>> einer wissenschaft, die sich quer über den globus nicht erst seit >> gestern etabliert hat, die gelehrt wird, breit diskutiert und >> vertiefend in viele andere wissenschaften aufgenommen wurde und >> wird, die glaubwürdigkeit abzusprechen ist schon recht mutig. >> > Lässt sich von Homöopathie auch so sagen. Aber den Nachweis, dass > sie mehr könnte als Placebos, hat diese nicht erbracht und will sie > offensichtlich nicht erbringen, weil das schlecht für das Geschäft > wäre.
Die "Natur"-Wissenschaften bringen nur auch keinen Nachweis, dass die von ihnen identifizierten Geschlechter überhaupt eine Relevanz haben hinsichtlich desssen, wie wir Geschlechter konstruieren, Geschlechtlichkeit leben und in Gesellschaftsverhältnissen einbinden. Nur weil es hinsichtlich der Rolle in der Fortpflanzung körperliche Unterschiede festzumachen sind und die Bevölkerung in der Biologie normalisiert in zwei Geschlechter eingeteilt werden kann, hat das überhaupt keine Aussage dahingehend, dass wir sozial auch diesen Unterschied machen müssen mit all den zugehörigen Rollenzuschreibungen, den Macht- und Gewaltverhältnissen. Die Vehemenz mit der Naturwissenschaftler vermeintlich allgemeingültige Aussagen über Geschlechter treffen ist nach der Definition auf der Liste demnach nichts als Bullshit. > Oder Astrologie: Galt lange als Wissenschaft, und das nicht zu > Unrecht, weil sie die berechtige Frage stellte, ob Sterne einen > Einfluss auf dies oder das haben. Wurde dann falsifiziert. Nicht auszudenken was wäre, wenn die Biologisierung von Geschlechtern (und anderen Sachen) als falsifiziert anerkannt wird... > Eine solche Frage zu besitzen, ist schon mal ein Kriterium für eine > Wissenschaft. Ich verkürze da vielleicht was, aber die zentrale > Frage der Genderstudies ist doch: Wird das Geschlecht biologisch oder > sozial bestimmt? - Auch eine berechtigte Frage (wird Kutschera > vermutlich anders sehen). Aber braucht es zu deren Beantwortung 180 > Professuren? Nein, die zentrale Annahme der Gender Studies ist, dass Geschlecht nicht biologisch determiniert ist. Die zentrale Frage ist, wie Geschlechteridentitäten gemacht und in gesellschaftlichen Verhältnissen eingespannt, performt, ausgenutzt, politisiert, unterlaufen etc. werden. Ob 180 Professuren zu viel sind mag ist müßig, da findet schon jede*r ne andere Wissenschaftsdisziplin die ihrer*seiner Meinung nach noch unnützer ist. > Und: Was wäre das Kriterium für eine Falsifizierung? Gibt es das > überhaupt? Falls nicht: Keine Wissenschaft, jedenfalls keine > Naturwissenschaft. Es gibt keine Falisifizierung für Gender Studies, denn genauso wie bei der Soziologie sind die sozialen Verhältnisse und Phänomene Forschungsgegenstand. Und das unsere soziale Welt durch Geschlechtlichkeit und Sexualität bestimmt ist, steht wohl außer Frage. Von daher ist der Forschungsgegenstand bzw. die Frage nach den Geschlechtern erst weg, wenn gesellschaftlich nicht mehr mehr über geschlechtlich/sexuell Identitäten konstruiert bzw. Menschen in diese gepresst werden. Andererseits gibt es für die Geschlechter-Biologie ein Falsifizierungs-Kriterium: Insofern die von der Biologie identifizertern körperlichen Merkmale nicht mit den sozial gelebte Geschlechteridentitäten korrespondieren, ist sie wiederlegt. Folglich: Theorie beschreibt nicht die Wirklickeit. Biologisierung von Geschlechtern ist somit falsch und damit schlechte Wissenschaft.
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