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MorgenWelt HEUTE vom 4.4.2001
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1. Wann trafen sich Mensch und Bandwurm?
2. Faehrschiff hilft bei der Meeresforschung
3. Soja beugt Alzheimer vor
4. Planeten ohne Sterne
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Wann trafen sich Mensch und Bandwurm?

Der Bandwurm wird meist durch den Verzehr rohen Fleisches auf den 
Menschen uebertragen. Dass der Parasit ueberhaupt bei Rind und 
Schwein vorkommt, ist unsere eigene Schuld, sagen amerikanische 
Forscher. Sie glauben, dass der Mensch sich den Bandwurm bereits 
vor rund zwei Millionen Jahren durch Fleisch von Wildtieren 
eingefangen hat. Mensch und Parasit kennen sich demnach wesentlich 
laenger als bisher vermutet. 

Als die ersten Bauern dann vor etwa 10.000 Jahren mit der Viehzucht 
begannen, sollen sie den Wurm an ihre Tiere weitergegeben haben. 
Dies schliessen die Wissenschaftler aus dem Vergleich verschiedener 
Bandwuermer, deren evolutionaere Wurzeln sie in Afrika vermuten. 
In Loewen und Hyaenen sollen noch heute die aeltesten gemeinsamen 
Vorfahren aller Bandwuermer leben. 

Die Raubtiere bekommen ihre Parasiten ueber erlegte Antilopen, 
in denen der Wurm seine Jugendzeit verlebt. Auch der fruehe Mensch 
koennte sich den Wurm beim Wild geholt haben, meinen die Forscher. 
Von Afrika aus soll der Parasit seinen Wirt dann rund um die Welt 
begleitet haben.

Quelle: Proceedings of the Royal Society B, 268, 781-787 (2001)
Forschung: Eric Hoberg, US Department of Agriculture, Beltsville, 
Maryland
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Faehrschiff hilft bei der Meeresforschung
 
Die Ostseefaehre "Kronprinz Harald" hat heute ihren Nebenberuf als 
Forschungsschiff aufgenommen. Eine so genannte "Blue Box" wird auf 
allen Faehrfahrten zwischen Oslo und Kiel Messdaten ueber das 
Meerwasser sammeln. 

Die "Blue Box" haben Kieler Forscher konstruiert. Das Instrument 
ist mit Sensoren zur Bestimmung der Wassertemperatur, des Salzgehaltes 
sowie zum geloesten Sauerstoff ausgestattet. In Kuerze werden noch 
Geraete nachgeruestet, die weitere geloeste Bestandteile sowie den 
pH-Wert bestimmen koennen. Auch die Algenbelastung soll kuenftig 
messbar sein. Die Passagiere koennen ueber einen Monitor die Arbeit 
der "Blue Box" verfolgen.

Die aufgezeichneten Daten werden dem Bundesamt fuer Seeschifffahrt 
und Hydrologie zur Verfuegung gestellt. Das Projekt findet im Rahmen 
der Agenda 21 statt. Ziel ist es, ein weltweites Messsystem zur 
operationellen Beobachtung und Vorhersage der Meeresumwelt 
aufzubauen. Europaweit sind ueber 850 Faehren im Einsatz, die mit 
der "Blue Box" oder vergleichbaren Systemen ausgestattet werden 
koennten.
 
Quelle: Christian-Albrechts-Universitaet zu Kiel, 4.4.01 
Forschung: Dr. Thorsten Knutz, Zentrum fuer Angewandte Meeres-
wissenschaften
Projekt: GOOS - Global Ocean Observing System
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Soja beugt Alzheimer vor

Der Verzehr von Soja kann das Alzheimer-Risiko verringern. Dies hat 
eine amerikanische Wissenschaftlerin an Affen nachgewiesen. 
Gesundheitsfoerdernd sind demnach so genannte Phytooestrogene im 
Soja. Die Substanzen koennen Proteinveraenderungen im Gehirn 
verringern, die mit Alzheimer in Verbindung stehen. Die Phyto-
oestrogene haetten eine aehnliche Wirkung wie tierische und 
menschliche Oestrogene, meint die Forscherin.

Die Wissenschaftlerin hatte mit 45 alten Affen-Weibchen 
experimentiert. Ihnen wurden die Eierstoecke entfernt, um die 
menschliche Menopause zu simulieren. Gefuettert wurden zwei Gruppen 
von Affen mit verschiedenen Soja-Diaeten. In der einen Version waren 
die Phytooestrogene entfernt worden. Eine dritte Gruppe bekam 
ersatzweise ein Praeparat verabreicht, das Frauen nach den 
Wechseljahren haeufig als Oestrogenersatz verschrieben wird.

Die Ergebnisse entsprachen den Erwartungen der Forscherin. Demnach 
bildeten sich die Alzheimer-typischen Proteinveraenderungen nur bei 
jenen Affen-Weibchen, die ohne Oestrogen oder Phytooestrogen 
ernaehrt wurden. Die Affen-Versuche seien auf den Menschen uebertragbar, 
meint die Wissenschaftlerin. Sie empfiehlt vor allem Frauen nach der 
Menopause, taeglich 24 Gramm Sojaprotein zu sich zu nehmen.

Quelle: BBC, 3.4.01
Forschung: Dr. Helen Kim, University of Alabama
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Planeten ohne Sterne

Neue Beweise fuer die Existenz frei im All schwebender Planeten 
haben jetzt zwei britische Astronomen vorgelegt. Die betreffenden 
Himmelskoerper befinden sich rund 1300 Lichtjahre von der Erde 
entfernt im Sternbild Orion. Schon vor einem Jahr hatten die beiden 
Wissenschaftler die Entdeckung von 13 Planeten im Orion bekannt 
gegeben. Im Gegensatz zu allen bisher bekannten Planeten sollen 
die 13 Exemplare nicht um Sterne kreisen. 

Von Fachleuten war die Entdeckung jedoch mit Skepsis aufgenommen 
worden. Viele Astronomen vertraten die Auffassung, die Objekte 
wuerden sich in groesserer Entfernung von der Erde befinden und 
deshalb in Wahrheit leuchtkraeftiger, heisser und massereicher 
sein als von den britischen Forschern vermutet. Dann naemlich 
waeren es so genannte Braune Zwerge, eine Art verhinderter Sterne, 
deren Masse nicht ausreicht, eine dauerhafte Kernreaktion in ihrem 
Inneren zu erzeugen.
 
Mit Hilfe neuer Messungen ist es den Briten nun jedoch gelungen, 
bei den umstrittenen Himmelskoerpern die Temperatur zu messen. 
Dabei zeigte sich, dass sie zu kuehl sind, um weiter entfernte 
Braune Zwerge zu sein. Da die Objekte nicht um Sterne kreisen 
und vermutlich auch anders enstanden sind als gewoehnliche Planeten, 
schlagen die beiden Wissenschaftler vor, die Objekte "Planetare" 
zu nennen. 

Quelle: SpaceFlight Now, 4.4.01
Forschung: Philip Lucas, University of Hertfordshire, Patrick Roche, 
Oxford University
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