MORGENWELT NACHRICHTEN ------------------------------------------------------- MORGENWELT gibt es nur im Internet unter http://www.morgenwelt.de ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt HEUTE vom 20.6.2001 ------------------------------------------------------------------- 1. Britische Forscher gegen reproduktives Klonen 2. Passbild vom Bienenfluegel 3. Strauch bedroht Krokodile 4. XMM beobachtet Sternentstehung in M81 ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Britische Forscher gegen reproduktives Klonen Britische Wissenschaftler wollen das reproduktive Klonen von Menschen weltweit verbieten lassen. Diese Forderung stellte die "Royal Society" in einem heute veroeffentlichten Bericht an das britische Oberhaus auf. Die Wissenschaftsgesellschaft befuerchtet, die Technik des therapeutischen Klonens koenne missbraucht werden. Das Klonen menschlicher Embryonen fuer therapeutische Zwecke ist in Grossbritannien seit Anfang des Jahres erlaubt. Genetiker hoffen, die Verwendung embryonaler Stammzellen werde zu einer Vielzahl neuer Medikamente fuehren. Der Bericht an das Oberhaus erinnert jetzt daran, dass die Technik des therapeutischen Klonens auch zum Klonen von Menschen geeignet ist. Nur eine weltweite Initiative zum Verbot reproduktiver Techniken koenne entsprechende Versuche unterbinden, glauben die Forscher. "Es gab in diesem Jahr in den Medien viel Reklame fuer verschiedene Forschergruppen, die in den naechsten Jahren mit dem Klonen von Menschen beginnen wollen", kritisiert Prof. Richard Gardner von der "Royal Society". "Wir halten solche Versuche fuer ethisch nicht vertretbar und glauben, dass verantwortungsvolle Wissenschaftler die berechtigte Ablehnung der Oeffentlichkeit in dieser Frage nicht ignorieren duerfen." Die Erfahrung mit Tierversuchen habe gezeigt, dass das Klonen ganzer Lebewesen mit hohen Risiken verbunden sei. Die Gefahr sei zu gross, dass geklonte Kinder missgebildet zur Welt kaemen. "Forscher, die von den potenziellen Chancen des reproduktiven Klonens reden, wecken falsche Hoffnungen", sagt Gardner. Die Erklaerung der "Royal Society" wurde im Vorfeld eines internationalen Symposiums veroeffentlicht. Ab morgen treffen sich auf Einladung der Gesellschaft Genforscher aus aller Welt in London, um ueber die Zukunft des Klonens zu beraten. ----Anzeige-------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Die GESCHENKIDEE fuer jeden Anlass: Original-Zeitung vom Tag der Geburt ----------------------------------- Sie erhalten aus unserem Zeitungsantiquariat eine echte, alte Zeitung genau vom Geburtstag des Beschenkten. 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Fuer das Insekt ist die Prozedur damit beendet - fuer das System beginnt sie erst: Eine Bildbearbeitungssoftware sucht auf dem Foto nach den charakteristischen Adern, die dem Insektenfluegel nicht nur Stabilitaet verleihen, sondern ihn auch mit Naehrstoffen versorgen und von Nerven durchzogen sind. "In jedem Fluegel gibt es drei sehr gut zu erkennende Zellen, an deren Form wir bereits die Gattung erkennen koennen", erklaert Tom Arbuckle. Von diesen Zellen ausgehend, sucht der Computer nach weiteren Adern. Dabei greift er auch auf bereits gespeicherte charakteristische Fluegelbilder zurueck. Schliesslich gibt die Software die wesentlichen Merkmale des Fluegels aus, reduziert auf ein paar Zahlen, Flaechengroessen und Winkelangaben. "Und mit diesen Werten speisen wir unser Analyse-Programm", erlaeutert Steinhage. Wenige Minuten nach dem Druck des Kamera-Ausloesers verkuendet das Programm die Speziesbezeichnung des Insekts. Dabei liegt sie in ueber 97 Prozent der Faelle richtig. Nach Aussage der Entwickler kann das Verfahren auch im Freiland angewandt werden. So koenne ein Forscher tagsueber Aufnahmen von Fluegeln machen und diese ueber Nacht von dem System analysieren lassen. Zudem muessen die Tiere fuer das Verfahren nicht getoetet werden, sondern koennen nach einer kurzen Erholungsphase wieder davon schwirren. ------------------------------------------------------------------- Strauch bedroht Krokodile Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) haben keine natuerlichen Feinde. Dennoch bleiben die bis zu sechs Meter langen Echsen nicht von Problemen verschont, berichten amerikanische und suedafrikanische Biologen jetzt. Sie entdeckten, dass ein eingeschleppter Strauch den Tieren im suedafrikanischen Greater St. Lucia Wetland Park das Brutgeschaeft erschwert und so ihren Fortbestand bedroht. Der Strauch Chromolaena odorata stammt urspruenglich aus Suedamerika. Ueber verschleppte Samen hat er im letzten Jahrhundert aber auch in Afrika, Suedostasien und im pazifischen Raum Fuss gefasst. In diesen Regionen stellt der Eindringling mittlerweile ein ernsthaftes oekologisches Problem dar. So auch in dem suedafrikanischen Nationalpark, der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklaert worden ist. Alison Leslie von der Universitaet Stellenbosch und ihr Kollege James Spotila beobachteten, dass die Nilkrokodile unbewachsene Uferstellen des Parks zur Eiablage bevorzugten. Mitunter mussten die Weibchen jedoch auf Stellen ausweichen, die von dem schnell wachsenden Strauch ueberschattet waren, schreiben die Biologen in "Biological Conservation". Dort liegt die Bodentemperatur um fuenf bis sechs Grad Celsius unter der vom unbeschatteten Boden. Fuer die Entwicklung und das Geschlecht der Krokodil-Embryos ist die Bodentemperatur jedoch ein kritischer Faktor. Eventuell schluepfen aus unterkuehlten Nestern daher nur wenige Junge, fuerchten die Forscher. Ausserdem koenne es sich dabei ueberwiegend um weiblichen Nachwuchs handeln. Das Geschlechterverhaeltnis in der Krokodilpopulation koenne so aus dem Ruder laufen. Zudem beobachteten die Forscher, dass die Krokodile haeufig den Nestbau abbrachen, wenn sie beim Graben auf die filzigen Wurzelmatten von Chromolaena odorata stiessen. "Wir sind nicht sicher, was die Weibchen tun, wenn sie ein Nest aufgegeben haben", erklaert Leslie. "Eventuell geben sie ihre Eier einfach ins Wasser ab oder suchen nach einer geeigneteren Stelle. Und vielleicht nehmen sie dabei auch mit weniger guten Stellen Vorzug, wenn es zu wenig passende gibt." "Dieses Problem ist mit Sicherheit nicht auf St. Lucia beschraenkt", faehrt die Forscherin fort. "Ignorieren wir es, werden schliesslich die Krokodilpopulationen Suedafrikas betroffen sein." Dies sei um so verhaengnisvoller, als den Reptilien eine oekologische Schluesselrolle in Feuchtgebieten zukomme. ------------------------------------------------------------------- XMM beobachtet Sternentstehung in M81 Spektakulaere neue Aufnahmen der Spiralgalaxie M81 hat der europaeische Satellit XMM-Newton geliefert. Die Bilder zeigen, dass die Galaxie starke ultraviolette Strahlung aussendet, ein Zeichen hoher Sternentstehungsraten. Auch im Zentrum von M81 befindet sich eine starke UV-Quelle - moeglicherweise ein Indiz fuer die Existenz eines massiven Schwarzen Loches. M81 befindet sich im Sternbild des Grossen Baeren und ist rund zwoelf Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Sie ist eine der hellsten Galaxien am noerdlichen Himmel und kann sogar mit kleinen Amateur-Fernrohren beobachtet werden. In ihrer Nachbarschaft befindet sich eine weitere Galaxie. Die beiden Sternsysteme sind vermutlich vor etwa zehn Millionen Jahren nahe aneinander vorbeigezogen. Die dabei auf M81 wirkenden Anziehungskraefte koennten, so die Astronomen, die Sternentstehungsprozesse in M81 ausgeloest haben. Die Regionen, in denen die Entstehung neuer Sterne stattfindet, konnten mit dem "Optischen Monitor-Teleskop" von XMM-Newton erstmalig detailiert beobachtet werden. Ausserdem zeigt das Instrument eine punktfoermige, heisse Strahlungsquelle im Zentrum von M81. Noch ist unklar, ob es sich dabei ebenfalls um neuentstehende Sterne, oder um eine rotierende Gasscheibe um ein grosses Schwarzes Loch handelt. Kombinierte Beobachtungen im UV- und im Roentgenbereich sollen nun die Natur dieser Strahlungsquelle entschluesseln. Die Faehigkeit, Himmelsobjekte simultan im Roentgenbereich, sowie im ultravioletten und im optischen Licht beobachten zu koennen, ist einer der grossen Vorteile von XMM-Newton. ------------------------------------------------------------------- Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie online unter http://www.scienceticker.de Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe: http://www.futureframe.de ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- MORGENWELT, alle Rechte - auch der auszugsweisen Verwertung - vorbehalten. ------------------------------------------------------------------- Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser ------------------------------------------------------------------- Homepage: http://www.morgenwelt.de Wissenschaft: http://www.morgenwelt.de/wissenschaft Kultur: http://www.morgenwelt.de/kultur Presseschau: http://www.morgenwelt.de/presseschau Archiv: http://www.morgenwelt.de/archiv ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt wird herausgegeben von: Volker Lange MorgenWelt Media GmbH Alstertwiete 3 20099 Hamburg Tel. 040-386 13 582 Fax. 040-386 13 583 eMail: [EMAIL PROTECTED] ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Wenn Sie den Newsletter abbestellen moechten, dann schicken Sie einfach eine leere eMail unter Ihrer Empfaengeradresse an [EMAIL PROTECTED] Moechten Sie Ihr Abo auf eine neue eMail-Adresse ummelden oder haben Sie Fragen und Probleme, wenden Sie sich bitte an [EMAIL PROTECTED] ---------------------------------------------------------------------- Arbeit kann Nerven kosten. 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