[rohrpost] Bundestagspetition zur Nachbesserung der Corona-Soforthilfen für Solo-Selbstständige

2020-06-22 Diskussionsfäden Nat Gravenor
Sehr geehrte Damen und Herren,


bei dem Konjunkturpaket der Bundesregierung sind Soloselbstständige leider
leer ausgegangen. Dazu gehören Kulturschaffende aller Sparten, aber nicht
nur. Auch bspw. Sprach- und Nachhilfelehrer*innen, zwangsselbstständige
Paketzusteller*innen und Essensausfahrer*innen, Lehrbeauftragte,
Journalist*innen, nicht festangestellte Wissensproduzent*innen u.v.a.
können nicht ihre Lebenshaltungskosten bei den Corona-Soforthilfen geltend
machen (in Berlin seit dem 02.04.2020 nicht mehr, nachdem wenige Glückliche
das bei der Soforthilfebeantragung tun konnten). Der von
Kulturstaatsministerin Monika Grütters angepriesene vereinfachte Zugang zu
Hartz IV (Schutzpaket) gestaltet sich in der Praxis als nicht gangbar und
ist somit keine Alternative. Jobcenter-Mitarbeiter*innen verfahren bei
Anträgen genauso wie zuvor mit Vermögensprüfung und
Mietübernahmeobergrenzen und setzen die Maßnahmen des Schutzpakets
schlichtweg nicht um. Die Anrechnung einer Bedarfsgemeinschaft, eine Hürde
für viele potentielle Antragssteller*innen, wurde ohnehin auch beim
Schutzpaket beibehalten.

Die Einnahmen bleiben spärlich, und die Karenzzeit, in der Mietschulden
entstehen dürfen, ohne dass es zu einer Kündigung kommen darf, läuft zum
30.06.2020 vorerst aus. Ohnehin haben laut Studien vom Mieterverein die
wenigsten von einer Mietstundung Gebrauch gemacht und zuerst Ersparnisse
oder Soforthilfen (soweit erlaubt) zur Mietzahlung verwendet. Diese
Ressourcen gehen aber allmählich zuneige.

Bitte unterschreibt deshalb die untenstehende Bundestagspetition und teilt
sie. Es fehlen noch knapp 10.000 Unterschriften zur Erfüllung des Quorums
von 50.000. Dann wird über die Petition im Bundestag debattiert.

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2020/_05/_13/Petition_111001.html


Vielen Dank für die Unterstützung und mit besten Grüßen
Natalie Gravenor
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[rohrpost] Warum Berlins ‘Freie Räume’ nicht bedenkenlos ins Netz ausgelagert werden dürfen

2020-06-22 Diskussionsfäden Krystian Woznicki
Hi rohrpostler,

ein Jahrzehnt war der SUPERMARKT ein Knotenpunkt der freien Szene in
Berlin. Ein wichtiger Space für Workshops, Versammlungen, Ausstellungen
und experimentelle Formate – immer mit einer starken Anbindung an
digitale Diskurse. Im März mussten die Türen pandemiebedingt verriegelt
werden. Im Netz traf sich die Community trotzdem weiterhin und versucht
seither, die digitalen Spielregeln aktiv mitzugestalten. Die
Ko-Gründerin Ela Kagel zieht in der Berliner Gazette eine Zwischenbilanz
der letzten Monate und fordert, dass gerade jetzt um ‘physische Räume’
gekämpft werden muss.

Hier ist der Artikel:
https://berlinergazette.de/freiraum-berlin-nach-corona/

Viele Grüße,

Krystian

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