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MorgenWelt HEUTE vom 5.4.2001
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1. Amphibiensterben wegen Klimawandel
2. Vorsicht, Fliege hoert mit!
3. Mine soll Zivilisten verschonen
4. Kein Ozean auf dem Mars?
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Amphibiensterben wegen Klimawandel

Seit Ende der 70er Jahre findet weltweit ein schleichendes Amphibien-
sterben statt. Allein in den letzten zehn Jahren verschwanden 
zwanzig Arten, ohne dass Biologen eine einleuchtende Erklaerung 
finden konnten. Bei einer nordamerikanischen Kroete scheinen jetzt 
erstmals direkte Hinweise vorzuliegen, nach denen der globale 
Klimawandel eine zentrale Rolle beim Artensterben spielt.

Amerikanische Zoologen hatten zehn Jahre lang das Schicksal einer 
speziellen Kroetenart (Bufo boreas) in den Rocky Mountains verfolgt. 
Im Fruehjahr legt dort jedes Kroetenweibchen bis zu 12.000 Eier 
in Teiche, die bis zu 2.100 Meter hoch in den Bergen liegen. 
80 bis 100 Prozent der geschluepften Kaulquappen gehen jedoch 
zugrunde. Verantwortlich seien Pilze und Krankheitserreger, sagen 
die Forscher. Die Kaulquappen seien im fruehesten Stadium geschwaecht, 
weil bei immer flacherem Laichgewaesser zu viel UV-Strahlung zu 
den Eiern dringen koenne.

Fuer den fallenden Wasserstand der Laichplaetze sei wiederum der 
Klimwandel verantwortlich. Die Erwaermung des Pazifik rund um den 
Aequator bedeute fuer den Nordosten der USA weniger Niederschlaege 
und fallende Wasserpegel. Die Amphibien stuenden am Ende dieser 
verhaengnisvollen Kette, sagen die Forscher. Sie vermuten aehnliche 
Zusammenhaenge beim Sterben anderer Amphibienarten.
 
Quelle: Nature / Penn State / Oregon State University, 5.4.01
Forschung: Joseph Kiesecker, Pennsylvania State University, Andrew 
Blaustein, Lisa K. Belden, Oregon State University, in Nature Vol. 
410 No. 6829, pp 681-684 
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Vorsicht, Fliege hoert mit!

Die meisten Fliegen sind taub. Einige koennen jedoch hoeren - und das 
sogar besser als der Mensch. Diese ueberraschende Entdeckung machte 
ein kanadischer Zoologe bei der Schmarotzerfliege Ormia ochracea. 
Ihr Gehoer braucht die Fliege zum Aufspueren von Grillen. In die 
Koerper dieser Insekten legt sie ihre Larven ab. Die heranwachsenden 
Parasiten verzehren dann den Wirt von innen. 

Um das Gehoer der Fliegen zu untersuchen, setzten die Forscher die 
Tiere auf einen schwebenden Tischtennisball. Dann spielten sie ihnen 
Grillenzirpen aus verschiedenen Richtungen vor. Eine Computer-Kamera 
verfolgte, in welche Richtung die Fliegen den Ball bewegten. 
Offenbar waren sie in der Lage, den Ton auf zwei Grad genau zu 
lokalisieren. Dies ist schon deshalb erstaunlich, weil die Fliege 
nicht einmal einen Zentimeter gross ist und ihre Ohren sehr dicht 
beieinander sitzen. Doch das Fliegengehoer ist nicht nur genau, 
es ist auch schnell: Im Vergleich zum Menschen verarbeitet die Fliege 
akkustische Reize tausendmal schneller.

Quelle: University of Toronto, 5.4.01
Forschung: Andrew Mason, University of Toronto, in Nature Vol. 410 
No. 6829, pp 686-690 
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Mine soll Zivilisten verschonen

Trotz weltweiter Initiativen zur Aechtung von Anti-Personen-Minen 
wollen Wehrtechniker nicht von dieser Waffe lassen. Nach einem Bericht 
des Magazins "New Scientist" planen amerikanische Forscher eine neue 
Generation von Minen, die Zivilisten verschonen koennte. 

Die Minen sollen bei Beruehrung nicht gleich explodieren, sondern 
lediglich ein Signal an die Einsatzzentrale senden. Von dort koenne 
als zweiter Schritt die Detonation ausgeloest oder verhindert werden. 
Denkbar sei auch, dass intelligente Minen Soldaten an ihrer 
Ausruestung identifizieren, spekulieren die Waffenforscher.

Die neuen Minen sollen nach dem Bericht des "New Scientist" spaetestens 
im Jahr 2006 einsatzbereit sein. Dann wollen die USA als eine der 
letzten Staaten die Anti-Minen-Vereinbarung von Ottawa unterzeichnen. 
139 Staaten haben den Vertrag bereits anerkannt, nach dem Anti-Personen-
Landminen geaechtet werden sollen. Ihre neuen Minen, so die Meinung 
der Amerikaner, wuerden nicht unter diesen Bann fallen

Quelle: New Scientist, Ausgabe 7.4.01
Forschung: George Bugliarello, Polytechnic University, New York / 
US Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) 
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Kein Ozean auf dem Mars?

Die Theorie, nach der es auf dem Mars einst offenes Wasser gab, 
hat erneut einen schweren Rueckschlag erlitten. Untersuchungen 
amerikanischer Forscher haben jetzt gezeigt, dass es sich bei 
vermeintlichen Kuestenlinien eines ausgetrockneten Ozeans nur um 
Auffaltungen und Grate handelt, die durch tektonische Prozesse 
entstanden sind.

Die untersuchte Region liegt auf der Nordhalbkugel des Mars. 
Sie ist extrem eben und wird deshalb von vielen Planetenforschern 
als Kandidat fuer einen ausgetrockneten Ozean angesehen. Diese 
Auffassung wurde im Dezember 1999 durch Aufnahmen der Sonde Mars 
Global Surveyor bestaerkt. Die Bilder zeigen terrassenfoermige 
Begrenzungslinien um das flache Terrain. Mit Hilfe eines Laser-
Messgeraets konnten die Wissenschaftler nun jedoch die genaue 
Hoehenstruktur der Terrassen untersuchen. Dabei zeigte sich, dass 
die Struktur nicht mit typischen Kuestenlinien uebereinstimmt, 
sondern eher mit Aufwerfungen durch tektonische Prozesse. 

Die Forscher vermuten, dass sich die Strukturen gebildet haben, 
als die grossen Vulkane auf dem Mars entstanden sind. Dadurch sei 
es zu gewaltige Spannungen in der Kruste des Planeten gekommen. 

Quelle: Nature, 5.4.01 
Forschung: Paul Withers, University of Arizona, in Nature Vol. 
410 No. 6829, p 651
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