MORGENWELT NACHRICHTEN
-------------------------------------------------------
MORGENWELT gibt es nur im Internet
unter http://www.morgenwelt.de
-------------------------------------------------------------------
MorgenWelt HEUTE vom 1.6.2001
-------------------------------------------------------------------
1. Riesiger pflanzenfressender Dino entdeckt
2. Ein Fenster im Eispanzer
3. Sternentstehung in Spiralgalaxie beobachtet
4. Den Phantomschmerz wegtrainieren

Wir wuenschen Ihnen schoene Pfingsten
und melden uns am Dienstag, den 5. Juni
mit neuen Nachrichten!
-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------

Riesiger pflanzenfressender Dino entdeckt

Im aegyptischen Baharîya, rund 300 Kilometer suedwestlich von Kairo,
sind amerikanische Forscher auf den zweitgroessten bisher gefundenen
Dinosaurier gestossen. Joshua Smith von der University of
Pennsylvania und seine Kollegen stellen das Tier im Magazin "Science"
vor. Nach ihren Angaben handelt es sich um einen bisher unbekannten
Saurier aus der Familie der Titanosauriden. Diese Tiere gehoerten zu
den Sauropoden, den massigen langhalsigen Pflanzenfressern, die bis
zum Ende der Kreidezeit vor rund 65 Millionen Jahren lebten.

Der neue Saurier muss mindestens 94 Millionen Jahre alt sein,
schaetzen die Forscher anhand der umgebenden Gesteinsablagerungen. Er
war an die 30 Meter lang und duerfte 75 bis 80 Tonnen gewogen haben.
Seine besondere Groesse wird schon am Oberarmknochen deutlich: Dieser
ist allein 1,69 Meter lang. Das Skelett ist fast vollstaendig
erhalten, allerdings lassen die Spuren vermuten, dass das tote Tier
von Fleischfressern zerlegt wurde. Moeglicherweise ist es
Raubsauriern zum Opfer gefallen.

Der riesige Pflanzenfresser wurde "Paralititan stromeri" getauft. Er
soll an den deutschen Forscher Ernst Stromer von Reichenbach
erinnern, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Baharîya als erster
auf Fossilien aus der Oberen Kreide gestossen war.

Die Palaeontologen hoffen, ihr Fund und weitere Forschungen in
Baharîya koennten die noch in weiten Teilen unklare Geschichte der
Wirbeltier-Evolution erhellen. Bisher wurden naemlich eine Reihe von
Wirbeltieren aus der Kreidezeit sowohl auf Madagaskar als auch in
Suedamerika gefunden, nicht aber in Afrika. Daraus schliessen manche
Wissenschaftler, Madagaskar koenne einmal zur suedamerikanischen
Landmasse gehoert haben, waehrend Afrika ein eigener Kontinent war.

Sicher ist auf jeden Fall, dass die heutige Oase Baharîya in der
Kreidezeit nicht von Wueste sondern reicher Vegetation umgeben war.
Sedimente zeugen von einem flachen Strand am Meer und einer
reichhaltigen Pflanzenwelt, die mit den tropischen  Magrovenwaeldern
im heutigen Florida vergleichbar ist.

----Anzeige--------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------

KostNixx - Jede Menge, was es umsonst gibt!

Mit ueber 5900 Links zu kostenlosen Angeboten und
davon mehr als 700 Warenproben.
Da ist fuer jeden etwas dabei!

http://www.kostnixx.de

-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------

Ein Fenster im Eispanzer

Mitte der 70er Jahre entdeckten Satelliten eine riesige Oeffnung im
antarktischen Meereseis. Diese Oeffnung von der Groesse
Grossbritanniens blieb damals ueber drei Winter hinweg bestehen.
Seitdem sind in der selben Region des Weddell-Meeres immer wieder
kleinere Oeffnungen im Eis aufgetaucht. Ein amerikanischer
Geowissenschaftler konnte jetzt zeigen, dass ein unterseeischer Berg
an der Entstehung dieser Eisoeffnungen beteiligt ist.

David Holland von der New York University entwickelte dazu ein Modell
der Meeresstroemungen in der Umgebung des Berges. Wie er im Magazin
"Science" erlaeutert, herrscht dort eine Nordwest-Stroemung vor. Wenn
diese Stroemung in unregelmaessigen Zeitintervallen ihre Intensitaet
aendert, bilden sich Stroemungswirbel an den Flanken des Berges aus.
An der Nordost-Seite des Berges verlaufen sie im Uhrzeigersinn, an
der gegenueberliegenden Suedwest-Seite gegen den Uhrzeigersinn.

Aufgrund der Erdrotation haben diese zwei Wirbel einen
unterschiedlichen Einfluss auf das Meereis. Geraet das Eis in den
Wirbel, der sich gegen den Uhrzeigersinn dreht, werden die
Eisschollen zusammen getrieben und das Schelfeis verdichtet sich. Auf
der anderen Seite des Berges, treibt der rechts herum rotierende
Wirbel die Schollen dagegen auseinander. Daher verringert sich in
unregelmaessigen Abstaenden die Eisdichte nordoestlich des Berges.
Und manchmal entsteht so eine riesige Oeffnung im Eis.

Solche Oeffnungen stellen "offene Fenster zum polaren Ozean" dar,
erlaeutert Peter Lemke vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut fuer
Polar- und Meeresforschung in der gleichen "Science"-Ausgabe. Diese
Fenster erlauben "einen verstaerkten Austausch von Waerme,
Wasserdampf und anderen Gasen, beispielsweise Kohlendioxid, zwischen
Ozean und Atmosphaere."

Die starke Abkuehlung des Meerwassers unter solchen Oeffnungen koenne
ausserdem zu einer starken Konvektionsstroemung und damit zu einer
tiefen Durchmischung des Ozeans fuehren, so Lemke. Daher haetten die
Fenster im Eis einen "grossen Einfluss auf die globale
Meereszirkulation und auf das Erdklima."
-------------------------------------------------------------------

Sternentstehung in Spiralgalaxie beobachtet

Neue Bilder des Weltraumteleskops Hubble zeigen die Entstehung neuer
Sterne in einer Spiralgalaxie in bislang unerreichter Klarheit. Dan
Maoz vom Wise Observatory in Tel Aviv und seine Mitarbeiter aus
Israel und den USA nutzten drei unterschiedliche Instrumente des
Weltraumteleskops, um die Galaxie NGC 1512 in allen Wellenlaengen vom
Infraroten bis zum Ultravioletten zugleich zu beobachten. Dadurch
konnten die Forscher die Sternentstehung auch dort ausmachen, wo sie
durch dichte Staubwolken verdeckt wird.

Die Spiralgalaxie NGC 1512 ist 30 Millionen Lichtjahre von uns
entfernt und hat eine Groesse von 70.000 Lichtjahren. In ihrem
Zentralbereich gibt es einen 2.400 Lichtjahre grossen Ring aus jungen
Sternhaufen. Durch die gleichzeitige Nutzung aller
Wellenlaengenbereiche konnten Dan Maoz und seine Kollegen nun zeigen,
dass auch in den dichten Staubwolken des Rings weitere junge
Sternhaufen verborgen sind.

Ueberraschend ist dabei, dass die Sternhaufen entweder voellig in
dichten Staub eingehuellt oder absolut staubfrei sind. Die Forscher
glauben, dass die starke Strahlung der neugeborenen Sterne den Staub
fortblaest - offenbar ein ueberaus effektiver Prozess, so Maoz.
-------------------------------------------------------------------

Den Phantomschmerz wegtrainieren

Viele Patienten leiden nach einer Amputation unter Phantomschmerzen.
Gegen diese quaelenden Schmerzen in der nicht mehr vorhandenen
Gliedmasse gibt es kaum wirksame Therapien. Hoffnung verspricht jetzt
eine Trainingsmethode, die eine Gruppe um Herta Flor vom Mannheimer
Zentralinstitut fuer Seelische Gesundheit entwickelt hat. Dabei
trainieren die Patienten, die Nervenimpulse im Gehirn korrekt
"einzusortieren".

Mehrere Untersuchungen zeigen, dass Phantomschmerzen mit einer
Reorganisation des somatosensorischen Kortex in Zusammenhang stehen.
In dieser Region der Grosshirnrinde sind die einzelnen Regionen des
Koerpers wie auf einer Landkarte abgebildet. Beispielsweise werden
Nervenimpulse aus Beinen und Haenden in getrennten Feldern
verarbeitet.

Bleiben die Signale aus einem Koerperglied jedoch aus, verschieben
sich die Felder. So dehnt sich nach einer Arm-Amputation die
Lippen-Region aus und uebernimmt die Rindenregion, in der zuvor der
Arm repraesentiert war. Je staerker diese Verschiebung ist, desto
staerker ist der Phantomschmerz, schreibt die Gruppe in der
"Lancet"-Ausgabe vom Samstag.

Um die Reorganisation und damit den Phantomschmerz zu unterdruecken,
wandten die Forscherinnen ein sensorisches Training an. Fuenf
Patienten, denen ein Arm amputiert worden war, erhielten mehrmals
woechentlich Elektroden auf den Armstumpf geklebt. Durch diese
Elektroden wurden schmerzlose Stromstoesse geschickt. Die Patienten
mussten dann erkennen, mit welcher Frequenz und durch welche
Elektrode die Impulse kamen.

Als Kontrollgruppe dienten fuenf Patienten, deren Phantomschmerzen
auf konventionelle Weise mit Schmerzmitteln, Nervenstimulation und
physikalischer Therapie behandelt wurden.

Zunaechst taten die Trainingspatienten sich mit der Lokalisation der
Impulse schwer. Im Verlauf von zwei Wochen verbesserte sich ihre
Unterscheidungsfaehigkeit jedoch deutlich, berichtet die Gruppe. Und
damit ging auch die Staerke ihrer Phantomschmerzen zurueck, waehrend
sich bei den Kontrollpatienten keine Verbesserungen einstellten.

Kernspin- und EEG-Untersuchungen, bei denen die Lippen beruehrt und
gleichzeitig die Rindenaktivitaet gemessen wurde, zeigten, dass die
Ausdehnung der Lippen-Felder im Verlauf des Trainings tatsaechlich
zurueckging. Bei den Kontrollpatienten blieb sie unveraendert.
-------------------------------------------------------------------

Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie
online unter
http://www.scienceticker.de

Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe:
http://www.futureframe.de

-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------
MORGENWELT, alle Rechte - auch der
auszugsweisen Verwertung - vorbehalten.
-------------------------------------------------------------------
Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke
Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser
-------------------------------------------------------------------
Homepage: http://www.morgenwelt.de
Wissenschaft: http://www.morgenwelt.de/wissenschaft
Kultur: http://www.morgenwelt.de/kultur
Presseschau: http://www.morgenwelt.de/presseschau
Archiv: http://www.morgenwelt.de/archiv
-------------------------------------------------------------------
MorgenWelt wird herausgegeben von:

Volker Lange
MorgenWelt Media GmbH
Alstertwiete 3
20099 Hamburg
Tel. 040-386 13 582
Fax. 040-386 13 583
eMail: [EMAIL PROTECTED]
-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------
Wenn Sie den Newsletter abbestellen moechten, dann schicken Sie
einfach eine leere eMail unter Ihrer Empfaengeradresse an
[EMAIL PROTECTED]
Moechten Sie Ihr Abo auf eine neue eMail-Adresse ummelden oder
haben Sie Fragen und Probleme, wenden Sie sich bitte an
[EMAIL PROTECTED]

----------------------------------------------------------------------
BÖRSENGEWINNSPIEL: Werden Sie Wochen-, Monats- oder Gesamtsieger.

Beim FOCUS-Money Investment-Cup in Kooperation mit BNP Paribas
erhalten Sie 100.000 Euro virtuelles Startkapital und handeln Aktien
sowie BNP Paribas Optionsscheine. Eröffnen Sie jetzt Ihr Depot
unter http://www.BNP-Boersenspiel.de/1/. Auch für späte Einsteiger
lohnt es sich. Der http://www.BNP-Newsletter.de/4/ erläutert die
Entscheidungen im Muster-Depot.

Um sich von dieser Gruppe abzumelden, klicken Sie bitte auf: 
http://www.domeus.de/info/unsubscribe

Reply via email to