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MorgenWelt HEUTE vom 17.4.2001
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1. Mathematik fuer die Beutejagd
2. Kuehles Klima durch ruhige Erdbahn
3. Wie die Zelle ihre Mitte findet
4. Eine Kuehltruhe fuer alle

Ab heute neue MorgenWelt-Artikel online!
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Mathematik fuer die Beutejagd
 
Erhaelt eine Nervenzelle Signale von mehreren anderen Nervenzellen, 
addiert sie die Signale, bevor sie sie weiterleitet. In einigen 
Faellen werden Signale aber auch multipliziert. Amerikanische 
Neurowissenschaftler berichten jetzt, dass Schleiereulen (Tyto alba) 
auf diese Weise eine hoch praezise akustische Karte ihrer Umgebung 
erstellen. Mit Hilfe dieser Karte koennen sie ihre Krallen auch in 
absoluter Dunkelheit zielsicher in ein Beutetier schlagen. 

Die Forscher hatten 14 betaeubten Schleiereulen per Kopfhoerer 
Geraeusche vorgespielt. Dabei waren die Geraeusche auf den beiden 
Ohren unterschiedlich laut und kamen zeitlich versetzt. Gleichzeitig 
registrierten die Forscher die Nervensignale im Mittelhirn der Tiere. 
In diesem Bereich werden die Signale beider Ohren kombiniert, 
um daraus auf Richtung und Entfernung von Geraeuschen zu schliessen. 
Beispielsweise hoert eine Eule eine Maus, die rechts von ihr im 
Unterholz raschelt, mit dem rechten Ohr etwas frueher und lauter 
als mit dem linken Ohr.

Mit einem Computermodell simulierten die Forscher anschliessend die 
Nervenaktivitaet der Tiere. Sie fanden, dass sich die beobachteten 
Aktivitaetsmuster am besten durch Multiplikation der Signale 
erklaeren lassen. Auf welche Weise die Nervenzellen ihre fort-
geschrittene Mathematik bewerkstelligen, ist den Forschern jedoch 
noch unklar.

Quelle: California Institute of Technology (Caltech), 13.4.01 
Forschung: José Luis Peña und Masakazu Konishi, Division of Biology, 
Caltech, Pasadena, in Science, Vol. 292, No. 5515, 13.4.01, pp 249-252

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Kuehles Klima durch ruhige Erdbahn

Eine Periode aussergewoehnlich geringer Schwankungen der Erdbahn 
hat vor 23 Millionen Jahren fuer kuehles Klima gesorgt. Dies haben 
amerikanische Wissenschaftler anhand von Sedimentablagerungen 
herausgefunden. Sie untersuchten Gestein aus der Uebergangsepoche 
zwischen dem Oligozaen und dem Miozaen.
 
In dieser Uebergangsperiode zeigte sich ein genereller Erwaermungs-
trend, verbunden mit einem Rueckgang der Eismassen. Vor 23 Millionen 
Jahren jedoch gab es einen kurzzeiten Ausreisser von etwa 200.000 
Jahren. In diesem geologisch kurzen Zeitraum nahm die Vereisung der 
Antarktis wieder zu und das Klima wurde generell kuehler. Wie ein 
Vergleich mit Simulationen der Erdbahn zeigte, schwankte in dieser 
Zeit die Neigung der Erdachse aussergewoehnlich gering. Ausserdem 
war die Erdbahn in dieser Zeit fast exakt kreisfoermig.

Quelle: Science,12.4.01 
Forschung: James Zachos, University of California, Santa Cruz, 
in Science, Vol. 292, No. 5515, pp 274-278
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Wie die Zelle ihre Mitte findet

Zellen der so genannten Spalthefe (Schizosaccharomyces pombe) teilen 
sich, indem sie eine neue Trennwand einziehen. Die Lage dieser neuen 
Wand wird dabei vom Zellkern festgelegt, der stets genau in der Mitte 
der Zelle sitzt. Amerikanische Biologen entdeckten jetzt, dass der 
Kern regelrechte Abstandhalter benutzt, um seine Position in der 
Mitte der wachsenden Zelle zu finden und zu halten. 

Seit einiger Zeit ist bekannt, dass vom Zellkern aus zahlreiche 
Proteinbuendel in Richtung der Zellenden wachsen. Bislang hatte man 
angenommen, dass der Kern - durch noch unbekannte Signalstoffe 
geleitet - an diesen Buendeln entlang in Richtung der Zellmitte 
wandern wuerde. Nach den Untersuchungen der Forscher ist der 
Mechanismus jedoch viel einfacher. 

Demnach wachsen die Proteinbuendel auch dann weiter, wenn sie an 
einem Ende der Zelle auf die Zellwand stossen. Dadurch schieben sie 
den Kern von der Zellwand weg - und zwar um so staerker, je naeher 
der Kern an der Zellwand liegt. Dieser Prozess dauert an, bis die 
Kraefte von zwei gegenueberliegenden Proteinbuendeln sich kompensieren. 
Dies ist erst dann der Fall, wenn der Kern genau in der Mitte der 
Zelle liegt.

Quelle: Rockefeller University Press, 16.4.01 
Forschung: Phong Tran, Columbia University, New York, 
in The Journal of Cell Biology, Vol. 153(2), 16.4.01
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Eine Kuehltruhe fuer alle

In Mehrfamilienhaeusern sollten die Bewohner nicht nur Fahrstuehle 
und Muelltonnen gemeinsam nutzen. Eine Tiefkuehltruhe fuer alle 
koennte den eigenen Gefrierschrank abloesen. Dies haben Forscher 
der Fachhochschule Fulda vorgeschlagen. Sie haben dazu das Konzept 
der Tiefkuehl Service Station (TSS) entwickelt. 

Die Station ist eine zentrale Gefrieranlage mit einzelnen 
abgeschlossenen Faechern fuer jeden Haushalt. Die Anlage kann mit 
dem Heim-PC der Bewohner vernetzt werden. Diese koennen per 
Mausklick abfragen, welche Lebensmittel sich gerade im Fach befinden. 
Ueber das Internet kann bei Bedarf nachbestellt werden. Wie der 
Postbote Briefe zustellt, so koennte dann ein Lieferservice die 
Kuehltruhe nachfuellen.
 
Nach Aussage der Forscher erfordert die Tiefkuehl Service Station 
geringere private Investitionen, verbraucht weniger Energie und ist 
dementsprechend umweltfreundlicher und billiger. Das Konzept wird 
naechste Woche auf der Hannover Messe vorgestellt.

Quelle: Fachhochschule Fulda, 17.4.01
Forschung: Prof. Dr. Barbara Freytag-Leyer, Prof. Dr. Ulrich Kurfuerst, 
Fachbereich Haushalt und Ernaehrung der Fachhochschule Fulda

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Ab heute online in der MorgenWelt:

"Wissenschaft braucht Visionaere... 
...keine Phantasten". Ein MW-Interview mit Professor Ulrich Merkt, 
Leiter des Mikrostrukturzentrums der Universitaet Hamburg
http://www.morgenwelt.de/wissenschaft/010417-interview-nanotech.htm

Der Baer von Busseto 
Fuer die einen war er der Schwan, fuer die anderen der Baer von 
Busseto: Verdi wird im Jahr seines 100. Todestages ausgiebig gefeiert 
- und sei es per Handy.
http://www.morgenwelt.de/kultur/010417-verdi.htm

Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie 
online unter
http://www.morgenwelt.de/nachrichten

Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe:
http://www.futureframe.de

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Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke
Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser
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