Re: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Bjoern Schiessle
Hallo,

On Fri, 03 Dec 2010 21:10:29 +0100 Thomas Leske wrote:
> "... it brings many people into our community, but does not teach them
> to defend it."
> 
> Ergo: Open-Source-Anhänger sind Teil der Gemeinschaft, aber sie
> verteidigen ihre Freiheit nicht.

ich stimme mit denen überein, die in "Freie Software" und "Open Source"
einen rein sprachlichen Unterschied sehen. "Open Source" und "Freie
Software" sind für mich zwei Begriffe die am Ende das gleiche
beschreiben. 

Der sprachliche Unterschied zwischen den beiden Begriffen sorgt natürlich
dafür, dass je nach Begriff unterschiedliche Aspekte Freier Software mehr
oder weniger stark hervorgehoben werden. Ich halte es aber nicht für
zieführend, wenn man an Hand des verwendeten Begriffs pauschal zwischen
Gemeinschaften unterscheidet, zwischen Leuten die ausschließlich Freie
Software einsetzen oder auch proprietäre Software akzeptieren, zwischen
Leute die ihre Freiheit verteidigen oder nicht, usw.. Dazu habe ich schon
zu viele Leute kennengelernt die in eine solche Einteilungen nicht passen
würden.

Viele Grüße,
Björn

-- 
Björn Schießle
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Re: Belästigun g von Frauen auf Konferenzen

2010-12-03 Diskussionsfäden Volker Grabsch
Volker Grabsch  schrieb:
> Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, und möchte
> bei der Gelegenheit auf einen Klassiker hinweisen:
> 
> http://www.faqs.org/docs/Linux-HOWTO/Encourage-Women-Linux-HOWTO.html

Entschuldigt bitte the Sekundärquelle, hier ist die korrekte URL:

http://tldp.org/HOWTO/Encourage-Women-Linux-HOWTO/


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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Re: Belästigun g von Frauen auf Konferenzen

2010-12-03 Diskussionsfäden Volker Grabsch
RA Stehmann  schrieb:
> Valerie Aurora berichtet unter dem Titel "The dark side of open source
> conferences" über unschöne weibliche Erfahrungen auf Konferenzen.
> 
> http://lwn.net/SubscriberLink/417952/5231bd9be23e65c6/
> 
> Frage: Ist dies auch ein Problem im deutschsprachigen Raum?

Genau diese Frage habe ich mir auch schon gestellt, und möchte
bei der Gelegenheit auf einen Klassiker hinweisen:

http://www.faqs.org/docs/Linux-HOWTO/Encourage-Women-Linux-HOWTO.html


Gruß
Volker

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Volker Grabsch
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Re: Fwd: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Thomas Leske
Am 03.12.2010 16:55, schrieb Matthias Kirschner:
> * Henry Jensen  [2010-12-03 11:13:36 +0100]:
>> Der Artikel "Why Open Source misses the point of Free Software" auf 
>> http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html ist m. E. 
>> recht 
>> aktuell
> 
> Wenn ich das richtig weiß, ist der größte Teil davon aus 2007. Leider
> finde ich im Moment ein neueres Interview nicht mehr in dem Richard
> nicht mehr von zwei unterschiedlichen Gemeinschaften spricht.

Er spricht meiner Ansicht nach noch nicht mal in dem verlinkten Artikel
von zwei Gemeinschaften.

Die Freie-Software-Bewegung und das Open-Source-Lager sind politische
Bewegungen. Sie hindern aber Entwickler und Anwender von freier Software
nicht, sich gegenseitig zu helfen, so dass eine Gemeinschaft entsteht.


Richard Stallman schreibt im Abschnitt "Fear of Freedom":

"The rhetoric of open source has convinced many businesses and
individuals to use, and even develop, free software, which has extended
our community ..."

und

"... it brings many people into our community, but does not teach them
to defend it."

Ergo: Open-Source-Anhänger sind Teil der Gemeinschaft, aber sie
verteidigen ihre Freiheit nicht.

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 Thomas Leske
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Belästigung von Frauen auf Konferenzen

2010-12-03 Diskussionsfäden RA Stehmann
Valerie Aurora berichtet unter dem Titel "The dark side of open source
conferences" über unschöne weibliche Erfahrungen auf Konferenzen.

http://lwn.net/SubscriberLink/417952/5231bd9be23e65c6/

Frage: Ist dies auch ein Problem im deutschsprachigen Raum?

Gruß
Michael



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Re: Fwd: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Matthias Kirschner
Hallo Henry,

* Henry Jensen  [2010-12-03 11:13:36 +0100]:

> Der Artikel "Why Open Source misses the point of Free Software" auf 
> http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html ist m. E. 
> recht 
> aktuell

Wenn ich das richtig weiß, ist der größte Teil davon aus 2007. Leider
finde ich im Moment ein neueres Interview nicht mehr in dem Richard
nicht mehr von zwei unterschiedlichen Gemeinschaften spricht.

> Ein Open Source Anhänger wird proprietäre Software nicht ablehnen, wenn er 
> sie gut
> findet - er mag es zwar bedauern, dass das Programm nicht Open Source ist, 
> aber er wird
> keine Bedenken haben, es trotzdem einzusetzen.
> 
> Ein Anhänger der freien Software wird jedes proprietäre Programm ablehnen, 
> egal wie 
> toll es ist.

Diese Unterscheidung ist nicht richtig. Ich kenne Menschen die "Open
Source" sagen und keine unfreie Software verwenden. Genaus gibt es Leute
die von "Freier Software" sprechen, jedoch unfreie Software verwenden.
Manchmal hat man auch nicht viele Möglichkeiten. Ich rede nur von Freier
Software, kann aber teilweise auch nicht auf unfreie Software
verzichten: Mein Mobiltelefon und mein OGG-Player beinhalten leider
unfreie Software. 

Die Unterscheidung liegt darin, dass Menschen die "Open Source"
verwenden, die Verfügbarkeit des Quellcodes hervorheben wohingegen
Menschen die "Freie Software" sagen hervorheben, dass man die Freiheit
hat Software für jeden Zweck verwenden, verstehen, verbreiten und
verbessern darf.

> Das heißt nicht, dass die "Open Source" und "Free Software"
> Communities nicht zusammenarbeiten können, zumindest wenn es um die
> konkrete Entwicklung freier Software geht. Bei einer Podiumsdiskussion

Warum sollten Leute, die einen anderen Begriff verwenden gleich eine
andere Gemeinschaft sein. Manche Leute haben heute Freie Software nur
als "Open Source Software" kennengelernt. Warum sollten wir diese von
vorne herein ausschließen? 

Viele Grüße
Matthias

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Re: Fwd: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Michael Kesper
Hallo,

On Thu, Dec 02, 2010 at 02:20:13PM +0100, Jörg Schmidt wrote:
> > andere den Punkt,
> > dass Software angepasst werden kann, andere die Auswirkungen auf die
> > Volkswirtschaft. Es müssen ja auch nicht alle komplett abgestimmt
> > und mit der gleichen Strategie handeln. 
> 
> Doch genau das sollten sie! Wiederum bin ich erschrocken sowas von einem 
> Vertreter einer Organisation zu hören die sich ja eigentlich genau dafür 
> verantwortlich fühlen sollte in solchen Dingen einheitliches, kraftvolles 
> Handeln zu organisieren.

Um das mal ganz drastisch zu formulieren:
Freie Software bedeutet nicht Kommunismus / Sozialismus!
Die FSFE bekennt sich "... nachdrücklich zu den Prinzipien der Demokratie,
Transparenz, Pluralität, Konsistenz, Integrität und Zielgerichtetheit." [0]

Viele Grüße
Michael

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Re: Fwd: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Michael Kesper
Hallo,

On Thu, Dec 02, 2010 at 12:11:17PM +0100, Matthias Kirschner wrote:
> > (FYI: Die Diskussion startete mit der Frage, worin konkret
> >  sich die Vorgehensweisen der Freie-Software-Community von
> >  der OpenSource-Community unterscheiden. Daher der Betreff.)
> 
> Ich sehe nicht, dass es zwei unterschiedliche Gemeinschaften gibt. Ich
> sehe nur, dass es unterschiedliche Argumentation gibt. (Ich muss
> unbedingt den Artikel dazu schreiben...)

Siehe auch:
http://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.html
http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html
http://www.fsfe.org/campaigns/whyfs/whyfs.de.html

Viele Grüße
Michael
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Re: Fwd: OpenSource-Strategien

2010-12-03 Diskussionsfäden Henry Jensen
Hallo zusammen,

On Thu, 2 Dec 2010 17:22:38 +0100
Matthias Kirschner  wrote:

> > > Ich sehe nicht, dass es zwei unterschiedliche Gemeinschaften gibt. 
> > 
> > Dann ist die Meinung der FSFE in diesem Punkt anders als die der FSF?
> > Verstehe ich das richtig?
> 
> Richard hat in letzter Zeit soweit ich gesehen habe nicht mehr von zwei
> unterschiedlichen Gemeinschaften gesprochen. Die FSFE hat dies nicht
> gemacht. Freie Software und Open Source sind Begriffe für ein und die
> selbe Sache. Wir verwenden den Begriff Freie Software
> http://www.fsfe.org/campaigns/whyfs/whyfs.de.html, aber wir sehen Leute
> die andere Begriffe verwenden nicht außerhalb unserer Gemeinschaft.

Der Artikel "Why Open Source misses the point of Free Software" auf 
http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html ist m. E. recht 
aktuell

Insbesondere der Text unter dem Abschnitt "Different Values Can Lead to Similar 
Conclusions…but Not Always" ist lesenswert, da er den fundamentalen Unterschied 
aufführt.

Ein Open Source Anhänger wird proprietäre Software nicht ablehnen, wenn er sie 
gut
findet - er mag es zwar bedauern, dass das Programm nicht Open Source ist, aber 
er wird
keine Bedenken haben, es trotzdem einzusetzen.

Ein Anhänger der freien Software wird jedes proprietäre Programm ablehnen, egal 
wie 
toll es ist.

Ich habe das selbst schon öfters in Diskussionen mit OpenBSD-Leuten erlebt. Die 
OpenBSD-Anhänger sind (sicher zu recht) stolz darauf, dass ihr Betriebssystem 
frei von Blobs, 
offen und sicher ist. Aber sie haben (zumindest die Leute, mit denen ich 
geredet haben) 
keine Bedenken proprietäre Betriebssysteme auf den Clients und Workstations 
einzusetzen, 
solange der Server, die Firewall, etc., auf die der Client zugreift unter 
OpenBSD läuft.

Anderes Beispiel: Ich habe bei Aufkommen von MacOS X erlebt, wie viele "Open 
Source" Enthusiasten 
zu Mac-Anhängern wurden. Zwar ist der Kern (Darwin) von MacOS X frei, aber der 
gesamte grafische 
Überbau ist proprietär. Ich behaupte daher mal ganz platt: Aus Sicht der "Open 
Source Community"
ist MacOS X Windows vorzuziehen, aus Sicht der "Free Software" Community gibt 
es keinen Unterschied 
zwischen Windows und MacOS X - beides sind proprietäre Systeme.

Ganz aktuelles Beispiel: die zweite Keynote auf der "Open Rhein Ruhr" lautete 
"Freies Wissen - Sammlung und Befreiung von Wissen". Der Vortrag wurde mit 
einem MacBook mit MacOS X präsentiert - weswegen ich den Vortrag wieder 
verlassen habe, denn der Vortragende machte sich 
damit in meinen Augen unglaubwürdig.

Das heißt nicht, dass die "Open Source" und "Free Software" Communities nicht 
zusammenarbeiten können, zumindest wenn es um die konkrete Entwicklung freier 
Software geht. Bei einer Podiumsdiskussion
oder gar in einem Gremium würde ich mich jedoch nicht drauf verlassen, dass ein 
"Open Source" Aktivist 
meine Positionen vertritt.


Viele Grüße,

Henry
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