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MorgenWelt HEUTE vom 12.4.2001
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verschickt werden. Wir bitten um Verstaendnis. MorgenWelt meldet sich 
wieder mit neuen Nachrichten am Dienstag, den 17. April.

Wir wuenschen Ihnen ein schoenes Osterfest!

1. Schneller Tod am Vesuv
2. Feuer und Schwefel halten Wuermer getrennt
3. Wasser in kalten Wolken
4. Fruehe Zahnheilkunst
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Schneller Tod am Vesuv

Beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 nach Christus starben viele 
Menschen in Bruchteilen von Sekunden. Dies glauben italienische 
Archaeologen nach der Untersuchung von Leichen, die erst kuerzlich 
am Fusse des Vulkans entdeckt worden waren. Es handelt sich bei den 
Opfern um 80 Tote, die am Strand von Herculaneum ausgegraben wurden. 
Die Forscher gehen von insgesamt etwa 300 Bewohner aus, die an der 
Kueste in Hoehlen und Kammern vergeblich Schutz gesucht hatten.

Ihr Tod kam zumindest schnell und schmerzlos, glauben die Wissen-
schaftler. Sie schliessen dies aus der entspannten Koerperhaltung 
der Toten. Die Betroffenen hatten offenbar nicht einmal die Zeit 
zu instinktiven Schutzbewegungen. Vermutlich starben sie durch eine 
blitzartige Hitzewelle, die sich ueber die Felskueste ergoss. 
Die Menschen waren dabei Temperaturen von 500 Grad ausgesetzt. 
Darauf lassen zumindest Untersuchungen von Knochen und Zahnschmelz 
schliessen. 

Durch die Hitzewelle sollen lebenswichtigen Organe in Bruchteilen 
von Sekunden versagt haben. Von der nachfolgenden Asche wurden die 
Koerper dann in der Position gehalten, in der sie jetzt gefunden wurden.

Quelle: Nature, 12.4.01
Forschung: Alberto Incoronato, University of Neapel, in 
Nature Vol 410, No. 6830 
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Feuer und Schwefel halten Wuermer getrennt
 
Untermeerische Quellen, aus denen sehr heisses und mineralienreiches 
Wasser austritt, sind der Lebensraum einer bizarren Tierwelt. 
Meist kommen die hier lebenden Arten jedoch nur in einem bestimmten 
Abstand von der Quelle vor. Am Beispiel zweier Tiefsee-Wuermer konnten 
amerikanische Meeresforscher nun zeigen, wie die Chemie des 
Meereswassers und die speziellen Anpassungen der Tiere zusammenspielen.

Mit einer besonders widerstandsfaehigen Messsonde konnten Temperatur 
und Zusammensetzung des Meerwassers in der Umgebung der Quelle und 
sogar innerhalb der Wohnroehren der Wuermer erfasst werden. Die Forscher 
entdeckten, dass der bakterienfressende Pompeji-Wurm (Alvinella pompejana) 
in bis zu neunzig Grad Celsius heissem Wasser direkt an der Quelle lebt. 
Bei diesen Temperaturen verbindet sich das im Meerwasser geloeste 
Eisen mit dem im Quellwasser geloesten Schwefelwasserstoff. Diese 
Bindung schuetzt den Wurm vor dem giftigen Schwefel.

Ganz anders dagegen der so genannte Roehrenwurm (Riftia pachyptila): 
Fuer seine Ernaehrung ist er direkt auf den Schwefelwasserstoff 
angewiesen. Daher kommt er nur in groesserer Entfernung von der Quelle 
vor, wo die Temperatur nicht ueber dreissig Grad Celsius steigt und 
reichlich Schwefelwasserstoff vorkommt.

Quelle: University of Delaware, 11.4.01 
Forschung: George W. Luther III, S. Craig Cary, College of Marine 
Studies, University of Delaware, Lewes; Donald B. Nuzzio, Analytical 
Instrument Systems, Inc., Ringoes, New Jersey; in Nature, Vol. 410, 
No. 6830, 12.4.01, pp 813-816
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Wasser in kalten Wolken

Kalte kosmische Gaswolken enthalten erheblich mehr Wasser als bislang 
vermutet. Zu diesem Ergebnis kamen spanische und italienische Forscher. 
Demnach ist Wasser nach molekularem Wasserstoff und Kohlenmonoxid das 
dritthaeufigste Molekuel in den kalten Wolken. 

Schon seit mehreren Jahren ist durch die Messungen des Infrarot-
satelliten ISO bekannt, dass heisse Gaswolken sehr viel Wasser 
enthalten. Bislang waren die Astronomen jedoch davon ausgegangen, 
dass kalte Wolken einen geringeren Anteil an Wasser besitzen. 
Aus diesen kalten Wolken, deren Temperatur lediglich zehn Grad 
ueber dem absoluten Nullpunkt liegt, entstehen kleinere Sterne wie 
unsere Sonne. 

Der Nachweis von Wasser ist sehr schwierig, da es keine eigene 
Strahlung aussendet. Die Astronomen mussten sich deshalb einen Trick 
einfallen lassen. Die vom Zentrum der Milchstrasse zu uns kommende 
Strahlung durchquert auf ihrem Weg zu uns mehrere kuehle Wolken. 
Dadurch wird ein Teil der Strahlung absorbiert. Diese Absorption 
konnten die Wissenschaftler nachweisen und daraus die Haeufigkeit 
des Wassers berechnen. 99 Prozent des Wassers, so zeigte sich dabei 
auch, liegt in gefrorenen Form vor.

Quelle: ESA 11.4.01 
Forschung: Andrea Moneti, Institut d'Astrophysique, Paris
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Fruehe Zahnheilkunst

Der Beruf des Zahnarztes koennte schon 8.000 bis 9.000 Jahre alt sein. 
Dies lassen zumindest archaeologische Funde aus Pakistan vermuten. 
In der Provinz Balochistan hatten amerikanische Forscher die Graeber 
zweier maennlicher Leichen untersucht. In den Backenzaehnen der Toten 
stiessen sie auf winzige Loecher. Diese seien so perfekt gerundet, 
dass kaum Bakterien als Ursache in Frage kommen koennen, meinen die 
Archaeologen.

Unter dem Mikroskop entdeckten die Forscher konzentrische Rillen, 
die auf ein Werkzeug schliessen lassen. Sie sind sich deshalb sicher, 
auf Spuren frueher Zahnbehandlungen gestossen zu sein. Dass die Menschen 
im heutigen Pakistan schon vor ueber 8.000 Jahren perfekte Handwerker 
waren, beweisen Schmuckstuecke aus dem Umfeld der Graeber, in denen 
nur 2,5 Millimeter kleine Perlen verarbeitet wurden. Das dafuer noetige 
Werkzeug habe wohl auch in der Zahnheilkunde Anwendung gefunden, 
meinen die Forscher.

Quelle: New Scientist, 12.4.01
Forschung: Andrea Cucina, University of Missouri-Columbia
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