1. Das Buch will Medien erklären und sammelt Merkmale. Das wirkt ein wenig wie eine Persiflage. Aus unserer Sicht empfiehlt es sich, die Begriffe der allgemeinsten Analyseebene einer Theorie nicht als Wesensbegriffe oder Merkmalsbegriffe, sondern als Problembegriffe anzulegen. Wenn wir Medientheorie im allgemeinen Sinne betreiben wollen, muss der Begriff des Mediums zum Problembegriff werden. Was soll mit ihm erklärt werden? 2. Eine Theorie muss sich darauf festlegen, was sie erklären will, und sie gewinnt in dem Augenblick eine epistemogische Grundlage, in dem sie ihr Feld klärt und ihre eigene Perspektive bezeichnet und damit auch das, was sie ausschließt. 3. Im Buch werden Parameter für Relevanz und Konsens eingeführt. Die Relevanz einer Aussage ist ja nur dann gegeben, wenn sie nicht dem Konsens entspricht, denn eine Aussage, über die Konsens herrscht, ist überflüssig. Falls die Aussage aber eher von sozialem Sinn relevant sein sollte oder es um Wiederholung handelt, sollte man das vielleicht besser auf Wikipedia unterstellen. 4. Die Systematik, die durch Zahlen und Kriterien vorgespiegelt wird, schürt die Illusion, dass die Welt eine sinnhafte Sprache wäre und von sich aus geordnet in kleinen Schubladen erschiene, die es nur noch zu beschriften gälte. Eine sinnvolle Einteilung sind nicht Aufzählungen und Kriterien, sondern das Einführen UND DAS BENENNEN von Unterscheidungen, die verwendet oder eingeführt werden.
5. Ich würde auch gern ein Buch über Medien machen - und möchte von hier aus Claus Pias fragen, ob er den Innovationsgrad einerseits des Gedankens und anderseits des Formats bewerten mag. Er kann zwischen 0 und 15 Punkten vergeben, jeweils pro Seite. Am 02.02.08 schrieb Winkler Hartmut <[EMAIL PROTECTED]>: > > Soeben erschienen: > > Hartmut Winkler: Basiswissen Medien. > Fischer-TB: Frankfurt am Main 2008, > 351 Seiten, 11,95 € > > "Was ist denn nun eigentlich ein Medium? Was muss > man über Medien wissen? Gibt es so etwas wie ein > Basiswissen, das die Medienwissenschaften als > Fach vom Alltagswissen unterscheidet? Was kann > man über Medien allgemein – nicht also über einzelne Medien – sagen? > > Da die Medienwissenschaft ein relativ junges Fach > ist, ist ein verbindlicher Bestand solcher > Grundvorstellungen noch kaum formuliert. Und vor > allem gibt es keinen Konsens: Wie in allen jungen > Fächern wird um die theoretische Basis durchaus > gestritten. Von wenigen Klassikern abgesehen > scheint es auf den ersten Blick kaum mehr als > unterschiedliche Perspektiven zu geben. > > Was das Fach allerdings vorzuweisen hat, ist eine > große Zahl sehr interessanter Einzelmodelle. Da > diese in den unterschiedlichsten Kontexten > entwickelt worden sind, fallen auch sie weit > auseinander. Das aber kann durchaus einen > theoretischen Reichtum bedeuten; und es zeigt an, > dass der Medienbegriff vielfältige innere Spannungen enthält. > > Das erste Ziel des vorliegenden Buch ist es, von > diesen Einzelmodellen und -begriffen möglichst > viele aufzugreifen und in einer > undogmatisch-pluralistischen Form darzustellen. > Um den Mosaik-Charakter zu betonen, geht das Buch > in Modulen vor: Pro Seite wird genau ein Modell, > ein Stichwort oder ein Gedanke andiskutiert." > > Webpage Winkler: > http://wwwcs.uni-paderborn.de/~winkler > > Leseprobe Vorwort: > http://wwwcs.uni-paderborn.de/~winkler/bw-vorw.pdf > > > > > -- > rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze > Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost > http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ > Ent/Subskribieren: > http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/ > -- http://www.formatlabor.net/blog http://www.formatlabor.net http://www.tnvh.de
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