MORGENWELT NACHRICHTEN
-------------------------------------------------------
MORGENWELT gibt es nur im Internet
unter http://www.morgenwelt.de
-------------------------------------------------------------------
MorgenWelt HEUTE vom 13.6.2001
-------------------------------------------------------------------
1. Fische hoeren Ultraschall
2. Funken gegen den Mobilfunkstau
3. Astronauten koennen kuenftig nach Hause telefonieren
4. Lichtblitze vom Mars
-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------

Fische hoeren Ultraschall

Fischer versuchen mitunter, hungrige Delfine durch laute
Ultraschall-Geraeusche von ihren Netzen fernzuhalten. Damit koennten
sie sich jedoch ins eigene Fleisch schneiden, berichten amerikanische
Biologen jetzt. David Mann vom Mote Marine Laboratory in Sarasota,
Florida, und seine Kollegen fanden heraus, dass ein bevorzugter
Fangfisch ebenfalls Ultraschall wahrnehmen kann.

Die Forscher untersuchten Menhaden, heringsaehnliche Fische, die
aufgrund ihres hohen Oelgehaltes die zweitwichtigste Fischart fuer
die amerikanische Fischerei-Industrie sind. Durch Hirnstrom-Messungen
konnten sie nachweisen, dass der Fisch Ultraschall bis zu einer
Frequenz von 80 Kilohertz hoeren kann.

Damit koennten die Ultraschall-Toene, die eigentlich nur Delfine
vertreiben sollen, auch den Fangfisch abschrecken. Die Forscher
spekulieren sogar, dass die Delfine gar nicht auf die Toene selbst
reagieren, sondern nur ihrer Beute folgen, wenn diese Reissaus nimmt.

Anchovis und Sardinen, nahe Verwandte des Menhaden, koennen dagegen
keinen Ultraschall wahrnehmen, fanden die Biologen heraus. Wie bei
den meisten Fischen reicht ihr Gehoer nur bis etwa vier Kilohertz.
Zum Vergleich: Menschen hoeren Schall bis zu einer Frequenz von rund
20 Kilohertz.
-------------------------------------------------------------------

Funken gegen den Mobilfunkstau

Nach Ansicht amerikanischer Wissenschaftler koennten ueberlastete
Mobilfunknetze bald der Vergangenheit angehoeren. Solche
Nutzungsspitzen treten bei Kongressen oder Naturkatastrophen, aber
auch alljaehrlich an Silvester auf. Auf der International Conference
on Communications in Helsinki stellten Forscher der Universitaet in
Buffalo jetzt ein neues System vor, mit dem sich diese
Nutzungsspitzen auffangen und ausbalancieren lassen. Die Forscher
setzen auf kleine mobile Einheiten, so genannte iCars (integrated
Cellular Ad hoc Relay), die schnurlos in bestehende Funknetze
integriert werden koennen.

Ein Mobilfunknetz besteht aus einzelnen Funkzellen um einen
Mobilfunkmast herum. Ist die Funkzelle, in der man sich mit seinem
Handy befindet, gerade ueberlastet, kommt keine Verbindung zustande.
Das von den Forschern erdachte System setzt in einem solchen Fall auf
kleine, mobile Funkeinheiten. Diese Einheiten nutzen das unregulierte
2,5 Gigahertzband, um untereinander und mit benachbarten Funkmasten
zu kommunizieren. Haben sie eine benachbarte Funkzelle mit freien
Kapazitaeten gefunden, leiten sie als Umschaltstationen die
Handy-Signale zu dieser Zelle um.

Zwar haben die iCar-Geraete nur eine Reichweite von mehreren hundert
Metern. Dafuer kann man sie nach Ansicht von Chunming Qiao, Leiter
der Forschungsgruppe, so klein bauen, dass sie nicht viel groesser
als normale Handys sind. Da sie ausserdem schnurlos arbeiten, lassen
sie sich schnell und problemlos dort einsetzen, wo viele
Handybenutzer erwartet werden. Ob das neue iCars-System in der Praxis
allerdings funktioniert, bleibt noch abzuwarten. Bisher hat es erst
in einer Computersimulation seine Praxistauglichkeit bewiesen.
-------------------------------------------------------------------

Astronauten koennen kuenftig nach Hause telefonieren

Die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS duerfen
kuenftig wann immer sie wollen nach Hause telefonieren. Die
amerikanische Raumfahrtbehoerde Nasa hat einen entsprechenden Antrag
genehmig. Nun soll handelsuebliche Software angeschafft werden, die
das Telefonieren von den an Bord der ISS genutzten Laptops aus
ermoeglicht.

Bislang konnten die Astronauten lediglich auf Voranmeldung ueber Funk
Kontakt zu Familienangehoerigen und Freunden aufnehmen. Zahlreiche
Untersuchungen belegen jedoch, dass regelmaessige Kontakte zu
Personen in der Heimat fuer das psychische Wohlbefinden der Besatzung
von grosser Bedeutung sind. Dies gilt gleichermassen fuer
Langzeitaufenthalte im All, an Bord von U-Booten oder in
Forschungsstationen in der Antarktis.

Die Installation des neuen Systems kostet die Nasa lediglich 150.000
Dollar. Allerdings will sich die Raumfahrtbehoerde eine gewisse
Kontrolle vorbehalten: Es sollen nur Nummern gewaehlt werden koennen,
die zuvor von der Nasa geprueft und genehmigt worden sind.
-------------------------------------------------------------------

Lichtblitze vom Mars

Raetselhafte Lichtblitze von der Oberflaeche des Planeten Mars hat
eine Gruppe amerikanischer Amateurastronomen beobachtet und sogar auf
Video aufgezeichnet. Wissenschaftler haben zwar keinen Zweifel an der
Realitaet der Erscheinung, sind aber um eine Erklaerung fuer das
Phaenomen verlegen.

Die Lichtblitze waren erstmals im Jahre 1958 aus der Region "Edom
Promontorium" auf dem Roten Planeten beobachtet worden. Waehrend
einige Forscher damals sofort von Marsianern fabulierten, die den
Erdbewohnern mit gigantischen Spiegeln Signale senden wuerden, taten
die meisten Planetenforscher die Blitze als optische Taeuschungen ab.

Der Amateurastronom Thomas Dobbins, Mitglied der Association of Lunar
and Planetary Observers (ALPO), einer angesehenen Gruppe von
Planeten- und Mondbeobachtern, hatte bereits als Kind von den
Mars-Blitzen gehoert. Im vergangenen Jahr berechnete er, wann sich
die exakte Stellung von Sonne, Mars und Erde waehrend der
vermeintlichen Blitze im Jahre 1958 wiederholen wuerde. Das Ergebnis:
Anfang Juni 2001. Dobbins trommelte eine Gruppe von
Planetenbeobachtern der ALPO und des Fachmagazins "Sky and Telescope"
zusammen, die im vorausberechneten Zeitraum von Florida aus den Mars
ins Visier nahmen.

Zu seiner eigenen Ueberraschung waren die Beobachtungen erfolgreich:
Am 7. und 8. Juni konnten die Planetenbeobachter genau aus der Region
Edom Promontorium helle Lichtblitze wahrnehmen und auf Video
aufzeichnen. Die Wissenschaftler stehen nun vor einem Raetsel. Die
einzig sinnvolle Erklaerung, die es bislang fuer die Beobachtungen
von 1958 gab, waren Spiegelungen an einer Wolke von Eiskristallen in
der Mars-Atmosphaere. "Wenn es sich um eine solche Wolke handelt,
dann muessen die Beobachter entweder extremes Glueck gehabt haben -
oder die Wolken kehren regelmaessig wieder", erklaerte Tim Parker vom
Jet Propulsion Laboratory in Pasadena.
-------------------------------------------------------------------

Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie
online unter
http://www.scienceticker.de

Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe:
http://www.futureframe.de

-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------
MORGENWELT, alle Rechte - auch der
auszugsweisen Verwertung - vorbehalten.
-------------------------------------------------------------------
Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke
Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser
-------------------------------------------------------------------
Homepage: http://www.morgenwelt.de
Wissenschaft: http://www.morgenwelt.de/wissenschaft
Kultur: http://www.morgenwelt.de/kultur
Presseschau: http://www.morgenwelt.de/presseschau
Archiv: http://www.morgenwelt.de/archiv
-------------------------------------------------------------------
MorgenWelt wird herausgegeben von:

Volker Lange
MorgenWelt Media GmbH
Alstertwiete 3
20099 Hamburg
Tel. 040-386 13 582
Fax. 040-386 13 583
eMail: [EMAIL PROTECTED]
-------------------------------------------------------------------
-------------------------------------------------------------------
Wenn Sie den Newsletter abbestellen moechten, dann schicken Sie
einfach eine leere eMail unter Ihrer Empfaengeradresse an
[EMAIL PROTECTED]
Moechten Sie Ihr Abo auf eine neue eMail-Adresse ummelden oder
haben Sie Fragen und Probleme, wenden Sie sich bitte an
[EMAIL PROTECTED]

----------------------------------------------------------------------
Vom Bestseller bis zum Kinohit - nehmen Sie unsere Einladung an, und
erfüllen Sie sich Ihre Wünsche im Wert von 100,- DM. Das Kennenlern-
Angebot für neue Mitglieder im Club Bertelsmann bietet Ihnen eine
Riesenauswahl an Büchern, CDs, Videos, DVDs und CD ROMs.
Testen Sie jetzt ohne Risiko den Club - 14 Tage lang!
http://www.domeus.de/ad2132960/www.hundertdm.de

Um sich von dieser Gruppe abzumelden, klicken Sie bitte auf: 
http://www.domeus.de/info/unsubscribe

Antwort per Email an