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MorgenWelt HEUTE vom 20.4.2001
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1. Staphylokokken-Genom entziffert
2. Komet mit Mond entdeckt
3. Schmelzende Elektronen-Kristalle
4. Angezuechteter Hausputz im Bienenstock
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Staphylokokken-Genom entziffert
 
Den Wettlauf um die vollstaendige Sequenzierung des Staphylokokken-
Genoms haben japanische Mikrobiologen fuer sich entschieden. 
Die Forscher lieferten gleich die DNA-Sequenzen von zwei unter-
schiedlichen Staemmen des Bakteriums Staphylococcus aureus ab. 
Der Vergleich der beiden Genome koennte zu dringend benoetigten 
neuen Medikamenten fuehren. Da das Bakterium naemlich Resistenzen 
gegen zahlreiche Antibiotika aufweist, verursacht es derzeit 
massive Probleme in Krankenhaeusern.

Die Forscher entdeckten, dass die Staphylokokken Gene von vielen 
verschiedenen Organismen uebernommen haben - darunter auch vom 
Menschen. Zudem verfuegt es ueber mehrere Gene fuer so genannte 
"Super-Antigene". Diese koennen eine Ueberreaktion des Immunsytems 
ausloesen. Hinzu kommen noch 70 vermutliche Virulenzfaktoren, 
was die Infektioesitaet des Bakteriums zusaetzlich erhoeht. 

Wie die Forscher ausserdem herausfanden, liegen die Resistenzgene 
des Bakteriums teilweise in Form von mobilen Elementen vor. Solche 
mobilen Elemente koennen leicht zwischen verschiedenen Bakterien-
staemmen und -arten ausgetauscht werden. Daher koennen sie die 
Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen beschleunigen. Die genetische 
Vielfalt des Bakteriums koennte aber auch ihre guten Seiten haben. 
Die Wissenschaftler glauben, dass sie viele neue Ansatzpunkte fuer 
die Bekaempfung des Bakteriums eroeffnet.
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Komet mit Mond entdeckt

Ein internationales Team von Astronomen hat erstmalig einen Kometen 
mit einem Begleiter entdeckt. Der Mond umkreist den Kometen in einem 
Abstand von etwa 40.000 Kilometern. Die beiden Himmelskoerper gehoeren 
zum so genannten Kuiper Guertel, einer Region jenseits der Bahn des 
Planeten Neptun. In ihr befindet sich eine grosse Zahl von Kometen. 
Die Himmelsforscher schaetzen, dass es dort ueber 70.000 Kometen mit 
Durchmessern groesser als hundert Kilometer gibt.

Die Entdeckung des Kometenmondes geschah nach Aussage der Forscher 
zwar zufaellig, aber nicht unerwartet. Seit langem hatte man vermutet, 
dass es im Kuiper-Guertel durch Zusammenstoesse zwischen den 
Himmelskoerpern Kometen mit Monden gaebe.

Durch die Entdeckung verliert Pluto nach Auffassung der Astronomen 
seine Sonderrolle unter den Objekten jenseits der Neptunbahn. Viele 
Astronomen fordern bereits seit laengerem , Pluto nicht mehr als Planet, 
sonder lediglich als aussergewoehnlich grosses Objekt des Kuiper-
Guertels zu klassifizieren. Eines der Argumente fuer den Planeten-
Status von Pluto war bislang, dass er einen Mond besitzt. Darueber 
muesse nun neu nachgedacht werden, sagen die Forscher.
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Schmelzende Elektronen-Kristalle
 
Physikern der Universitaet Rostock ist es erstmalig gelungen, die 
Entstehung so genannter Wigner-Kristalle im Computer zu simulieren. 
Dabei handelt es sich um Kristalle, die nicht aus Atomen bestehen, 
sondern lediglich aus Elektronen. 

Seit den dreissiger Jahren schon haben Theoretiker die Enstehung 
solcher Kristalle vorhergesagt. Bringt man Elektronen in einer Ebene 
nahe genug zusammen, so bilden sie zunaechst eine "Elektronen-
fluessigkeit". Schliesslich ordnen sie sich in konzentrischen Ringen 
an, weil dieser Zustand energetisch am guenstigsten ist. Diese 
Wigner-Kristalle sind experimentell jedoch schwer zu beobachten – 
bislang konnte lediglich eine Handvoll von Experimenten indirekte 
Beweise fuer den Prozess liefern.

Das soll sich durch die Simulationen der Rostocker Physiker aendern. 
Die Berechnungen zeigen naemlich genau, unter welchen Bedingungen der 
Uebergang von der Fluessigkeit zum Kristall stattfindet. Die 
Experimentalphysiker wissen also kuenftig, wo sie zu suchen haben.
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Angezuechteter Hausputz im Bienenstock

Weltweit kaempfen Imker gegen die Varroa-Milbe, die ihre Bienenstoecke 
bedroht. Bisher hilft nur der Einsatz von Pestiziden, gegen die die 
Milben aber zunehmend resistent werden. Die nur einen Millimeter 
kleinen Varroa-Milben befallen Bienen und saugen sie aus. Setzt der 
Imker keine Chemie ein, kann innerhalb von nur zwei Jahren ein ganzes 
Bienenvolk zugrunde gehen.

Einen neuen Ansatz verspricht jetzt eine amerikanische Zuechtung. 
Forscher der Universitaet Minnesota hatten italienische Bienen-
koeniginnen kuenstlich befruchtet und ihren Voelkern eine verstaerkte 
Reinlichkeit angezuechtet. Die neue Zucht besitzt einen starken Hang 
zum Hausputz und verzoegert so die Einnistung der Varroa-Larven deutlich. 
Wenn der Milbenbefall ueber 15 Prozent steigt, nuetzt aber auch die 
groesste Putzwut nichts mehr. "Die Neuzuechtung vermindert zweifellos 
unser Abhaengigkeit von Chemikalien", bestaetigt Troy Fore, Vorsitzender 
der Amerikanischen Imkervereinigung, "aber sie wird den Einsatz von 
Pestizidennicht ganz ersetzen koennen".
 
Zumindest laesst das Zuchtprogramm hoffen, dass auf Dauer eine 
oekologische Alternative zum Pestizid gefunden wird. Die Milben-
Bekaempfung ist teuer, belastet den Honig und wird langfristig ihre 
Wirkung voellig verlieren, befuerchten die Forscher. 

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