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MorgenWelt HEUTE vom 16.7.2001
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1. Helios: Solarflugzeug statt Satellit?
2. Wasserverschmutzung zum Leuchten bringen
3. Rauchend frueher in die Wechseljahre
4. Navigationssystem fuer Fussgaenger
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Helios: Solarflugzeug statt Satellit?

Ein Solarflugzeug der US Raumfahrbehoerde NASA absolvierte am
Wochenende erfolgreich seinen ersten Testflug ueber Hawaii. In einem
zehnstuendigen Steigflug erreichte es eine Hoehe von knapp 23
Kilometern. Damit verfehlte der Prototyp nur knapp einen neuen
Hoehenrekord fuer unbemannte Flugzeuge. In einem weiteren Flug diesen
Sommer soll der Solarflieger auch diese Grenze ueberschreiten und 30
Kilometer erreichen.

Das auf den Namen "Helios" getaufte Flugzeug wurde von der Firma
Aerodynamic im Rahmen des "Environmental Research Aircraft and Sensor
Technology Projekts" (ERAST) der NASA entwickelt. Es hat eine
Spannweite von 75 Metern und bezieht die Energie fuer seine 14
Propeller aus 62000 Solarzellen. 

Am Tag produzieren die Zellen so viel Strom, dass damit
Wassermolekuele in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten werden
koennen. Die Gase koennen gespeichert und spaeter als Treibstoff fuer
Brennstoffzellen genutzt werden. Dadurch sollen kuenftige Modelle in
der Lage sein, auch nachts zu fliegen.

Durch diesen Trick kann "Helios" theoretisch monatelang in der Luft
bleiben. Damit eroeffnen sich voellig neue Einsatzmoeglichkeiten.
Projektleiter Hicks nennt das Solarflugzeug "einen Satelliten fuer
arme Leute". Es koennte kostenguenstig entlegende Gebiete mit
Telekommunikation und digitalem Fernsehen versorgen. Auch zur
Untersuchung der Ozonschicht, der Voraussage von Ernteerfolgen oder
der Beobachtung  von Naturkatastrophen soll der Flieger eingesetzt
werden koennen.
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Wasserverschmutzung zum Leuchten bringen

Schwermetalle im Trinkwasser koennen kuenftig durch Leuchtstoffe
nachgewiesen werden. Ein entsprechendes Warnsystem mit Hilfe
fluoreszierender Molekuele haben amerikanische Chemiker entwickelt.
Mit einem Lichtsensor gekoppelt, koennten die Molekuele die Analyse
von Trinkwasser vereinfachen, berichten Jerald Bradshaw und Paul
Savage von der Brigham Young University im "Journal of Organic
Chemistry".

In einem ersten Schritt entwickelten die Forscher spezielle chemische
Verbindungen, die sich an Metall-Ionen anlagern. An diese
Verbindungen wiederum koennen dann die synthetischen Molekuele
ankoppeln. Unter ultraviolettem Licht faengt das Trio an zu leuchten.

Je nach Farbe und Intensitaet der Fluoreszenz koennen die Forscher
sagen, ob sich Zink, Quecksilber oder Kadmium im Wasser befindet. Die
Technik werde jetzt zum Einsatz in Industrie und Wasserwerken
weiterentwickelt, kuendigten die Forscher an.
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Rauchend frueher in die Wechseljahre 

Wie Rauchen unfruchtbar machen kann, haben Wissenschaftler der
Harvard Medical School in Boston herausgefunden. In der neuen Ausgabe
der "Nature Genetics" berichten die Forscher, dass Schadstoffe aus
dem Tabakqualm Eizellen noch im Eierstock in den programmierten
Selbstmord treiben.

Wie Jonathan Tilly und seine Kollegen entdeckten, binden Schadstoffe
aus der Klasse der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe -
kurz PAK - an einen Rezeptor von Maeuse-Eizellen. Dadurch wird das so
genannte Bax-Gen aktiviert, von dem Eizellen das Signal zum
programmierten Zelltod erhalten. 

Das gleiche Schicksal ereilte menschliche Eizellen, die die Forscher
Maeusen unter die Haut gepflanzt hatten. Dieser vorzeitige Zelltod
fuehrt nach Ansicht der Forscher zu Unfruchtbarkeit oder verfruehten
Wechseljahren.

Neben Zigarettenrauch sind PAK vor allem in fossilen Brennstoffen und
geraeucherten Lebensmitteln enthalten. Den US-Forschern gelang es
erstmals, den molekularen Schaedigungsmechanismus dieser
Substanzklasse fuer menschliche Eizellen zu zeigen.

Mit dem neuen Mausmodell der unter die Haut gepflanzten menschlichen
Eizellen sei zudem ein "Modell fuer die Erforschung weiterer
Umweltschadstoffe" gefunden, so Tilly.

Hoffnungen auf eine Therapie gegen den Zelltod erteilten die
Mediziner vorerst eine Absage. Die Ergebnisse seien aber auf jeden
Fall ein weiterer guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhoeren.
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Navigationssystem fuer Fussgaenger

Auch Fussgaenger sollen kuenftig von Navigationshilfen profitieren.
Ein entsprechendes System haben Informatiker der Saar-Universitaet
entwickelt. Ihr Prototyp ist bereits in der Lage, Besuchern des
Saarbruecker Campus den Weg zu weisen. 

Die Navigationstechnik des so genannten ARREAL-Systems steckt in
einem leichten Rucksack. Geleitet wird der Fussgaenger durch einen
Mini-Monitor, der zum Beispiel an der Brille des Benutzers montiert
werden kann.

Waehrend Autos an Strassen gebunden sind, bewegen sich Fussgaenger
weitaus flexibler im Raum. Die Informatiker haben deshalb die
Navigation im Freien und in Gebaeuden kombiniert. Im Freien verlaesst
sich das System auf Satellitendaten zur Ortsbestimmung, in Gebaeuden
kommt es allerdings nicht ohne spezielle Infrarotsender aus, die
Daten an den Rucksack funken.

Nach Aussage der Entwickler soll ARREAL auch erkennen, ob es jemand
eilig hat oder ob er nur gemuetlich umherschlendert. Das Hilfesystem
soll je nach Ort und Geschwindigkeit die Art und Menge der
praesentierten Information automatisch anpassen koennen. Auch
zusaetzliche Informationen sind abrufbar, etwa ueber das Innenleben
und die Funktion von Gebaeuden.
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