze 
aber auch fluechtige Alarmsubstanzen produzieren, um Helfer anzulocken. 
Dieses Zusammenspiel war bisher nur im Labor beobachtet worden. 
Forschern aus Jena gelang nun der Nachweis, dass der Hilfeschrei 
auch im Freiland nicht ungehoert verhallt.

Die Forscher untersuchten dazu nahe Verwandte der Tabakpflanze 
(Nicotiana attenuata) in der Wueste im US-Bundesstaat Utah. 
Wurden die Blaetter von Raupen oder Kaefern angefressen, setzten 
die Pflanzen einen Cocktail mehrerer fluechtiger Substanzen frei. 
Diese Duftpalette lockte raeuberische Insekten an, die sich ueber 
die sonst nur schwer auffindbaren Schaedlinge hermachten. Binnen 
kurzer Zeit ging der Schaedlingsbefall so um 90 Prozent zurueck, 
berichten die Forscher. Ausserde stellten sie fest, dass Schmetter-
lingsweibchen ihre Eier nur selten auf einer um Hilfe rufenden 
Pflanze ablegen. Damit wird auch die erst noch kommende Generation 
von Fressfeinden abgewehrt. 
 
Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Foerderung der Wissenschaften 
e.V., 15.3.01 
Forschung: André Kessler und Ian Baldwin, Max-Planck-Institut fuer 
chemische OEkologie, Jena, in Science, Vol. 291, No. 5511, 16.3.01, 
pp 2141-2144
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Neue Therapie gegen Flussblindheit
 
Hamburger Tropenmediziner haben eine neue, hoechst wirksame Therapie 
gegen die Flussblindheit entwickelt. Von dieser Krankheit sind in 
den Tropen rund 17 Millionen Menschen betroffen. Hervorgerufen wird 
die Flussblindheit durch die Einwanderung von mikroskopisch kleinen 
Wurmlarven in die Hornhaut. Die Wuermer koennen durch Stiche der 
Kriebelmuecke uebertragen werden. 

Die Hamburger Forscher haben herausgefunden, dass in den Wuermern 
Bakterien vorkommen, die eine enge Lebensgemeinschaft mit ihrem Wirt 
eingegangen sind. Toetet man die Bakterien durch ein Antibiotikum ab, 
so nimmt der Wurm Schaden und kann keine Nachkommen mehr produzieren. 
Der Infektionskreislauf wird also durchbrochen.

Die Wirksamkeit der Therapie haben die Forscher im Regenwald in Ghana 
nachgewiesen. In der Region sind 90 Prozent der Menschen mit dem Wurm 
infiziert. Die Langzeitbeobachtung ergab, dass die Wuermer auch 18 
Monate nach Ende der Antibiotika-Therapie unfruchtbar geblieben waren. 
Gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO wollen die Forscher 
ihre neue Behandlung jetzt in ganz Afrika anwenden.
 
Quelle: Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V., 15.3.01 
Forschung: Dr. Achim Hoerauf, Bernhard-Nocht-Institut fuer Tropenmedizin, 
Hamburg
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Galileo-Mission verlaengert

Die Mission der Jupitersonde Galileo wird von der Nasa ein drittes 
und letztes Mal verlaengert. Die ueberaus erfolgreiche Sonde umkreist 
seit Ende 1995 den Riesenplaneten Jupiter. Urspruenglich sollte die 
Mission bereits nach zwei Jahren enden. Nun soll das Raumfahrzeug den 
Jupiter noch bis August 2003 weiter umrunden. Dabei soll es noch 
insgesamt fuenfmal an verschiedenen Jupitermonden vorbeifliegen.

Den Anfang macht bereits Ende Mai ein Vorbeiflug in nur 123 Kilometern 
Hoehe an Callisto. Callisto ist der zweitgroesste der insgesamt 28 
Jupitermonde. Es werden drei Vorueberfluegen an Io folgen, der wegen 
seiner aktiven Vulkane fuer die Forscher besonders interessant ist. 
Bei seinem letzten Rendezvous besucht Galileo dann erstmalig den nur 
270 Kilometer grossen Mond Amalthea. Bei diesem Trabanten handelt es 
sich vermutlich um einen eingefangenen Asteroiden. Im August 2003 soll 
die Raumsonde dann in der Atmosphaere Jupiters vergluehen.

Quelle: NASA, 15.3.01
Forschung: NASA
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