MORGENWELT NACHRICHTEN ------------------------------------------------------- MORGENWELT gibt es nur im Internet unter http://www.morgenwelt.de ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt HEUTE vom 1.8.2001 ------------------------------------------------------------------- 1. Herzzellen und Insulin aus Embryonen 2. Afrikanische Orchideen vom Aussterben bedroht 3. Blitze: Starthilfe fuer die Evolution 4. Fliegen und Froscheier erschnueffeln Marzipan ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Herzzellen und Insulin aus Embryonen Aus Stammzellen menschlicher Embryonen koennen Insulin und Herzzellen gewonnen werden. Entsprechende Versuche haben zwei israelische Forschergruppen erfolgreich durchgefuehrt. Der ersten Gruppe ist es offenbar gelungen, die embryonalen Stammzellen zu Insulin-produzierendem Gewebe zu entwickeln. Dadurch koennten eines Tages Patienten mit Diabetes vom Typ 1 geheilt werden, hoffen die Forscher um Karl Skorecki vom Technion-Israel Institute of Technology. Die Diabetes Typ 1 kann bisher nur durch den Austausch der Bauchspeicheldruese behoben werden. Die zweite Forscher-Gruppe berichtet, sie habe die embryonalen Stammzellen zur Bildung von Vorlaeufer-Herzzellen angeregt. Diese Zellen koennten krankes oder verletztes Herzgewebe ersetzen. Aehnliche Faehigkeiten werden auch den erwachsenen Stammzellen aus dem Knochenmark zugeschrieben. Nach Meinung von Lior Gepstein und Joseph Itskovitz-Eldor vom Rambam Medical Center besitzen embryonale Stammzellen aber ein hoeheres Potential. Die Wissenschaftler hatten eine groessere undifferenzierte Zellgruppe in Naehrloesung heranwachsen lassen. Nach einem Fruehstadium der Spezialisierung waren bei einigen der Zellen spontane Kontraktionen zu sehen. Dieses Verhalten hatte man bereits an entstehenden Herzen von Embryonen beobachten koennen. Die Forscher isolierten deshalb die entsprechenden Zellen und liessen sie zu Vorlaeufern der Herzzellen weiterwachsen. ----Anzeige-------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Die GESCHENKIDEE fuer jeden Anlass: Original-Zeitung vom Tag der Geburt ----------------------------------- Sie erhalten aus unserem Zeitungsantiquariat eine echte, alte Zeitung genau vom Geburtstag des Beschenkten. Das persoenliche und originelle Geschenk fuer Freunde, Bekannte, Kollegen/innen, mit Geschenkmappe und einer persoenlichen Geschenkurkunde. papyrus Zeitungsantiquariat http://www.geschenkzeitung.de ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Afrikanische Orchideen vom Aussterben bedroht Blumenliebhaber auf der ganzen Welt bewundern Orchideen wegen ihrer Schoenheit und Farbenpracht. Dass die seltenen Pflanzen aber auch als Nahrungsmittel geschaetzt werden, ist weithin unbekannt. In Teilen Afrikas essen die Menschen seit Jahrhunderten Orchideen. Diese Gewohnheit koennte einem Grossteil der Arten dort jetzt zum Verhaengnis werden, warnt die Wildlife Conservation Society. Bis zu 85 seltene Orchideenarten sind demnach in Tansania akut vom Aussterben bedroht, weil sie in grosser Menge von der sambischen Stadtbevoelkerung verspeist werden. Seit kurzem floriert ein stetig wachsender illegaler Handel mit den seltenen Pflanzen. "Wenn es so weiter geht, wird die Existenz der Orchideen im suedlichen Hochland Tansanias schon in ein paar Jahren ausgeloescht sein", warnt der Biologe Tim Davenport. Die internationale Konvention zum Schutz von bedrohten Arten schraenkt die Vermarktungsmoeglichkeiten von Orchideen stark ein. Weil die Gesetze aber kaum durchgesetzt werden, passieren taeglich Lastwagen vollbepackt mit den seltenen Pflanzen die Grenze von Tansania nach Sambia. Vor allem die arme Bevoelkerung schoepft aus dem illegalen Handel ihr Einkommen. Ganze Familien sind an der Orchideenernte beteiligt und leben von den Erloesen. Wenn die Ausbeutung der Pflanzenbestaende allerdings weiter fortschreitet wie bisher, werden die Menschen wohl schon bald ihre Einkommensbasis verlieren. "Der gegenwaertige Handel mit Orchideen fuer den Konsum in Sambia ist weder oekologisch noch oekonomisch im Interesse Tansanias", so Davenport. ------------------------------------------------------------------- Blitze: Starthilfe fuer die Evolution Jedes Jahr werden weltweit mehr als tausend Menschen vom Blitz erschlagen. Schon seit Urzeiten erzeugen Gewitter Angst und Furcht. Nicht so bei Bakterien: Die gewaltigen Stromentladungen treiben die Evolution der Einzeller an. Wenn Bakterien vom Blitz getroffen werden, neigen sie vermehrt dazu, fremde DNA in ihr Genom zu integrieren. Das behaupten jetzt franzoesische Forscher der Universitaet Lyon. Pascal Simonet und seine Kollegen beschossen mit einem elektrischen Blitzgenerator Bodenproben, die sie vorher mit Darmbakterien und kleinen DNA-Ringen, so genannten Plasmiden, angereichert hatten. Die Plasmide enthielten Erbgut fuer die Kodierung einer Resistenz gegen ein bestimmtes Antibiotikum. Einige Mikroben reagierten auf die starken elektrischen Felder mit dem Einbau des Resistenz-Gens in ihre Zellen. Blitze spielen eine entscheidende Rolle bei der Evolution von Bakterien, glaubt Forscher Simonet. Jeder Einschlag koenne das Erbgut von bis zu 10.000 Mikroben modifizieren. Wilfried Wackernagel von der Universitaet Oldenburg beurteilt die Ergebnisse der franzoesischen Forscher vorsichtiger: "In der Realitaet beeinflussen Blitze den Gen-Transfer viel seltener, wenn ueberhaupt." Er argumentiert, dass DNA in Form von Plasmiden so gut wie gar nicht in Boeden vorkomme. Im Normalfall handele es sich vielmehr um freie Gen-Straenge. Diese werden aber von Bakterien fast gar nicht aufgenommen, wenn der Blitz einschlaegt. ------------------------------------------------------------------- Fliegen und Froscheier erschnueffeln Marzipan Zwei Bochumer Forschergruppen konnten jetzt erstmals die Funktionalitaet von Geruchsrezeptoren bei Insekten nachweisen. Sie zuechteten zum einen Fliegen, die mit ihren Antennen einen Stoff besonders gut riechen koennen, und stellten zum anderen riechende Froscheier her. Beide sprachen auf denselben Stoff an: das nach Marzipan duftende Benzaldehyd. Die Ergebnisse werden im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America" (PNAS) vorgestellt. Erst vor einem Jahr hatten amerikanische Forscher die Gene fuer rund 60 Rezeptoren auf den Antennen der Fruchtfliege entdeckt. Die grosse Frage war, ob diese Rezeptoren tatsaechlich in der Lage sind, Geruchsstoffe zu erkennen. Dieser Nachweis gelang jetzt den Bochumer Forschern. Die eine Gruppe um den Biochemiker Klemens Stoertkuhl veraenderte die Fliegengene so, dass sie einen der 60 Rezeptoren vermehrt in den Antennen produzierten. Die Gentech-Fliege bildet das Rezeptorprotein OR43a jetzt in ueber 1.000 Geruchsneuronen anstatt in nur 15 wie der Wildtyp. Die so veraenderten Fliegen konfrontierten die Forscher mit 24 Standardduftstoffen. Elektroden, die sie dem nur einen Millimeter kleinen Tier auf die Antennen setzten, massen ihre Reaktion auf die verschiedenen Gerueche. Das Ergebnis: Bei Benzaldehyd, das nach Marzipan duftet, reagierten die Antennen der Gentech-Fliege doppelt so stark wie die des Wildtyps. Damit ist bewiesen, dass die Rezeptoren tatsaechlich Duefte wahrnehmen. Darueber hinaus konnten die Bochumer Forscher zeigen, dass ein einziger Geruchsrezeptor mehrere Duftstoffe erkennen kann. Im benachbarten Labor des Zellphysiologen Hanns Hatt gingen die Forscher einen anderen Weg: Sie injizierten die genetische Information fuer den Rezeptor OR43a in eine Froscheizelle. Nach einigen Tagen konnten die Froscheier Duftstoffe riechen - genau dieselben, die schon von den veraenderten Fruchtfliegen wahrgenommen worden waren. Die Entdeckung eroeffne ganz neue gen- und biotechnologische Moeglichkeiten, meinen die Forscher. Sie wollen das Protein OR43a beispielsweise fuer Biorezeptoren nutzen. ------------------------------------------------------------------- Weitere Tages-Meldungen der MorgenWelt-Redaktion finden Sie online unter http://www.scienceticker.de Die MorgenWelt gibt es auch in einer englischen Ausgabe: http://www.futureframe.de ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- MORGENWELT, alle Rechte - auch der auszugsweisen Verwertung - vorbehalten. ------------------------------------------------------------------- Redaktion: Stefan Jacobasch, Carsten Meinke Astronomie und Raumfahrt: Rainer Kayser ------------------------------------------------------------------- Homepage: http://www.morgenwelt.de Wissenschaft: http://www.morgenwelt.de/wissenschaft Kultur: http://www.morgenwelt.de/kultur Presseschau: http://www.morgenwelt.de/presseschau Archiv: http://www.morgenwelt.de/archiv ------------------------------------------------------------------- MorgenWelt wird herausgegeben von: Volker Lange MorgenWelt Media GmbH Alstertwiete 3 20099 Hamburg Tel. 040-386 13 582 Fax. 040-386 13 583 eMail: [EMAIL PROTECTED] ------------------------------------------------------------------- ------------------------------------------------------------------- Wenn Sie den Newsletter abbestellen moechten, dann schicken Sie einfach eine leere eMail unter Ihrer Empfaengeradresse an [EMAIL PROTECTED] Moechten Sie Ihr Abo auf eine neue eMail-Adresse ummelden oder haben Sie Fragen und Probleme, wenden Sie sich bitte an [EMAIL PROTECTED] ---- Anzeige --------------------------------------------------------- '6% Rendite im halben Jahr!' 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