Re: [Talk-de] Defaultwerte in OSM

2012-02-26 Diskussionsfäden Bernhard Weiskopf
Hallo an alle,

nur mal zwei Beispiele:

 foot=yes für highway=residential

Wenn der residential highway in einer gesperrten Militär-Wohnsiedlung
liegt, gebe ich dem highway das tag access = private (oder no oder
destination, je nach Zutrittsberechtigung). 

Wenn aber default foot = yes gilt, werden Fußgänger trotzdem durch das
gesperrte Gebiet geführt und fast niemand bemerkt den falschen tag (weil
default und nicht eingetragen). 

Man MUSS also hier den Default-Wert gezielt umdefinieren.


Oder 

 lanes=2 für highway=tertiary

Ein dreispuriger tertiärer highway MUSS das tag lanes = 3 erhalten. Wer
die Zahl der Spuren nicht genau kennt DARF ihn NICHT eintragen, denn man
darf die unbekannte Spurenzahl nicht einfach weglassen, denn das wäre das
gleiche wie der Eintrag lanes = 2.

Ich würde lanes = x nur setzen, wenn ich x kenne, auch wenn x = 2. Ohne
einen lanes-tag ist die Spurenzahl vermutlich 2, aber eben nicht sicher.


Wir reden ja nicht von Interpretationen für Renderer oder Router, sondern
von implizierten Datenbankeinträgen, die für alle Nutzer verbindlich sind.

Oder betrachte ich das falsch?

Bernhard



 -Original Message-
 From: Stephan Wolff [mailto:s.wo...@web.de]
 Sent: Saturday, February 25, 2012 3:17 AM
 To: talk-de@openstreetmap.org
 Subject: [Talk-de] Defaultwerte in OSM
 
 Moin,
 
 für viele Tagkombinationen sind Defaultwerte in OSM global definiert
 oder werden allgemein vorausgesetzt wie z.B.:
 foot=yes für highway=residential
 foot=no für barrier=gate
 bridge=no für alle highway=*
 toll=no für alle highway=*
 lanes=2 für highway=tertiary
 lanes=1 für highway=track
 tracks=1 für railway=rail
 gauge=1435 für alle railway=*
 Zu den letzten beiden Tags gab es Diskussionen im Thread Welche Tags
 für Bahngleise.
 
 Ich möchte allgemein diskutieren, unter welchen Bedingungen
 Defaultwerte am Einzelobjekt wiederholt werden sollten.
 
 Die Extrempositionen man soll nie Defaultwerte explizit wiederholen
 und man soll alle bekannten Werte explizit hinschreiben sind
 sicherlich unsinnig. Letzteres würde Taglisten wie bicycle=yes,
 bridge=no, cutting=no, embankment=no, horse=yes, foot=yes,
 highway=residential, ... ergeben.
 
 Für die Datenauswertung ist es egal, ob der Standardwert implizit
 definiert oder zusätzlich  explizit vorhanden ist. Ein Analyseprogramm
 oder ein Renderer muss beide Fälle gleich behandeln. (Das gilt natürlich
 nicht für OSM-Tools zur Taganalyse wie taginfo, OSMI oder Ito map.) Mit
 einem zusätzlichen Tag sagt man nur anderen Mappern, dass man diesen
 Wert bestätigt.
 
 Ich würde Defaultwerte explizit wiederholen
 - im Einzelfall (z.B. bridge=no für ein kurzes Wegstück zwischen zwei
 Brücken)
 - wenn der Defaultwert regional unüblich ist (z.B. gauge=1435 in
 Spanien oder Rußland
 - wenn sich ein Wert im Verlauf eines Wegs ändert (lanes=2 vor und
 hinter einer Ausbaustrecke mit lanes=4 auch für highway=tertiary)
 
 Was ist eure Meinung?
 
 Viele Grüße
 Stephan
 
 PS: Noch schwieriger wird es, wenn Defaultwerte local unterschiedlich
 definiert sind wie in [1]. Dann sind viele Analyseprogramme und Renderer
 nicht mehr in der Lage, den korrekten Wert zu bestimmen. Aber das ist
 ein anderes Thema.
 
 [1] http://wiki.osm.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions




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Re: [Talk-de] Jugendherberge

2012-02-26 Diskussionsfäden Johannes Huesing
Ich habe einmal die Adressen der Naturfreundehäuser in Deutschland
importiert. Da die Häuser sich in Angebot und Ausstattung massiv
unterscheiden, habe ich da die verschiedensten Tags verwendet.  Es
gibt einfache Vereinsheime für Mitgliedertreffs, da fiel mir gar
nichts ein (ist ja auch für die Öffentlichkeit weniger
interessant). Manche haben Gastronomiebetrieb (viele auch mit fremden
Pächtern), da kann restaurant oder biergarten am passendsten sein
(manchmal auch fast_food: Erbseneintopf gibt es prompter als Hamburger
mit Pommes). hostel wurde gern genommen, es gibt aber auch diese
Häuser, die man mit einer Gruppe als Ganzes bucht und sich selbst
versorgt. Da habe ich dann chalet genommen, da das im Prinzip wie ein
(großes) Ferienhaus ist.  Und alpine_huts haben die Naturfreunde auch,
und auch das eine oder andere boat_house. Ein Haus wird sogar
gemeinsam mit dem DJH betrieben.

Möglicherweise ist es mit den Liegenschaften des DJH nicht ganz so
vielfältig, aber auch in die Richtung. Manche Häuser tendieren zum Typ
veritables Hotel oder Pension, bei anderen ist hostel zutreffend. Das
ist keine Frage der Marke oder des Betreibers.


-- 
Johannes Hüsing   There is something fascinating about science. 
  One gets such wholesale returns of conjecture 
mailto:johan...@huesing.name  from such a trifling investment of fact.  
  
http://derwisch.wikidot.com (Mark Twain, Life on the Mississippi)

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[Talk-de] bedingte Werte, was: Defaultwerte in OSM

2012-02-26 Diskussionsfäden Johannes Huesing
Ich kaper mal den Gesprächsfaden hier. Ist es möglich, innerhalb der
Preset-Sprache sich für JOSM Defaultwerte als bedingt eingeben zu
lassen? Mir ist klar, dass man leicht bedingt auf den Haupttag
highway=residential sich ein maxspeed=30 vorgeben lassen kann.
Was ich hier meine, ist, einen Wert auf einen anderen abzustimmen.
Nehmen wir an, in einem bestimmten Gebiet seien die Wanderzeichen
relativ konsistent, nämlich immer der ref im Kreis. Wäre es möglich,
das osmc:symbol sich bedingt auf den ref vorgeben zu lassen (also so
etwas wie black:white:white_circle:value-of tag=ref:white), ohne
Java zu lernen?
 
-- 
Johannes Hüsing   There is something fascinating about science. 
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[Talk-de] Wochennotiz Nr. 84 19.2. – 25.2.2012

2012-02-26 Diskussionsfäden Gehling Marc
Hallo,

die neue Wochennotiz Nr. 84 mit allen Neuigkeiten aus der OpenStreetMap-Welt 
ist da: http://blog.openstreetmap.de/2012/02/wochennotiz-nr-84

Viel Spaß beim Lesen!
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Re: [Talk-de] geplantes Pumpseicherwerk

2012-02-26 Diskussionsfäden Garry

Am 24.02.2012 11:18, schrieb M:

Netter Tippfehler im Betreff... ;)

Am 24.02.2012 01:21, schrieb Garry:

Die Variationsmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Topografie, notwendige
Höhendifferenz, Speicherkapazität etc. setzen enge Grenzen wo und wie
das Pumpspeicherkraftwerk realisiert werden kann. Dazu ergibt sich aus
dem geplanten Atomausstieg ein gewisser Zeitdruck das Projekt zu
realisieren.


Bei uns vor der Haustür ist auch ein Pumpspeicherkraftwerk geplant und 
es gibt auch eine grobe Zeichnung (Idee) wo das hinkommen soll. 
Allerdings bin ich der Meinung das man das erst eintragen sollte 
nachdem es einen Planfeststellungsbeschluss, Baubewilligung etc. gibt, 
also klar ist so wird es gebaut und nicht irgendwelchen unfertigen 
fiktiven Ideen/Varianten eines Unternehmen xy oder des Staates 
eingetragen werden. Gerade in so einer frühe Phase wo evtl. noch 
mehrere Varianten zur Diskussion stehen die dann womöglich alle in OSM 
eingetragen werden sollen. Beim besten willen nicht, dann trägt 
demnächst jeder seine Wünsche und Ideen aufs Geratewohl ein...
Wenn eine Planfeststellung durch ist dann ist dass Projekt schon fast in 
Bau - haupsächlich noch eine Finanzierungsfrage.
Bevor man in die Planfeststellung geht sollte die Trasse schon 
feststehen, sonst wird es langwierig und teuer. D.h. spätestens zu 
diesem Zeitpunkt ist man in der Regel über

die unfertigen fiktiven Ideen/Varianten hinaus.


Garry.

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Re: [Talk-de] geplantes Pumpseicherwerk

2012-02-26 Diskussionsfäden Andre Joost

Am 27.02.2012 00:37, schrieb Garry:

Am 24.02.2012 11:18, schrieb M:



Wenn eine Planfeststellung durch ist dann ist dass Projekt schon fast in
Bau - haupsächlich noch eine Finanzierungsfrage.
Bevor man in die Planfeststellung geht sollte die Trasse schon
feststehen, sonst wird es langwierig und teuer. D.h. spätestens zu
diesem Zeitpunkt ist man in der Regel über
die unfertigen fiktiven Ideen/Varianten hinaus.


Dafür gibt es in DE das Raumordnungsverfahren. Was darin abgesegnet 
wird, kommt dann mehr oder weniger 1:1 in das Planfeststellungsverfahren.


Zu beiden Verfahren finden sich gelegentlich die Planunterlagen im Internet.

Gruß,
André Joost


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