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MorgenWelt HEUTE vom 24.8.2001
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1. Füchse bedrohen tasmanische Tierwelt
2. Erosion auf Callisto
3. AIDS: Brasilien will Patentrechte verletzen
4. Afrikanischer Waldelefant ist einzig-artig
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Füchse bedrohen tasmanische Tierwelt

Vor zwei Jahren sorgte ein Fuchs in der tasmanischen Hafenstadt Burnie für Aufsehen. 
Mehrere Personen hatten beobachtet, wie das Tier von einem Containerschiff sprang und 
in den Wäldern verschwand. Seitdem war der blinde Passagier aber nicht mehr gesichtet 
worden. Jetzt aber scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten: 
Tasmanien ist nicht mehr fuchsfrei.

Anfang dieser Woche bestätigten vier Experten unabhängig voneinander, dass auf Photos 
aus dem Norden der Insel ein Rotfuchs zu erkennen sei. Heute gab die tasmanische 
Regierung bekannt, dass wahrscheinlich schon mehrere Füchse eingewandert sind. Ein 
Tier sei bereits getötet worden, berichtet der australische Sender ABC.

Wildhüter befürchten schon seit längerem, dass sich Füchse auch auf Tasmanien 
ansiedeln könnten. In Australien haben die Raubtiere seit ihrem erstmaligen Auftreten 
Mitte des 19. Jahrhunderts bereits großen Schaden angerichtet. Dort sind sie für das 
Aussterben vieler Säugetierarten verantwortlich. Damit die Tierwelt Tasmaniens auch 
weiterhin von diesem Schicksal verschont bleibt, wollen Naturschützer die 
Eindringlinge jetzt mit Ködern anlocken und dingfest machen.

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Erosion auf Callisto

Bizarre Eishügel haben amerikanische Astronomen auf der Oberfläche des Jupitermondes 
Callisto entdeckt. Bislang hatte man die pockennarbige Oberfläche des Mondes für 
unveränderlich gehalten, da es auf Callisto weder Wetter noch Vulkane gibt. Die 
Eishügel zeigen jedoch Anzeichen von Erosionsvorgängen. Daher vermuten die Forscher, 
dass Callistos eisige Kruste sich langsam aber stetig verändert.

Callisto hat einen Durchmesser von rund 4.800 Kilometern und ist damit fast so groß 
wie der Planet Merkur. Seine Oberfläche ist mit Kratern von Meteoriteneinschlägen 
geradezu übersät. Im Mai war die Raumsonde Galileo bis auf 140 Kilometer an den 
Jupitertrabanten herangekommen. Dabei hatte sie die bislang detailreichsten Bilder von 
der Oberfläche des Mondes geschossen.

Auf diesen Bildern entdeckten James Klemaszewski vom Academic Research Lab in Phoenix, 
Arizona, und seine Kollegen bis zu einhundert Meter hohe, spitz zulaufende Eishügel. 
An den Flanken einiger Eishügel zeigte sich zudem dunkler Staub, der langsam abrutscht 
und sich am Boden ansammelt. "Nie zuvor haben wir eine ähnliche Landschaft gesehen", 
schwelgt Klemaszewski. "Anscheinend findet dort Erosion statt und das ist ziemlich 
verblüffend."

Nach Ansicht der Forscher bestehen die Hügel aus einem Gemisch von hellem Eis und 
dunklem Staub, dass bei Meteoriteneinschlägen emporgeschleudert wurde. Vermutlich 
verdampft das Eis nach und nach, so dass nur der dunkle Staub zurückbleibt. Dieser 
erwärmt sich unter dem Einfluss der fernen Sonne und hält den Prozess in Gang. 
Klemaszewski glaubt, dass die Hügel auf diese Weise immer weiter erodieren "und 
schließlich wieder verschwinden."
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AIDS: Brasilien will Patentrechte verletzen

Als erstes Land der Welt will Brasilien jetzt offiziell die Patentrechte einer 
Pharmafirma verletzen. Gesundheitsminister Jose Serra will laut einem Bericht der BBC 
"nicht mehr länger warten und die Produktion von Nelfinavir starten". Nelfinavir ist 
ein häufig eingesetztes Medikament in der Therapie von AIDS, die Patente dafür gehören 
der Schweizer Pharmafirma Roche.

In Brasilien sind laut Schätzungen 200.000 Menschen HIV-positiv, 25 Prozent der 
behandelten Patienten bekommen Nelfinavir. Brasilien hat in den vergangenen Jahren ein 
AIDS-Programm gestartet und garantiert jedem seiner Bürger eine kostenlose Behandlung 
der Immunschwäche. Dadurch konnte die Zahl der AIDS-bedingten Todesfälle in einigen 
Landesteilen bereits halbiert werden, ein großer Erfolg.

Von den 300 Millionen US-Dollar, die das Land jedes Jahr für dieses 
Behandlungsprogramm ausgibt, werde ein Viertel allein für Nelfinavir aufgewendet, so 
die BBC. Der Wertverlust der brasilianischen Währung Real hat darüber hinaus die 
Preise für importierte Medikamente zusätzlich in die Höhe getrieben.

Durch die Eigenproduktion des Nelfinavir rechnen die Brasilianer mit Einsparungen in 
Höhe von nahezu 35 Millionen US-Dollar im Jahr. "Die Regierung ist nicht gegen 
Patente, aber gegen den Missbrauch von Preisen", begründet Serra den ungewöhnlichen 
Schritt.

In der Vergangenheit hat Roche der Brasilianischen Regierung bereits eine Pressenkung 
von 13 Prozent angeboten. Auch Medikamente für die Behandlung von Kindern seien von 
Roche gespendet worden. Von der Regierung sind diese Angebote jedoch als unzureichend 
zurückgewiesen worden.
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Afrikanischer Waldelefant ist einzig-artig

Mit DNA-Analysen ist amerikanischen Forschern der Nachweis gelungen, dass nicht eine, 
sondern zwei Elefantenarten die Weiten Afrikas durchstreifen. Bislang hatte man 
geglaubt, dass der afrikanische Waldelefant lediglich eine Unterart des viel 
häufigeren Savannenelefant sei. Jetzt wird er gleichberechtigt neben seinen großen 
Verwandten gestellt.
 
Stephen O´Brian vom National Cancer Institute in Fredrick, Maryland, und seine 
Kollegen verglichen das Erbgut von 195 Elefanten aus 21 Populationen. Wie sie 
entdeckten, unterscheiden sich die Gene von Wald- und Savannenelefanten so deutlich, 
dass es sich um zwei getrennte Arten handeln muss. 

In der neuen Ausgabe von "Science" äußern die Genetiker die Vermutung, dass die 
Vorfahren der Rüsseltiere seit dem Ende der letzten Eiszeit getrennte Wege gegangen 
sind. Einige Individuen drangen wahrscheinlich in die Savanne vor und entwickelten 
sich zu einer eigenständigen Art.

Der Waldelefanten unterscheiden sich nicht durch ihre geringere Größe von 
Savannenelefanten. Sie besitzen auch längere Stoßzähne und rundere Ohren. Über die 
Lebensweise der Waldelefanten ist bisher recht wenig bekannt, weil sich die Dickhäuter 
in den Wäldern West- und Zentralafrikas verstecken.

Die Neuklassifizierung hat weitreichende Folgen für den Schutz der Dickhäuter. In 
Zukunft muss der Elfenbeinhandel für die beiden Arten getrennt geregelt werden. Vor 
allem der seltene Waldelefant könnte davon profitieren, weil er den Jägern des weißen 
Goldes besonders oft zum Opfer fällt.
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