Re: [Talk-de] Umfrageplattform - Ziel und Methode

2015-04-18 Thread Markus

Hallo Frederik,

Danke für Deine Fragen zur Methodik.
Und nein, ich weiss auch keine Lösung.
Aber den Fächer etwas weiter aufzuspannen finde ich sinnvoll.

In der Sozialpsychologie, Soziologie, Politik, Marktforschung werden 
Umfragen häufig verwendet. Ziel ist, "Klarheit" zu bekommen.


Gleichzeitig ist jede Umfrage ein Machtinstrument.

Für Beides ist die Gestaltung ausschlaggebend:
- Formulierung der Frage
- Formulierunge der Antworten
- Methode der Antwortmöglichkeit
- Auswahl der Teilnehmer (aktiv, passiv)

Und natürlich die Auswertung der Antworten:
(glaube keiner Statistik, die du nicht selber...)
Man kann den Ergebnissen fast beliebige Bedeutungen zuordnen.

Gibt es im Umfeld von freien Projekten darüber Erfahrungen und 
Erkenntnisse? Best-Practice?

Vielleicht können wir ja davon lernen.


durch die Gestaltung der Umfrage das Ergebnis beeinflussen


Ja, hinter jeder Frage steht eine Intention.
Und diese ist immer in der Frage versteckt (dem Frager mehr oder weniger 
bewusst, für Teilnehmer mehr oder weniger offen).



keiner versteht, was man eigentlich will.


Ich bekomme regelmässig Umfragen von jungen Wissenschaftlern, bei denen 
Frage und Antwortmöglichkeiten derart unklar sind (unverständlich, 
missverständlich, widersprüchlich, tendenziös), dass die Auswertung 
sicher nicht sinnvoll sein kann - und trotzdem werden sie "ausgewertet" 
und die Ergebnisse als "Wahrheit" publiziert.



unüberlegte, z.T. überlappende oder sich widersprechende Umfragen


Könnte dazu führen, dass das Chaos wächst.
Dass relevante Fragen im Rauschen von irrelevanten untergehen,
relevante Meinungen nicht mehr gehört werden.
(definiere "Relevanz" ;-) )


zu jeder denkbaren Meinung das passende Ergebnis


Ja, jede Meinung kann mit einer Umfrage "belegt" werden ;-)


Qualitäts-Zyklus durchlaufen


Halte ich für zwingend notwendig!
(Stichwort: Design, Vortest)

Die SW-technische Umsetzung einer Plattform schafft lediglich ein Werkzeug.
Entscheidend ist, wozu diese Werkzeug eingesetzt werden soll/wird.
Und wie das die Machtstruktur verändert.
Und was das für die Kultur von OSM bedeutet.

Beispiel:
38% haben entschieden, dass strassenbegleitende Radwege super/uncool 
sind, deshalb taggen wir jetzt alles um.


Mit herzlichem Gruss,
Markus

@ Harald:
Kann ich die Umfragen im Prototyp irgendwie sehen?
Ohne mich dazu erst anmelden zu müssen?


___
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Talk-de@openstreetmap.org
https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de


Re: [Talk-de] Umfrageplattform - Ziel und Methode

2015-04-19 Thread Harald Hartmann
Hallo Markus,

> Kann ich die Umfragen im Prototyp irgendwie sehen?
> Ohne mich dazu erst anmelden zu müssen?

Ja, über einen Umweg: RSS Feed [1]

[1] http://osm.haraldhartmann.de/umfrage/rss

Viele Grüße
Harald Hartmann

Am 19.04.2015 um 07:09 schrieb Markus:
> Hallo Frederik,
> 
> Danke für Deine Fragen zur Methodik.
> Und nein, ich weiss auch keine Lösung.
> Aber den Fächer etwas weiter aufzuspannen finde ich sinnvoll.
> 
> In der Sozialpsychologie, Soziologie, Politik, Marktforschung werden
> Umfragen häufig verwendet. Ziel ist, "Klarheit" zu bekommen.
> 
> Gleichzeitig ist jede Umfrage ein Machtinstrument.
> 
> Für Beides ist die Gestaltung ausschlaggebend:
> - Formulierung der Frage
> - Formulierunge der Antworten
> - Methode der Antwortmöglichkeit
> - Auswahl der Teilnehmer (aktiv, passiv)
> 
> Und natürlich die Auswertung der Antworten:
> (glaube keiner Statistik, die du nicht selber...)
> Man kann den Ergebnissen fast beliebige Bedeutungen zuordnen.
> 
> Gibt es im Umfeld von freien Projekten darüber Erfahrungen und
> Erkenntnisse? Best-Practice?
> Vielleicht können wir ja davon lernen.
> 
>> durch die Gestaltung der Umfrage das Ergebnis beeinflussen
> 
> Ja, hinter jeder Frage steht eine Intention.
> Und diese ist immer in der Frage versteckt (dem Frager mehr oder weniger
> bewusst, für Teilnehmer mehr oder weniger offen).
> 
>> keiner versteht, was man eigentlich will.
> 
> Ich bekomme regelmässig Umfragen von jungen Wissenschaftlern, bei denen
> Frage und Antwortmöglichkeiten derart unklar sind (unverständlich,
> missverständlich, widersprüchlich, tendenziös), dass die Auswertung
> sicher nicht sinnvoll sein kann - und trotzdem werden sie "ausgewertet"
> und die Ergebnisse als "Wahrheit" publiziert.
> 
>> unüberlegte, z.T. überlappende oder sich widersprechende Umfragen
> 
> Könnte dazu führen, dass das Chaos wächst.
> Dass relevante Fragen im Rauschen von irrelevanten untergehen,
> relevante Meinungen nicht mehr gehört werden.
> (definiere "Relevanz" ;-) )
> 
>> zu jeder denkbaren Meinung das passende Ergebnis
> 
> Ja, jede Meinung kann mit einer Umfrage "belegt" werden ;-)
> 
>> Qualitäts-Zyklus durchlaufen
> 
> Halte ich für zwingend notwendig!
> (Stichwort: Design, Vortest)
> 
> Die SW-technische Umsetzung einer Plattform schafft lediglich ein Werkzeug.
> Entscheidend ist, wozu diese Werkzeug eingesetzt werden soll/wird.
> Und wie das die Machtstruktur verändert.
> Und was das für die Kultur von OSM bedeutet.
> 
> Beispiel:
> 38% haben entschieden, dass strassenbegleitende Radwege super/uncool
> sind, deshalb taggen wir jetzt alles um.
> 
> Mit herzlichem Gruss,
> Markus
> 
> @ Harald:
> Kann ich die Umfragen im Prototyp irgendwie sehen?
> Ohne mich dazu erst anmelden zu müssen?
> 
> 
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