MORGENWELT NACHRICHTEN ------------------------------------------------------- MORGENWELT gibt es nur im Internet unter http://www.morgenwelt.de ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt HEUTE vom 15.3.2001 ------------------------------------------------------------------- 1. Durch Kuehlung zum Laubblatt 2. Kennzeichnung von Nahrungsmitteln bei Schlangen 3. Erste Beobachtung mit Keck-Interferometer 4. Buecher funken ihre Position ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Durch Kuehlung zum Laubblatt Waehrend der ersten 40 Millionen Jahre besassen die Landpflanzen keine Blaetter, sondern nur gruene Zweige. Gegen Ende des Devons vor 360 Millionen Jahren wurden diese Zweige aber immer flacher und breiter und verschmolzen schliesslich zu grossen Flaechen. Ausgeloest hat diese Entwicklung ein drastischer Abfall des atmosphaerischen Kohlendioxidgehaltes, glauben englische Biologen. Anhand fossiler Ueberreste berechneten die Forscher den Wasser- und Energiehaushalt von damaligen Pflanzen. Sie fanden, dass die ersten Pflanzen an Ueberhitzung eingegangen waeren, wenn sie flaechige Strukturen gebildet haetten. Diese Pflanzen besassen naemlich nur wenige Spaltoeffnungen. Durch Spaltoeffnungen nehmen Pflanzen Kohlendioxid auf und verdunsten Wasser, was ihnen als Nebeneffekt Kuehlung verschafft. Durch die Photosynthese der Pflanzen sank schliesslich aber der Kohlendioxidgehalt der Atmosphaere um rund 90 Prozent. Nach Ansicht der Forscher mussten die Pflanzen daher mehr Spaltoeffnungen bilden, um weiterhin genuegend Kohlendioxid aufnehmen zu koennen. Dadurch stieg aber auch ihre Wasserverdunstung. Erst mit diesem verbesserten Kuehlsystem war der Weg frei zu flaechigen Strukturen, mit denen die Pflanzen mehr Sonnenlicht einfangen konnten. Quelle: Nature, 15.3.01 Forschung: D.J. Beerling, C.P. Osborne, Department of Animal and Plant Sciences, University of Sheffield, und W.G. Chaloner, Department of Geology, Royal Holloway, University of London, in Nature, Vol. 410, No. 6826, 15.3.01, pp 352-354 ------------------------------------------------------------------- Kennzeichnung von Nahrungsmitteln bei Schlangen Eine eigentlich schmackhafte Beute kann sich tarnen, indem sie das Aussehen einer uebel schmeckenden oder giftigen Tierart nachahmt. Wenn das den Raeuber abschreckt, sprechen Biologen von der so genannten Bates'schen Mimikry. Theoretisch duerfte diese Maskerade nur dann erfolgreich sein, wenn die Raeuber schon einmal schlechte Erfahrungen mit dem ungeniessbaren Vorbild gemacht haben. Ueberzeugende Belege fuer dieses Konzept liefern jetzt amerikanische Biologen. Die Forscher stellten rund 1200 Plastikmodelle von Schlangen her und platzierten diese im Freiland. Diese Modelle besassen die gleiche Ringfaerbung wie Koenigsnattern. Diese Nattern sind zwar harmlos, ihre auffaellige Faerbung aehnelt jedoch der von hoch- giftigen Korallenottern. An den Biss- und Kratzspuren auf den Modellen konnten die Forschern spaeter ablesen, wie oft sich hungrige Raeuber an den Modellschlangen versucht hatten. Demnach wurde etwa jedes zweite Modell Opfer solcher Attacken. Angriffe gab es aber nur in Gebieten, in denen es keine Korallenottern gab. In Gegenden, in denen Korallenottern verbreitet waren, wurden dagegen nur sechs Prozent der Modelle angegriffen. Quelle: University of North-Carolina at Chapel Hill (UNC), 14.3.01 Forschung: David W. Pfennig, William R. Harcombe, Department of Biology, UNC; Karin S. Pfennig, Section of Integrative Biology, University of Texas, Austin, in Nature, Vol. 410 No. 6826, 15.3.01, p 323 ------------------------------------------------------------------- Erste Beobachtung mit Keck-Interferometer Amerikanischen Astronomen ist es gelungen, die beiden groessten Fernrohre der Welt zu einem Interferometer zusammenzuschalten. Dadurch erreichten sie das Aufloesungsvermoegen eines Fernrohrs mit einem 85 Meter grossen Objektiv. Dies entspricht dem Abstand der beiden Instrumente. Es handelt sich dabei um die Keck-Teleskope auf Hawaii, die jeweils einen zehn Meter grossen Spiegel besitzen. Mit Hilfe von optischen Leitern wurde das von den Fernrohren empfangene Licht zusammengefuehrt und zur UEberlagerung gebracht. Diese so genannte Interferometer-Technik wird seit langem in der Radioastronomie angewendet. Die Technik konnte bisher nicht im infraroten und optischen Bereich eingesetzt werden, weil sie eine extrem genaue Justierung der optischen Elemente voraussetzt. Bei der ersten Beobachtung mit dem Keck-Interferometer erzeugten die Astronomen ein Bild des Sterns HD 61294 im Sternbild Luchs. In den naechsten Monaten sollen weitere Testbeobachtungen durch- gefuehrt werden. Im Herbst folgen dann erste wissenschaftlichen Beobachtungen. Unter anderem hoffen die Forscher, mit dem Inter- ferometer erstmalig extrasolare Planeten sichtbar machen zu koennen. Quelle: NASA 14.3.01 Forschung: Keck Observatory ------------------------------------------------------------------- Buecher funken ihre Position Aktenordner oder Buecher liegen selten dort, wo sie hingehoeren. Mal hat ein Kollege vergessen, den Ordner an seinen alten Platz zurueck zu stellen, mal hat ein Student ein begehrtes Buch in der Unibibliothek absichtlich falsch eingeordnet. Eine Loesung fuer dieses Problem bietet jetzt ein Darmstaedter Forscher. Dank ein- gebautem Sender laesst sich damit auch das bestversteckte Buch per Mausklick aufspueren. Dazu bekommt jedes Buch oder jeder Aktenordner einen briefmarken- grossen Sender verpasst. Diese "Sm@rt Label" bestehen lediglich aus einer Antenne und einem Chip, in dem die Codenummer des Schriftstuecks gespeichert ist. In den Raeumen, in denen das System eingesetzt wird, sind in Regalen oder unter Tischen Antennen angebracht. Wenn man ein Buch sucht, sendet das System die entsprechende Anfrage an diese Antennen. Der Sender in dem gesuchten Buch antwortet auf die Anfrage und verraet dadurch seine augenblickliche Position. Quelle: GMD - Forschungszentrum Informationstechnik GmbH, 14.3.01 Forschung: Rolf Reinema, GMD-Institut fuer Sichere Telekooperation (SIT), Darmstadt; Fa. IQENA, Bonn; Fa. Moba, Dresden ------------------------------------------------------------------- Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie online unter http://www.morgenwelt.de/nachrichten Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe: http://www.futureframe.de ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- MORGENWELT, alle Rechte - auch der auszugsweisen Verwertung - vorbehalten. ------------------------------------------------------------------- Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser ------------------------------------------------------------------- Homepage: http://www.morgenwelt.de Wissenschaft: http://www.morgenwelt.de/wissenschaft Kultur: http://www.morgenwelt.de/kultur Presseschau: http://www.morgenwelt.de/presseschau Archiv: http://www.morgenwelt.de/archiv ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt wird herausgegeben von: Volker Lange MorgenWelt e.V. Lutterothstr. 28e 20255 Hamburg Tel. 040-386 135 82 Fax 040-386 135 83 Funk: 0179 2120 806 eMail: [EMAIL PROTECTED] ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Wenn Sie die Arbeit von MorgenWelt e.V. unterstuetzen wollen: MorgenWelt e.V. Konto 0943 200 000 Dresdner Bank (BLZ 200 800 00) MorgenWelt e.V. ist gemeinnuetzig. Ihre Spende koennen Sie also von der Steuer absetzen. Bei Betraegen unter DM 100 reicht Ihrem Finanzamt der Ueberweisungsbeleg. Bei groesseren Spenden brauchen wir Ihre Anschrift, damit wir Ihnen die Spendenquittung zusenden koennen. Vielen Dank! ------------------------------------------------------------------- Wenn Sie den Newsletter abbestellen moechten, dann schicken Sie einfach eine leere eMail unter Ihrer Empfaengeradresse an [EMAIL PROTECTED] Moechten Sie Ihr Abo auf eine neue eMail-Adresse ummelden oder haben Sie Fragen und Probleme, wenden Sie sich bitte an [EMAIL PROTECTED] ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ TRAUMJOB schon GEFUNDEN? Jobline.de ist fuehrender Online- Personalvermittler mit der groessten Lebenslaufdatenbank in Europa. Wir bringen Sie mit TOP-UNTERNEHMEN zusammen - schnell und KOSTENLOS. Damit Sie der Traumjob findet, klicken Sie hier und geben Sie Ihren Lebenslauf ein: http://www.domeus.de/ad1182710/www.jobline.de Um sich von dieser Gruppe abzumelden, klicken Sie bitte auf: http://www.domeus.de/info/unsubscribe