Re: [Talk-de] Maß für die Genauigkeit von Eigenbau-GPS-Geräten?

2020-09-01 Diskussionsfäden Heinz-Jürgen Oertel
Am Dienstag, 1. September 2020, 12:10:56 CEST schrieb Manuel Reimer:
> Das wäre dann die nächste Frage: Wo könnte man das dokumentieren. 

gitLab ?

als vergleich:
https://gitlab.com/slepp/arduino-gps-logger

Auf solchen Repositories kann man durchaus hard- und software projekte hosten


Heinz




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Re: [Talk-de] Maß für die Genauigkeit von Eigenbau-GPS-Geräten?

2020-09-01 Diskussionsfäden Manuel Reimer

On 01.09.20 09:56, Stephan Knauss wrote:
Mal zu Fuß dicht an hohen Häuserwänden gehen. Die Hoffnung wäre, dass 
die Empfänger mit mehr Satelliten hier weniger problemen mit Reflektion 
haben. Da dürfte dann vermutlich auch die Antenne eine Rolle spielen.


Teste ich noch. Also das Laufen von "guter Empfang" entlang einer 
Hauswand wieder zu "guter Empfang".


Testhalber hatte ich gerade aber mal WBT-202 (u-blox 5) und NEO M9N 
nebeneinander an meiner Fensterbank und da eine halbe Stunde geloggt.


Der alte Chip driftet extrem weg von der Hauswand. Ich hab eine starke 
"von Hauswand weggerichtete" Abweichung von bis zu 33 Metern.


Der neue Chip hat schon nach recht kurzer Zeit HDOP-Werte von knapp über 
1 erreicht und im Log habe ich nun Abweichungen nicht nur weg von der 
Hauswand sondern auch zum Haus hin. Abweichung rund um die Position an 
der das GPS-Modul gelegen hat: Etwa 5 Meter.


Das große Problem wird der Preis werden. Diese ganzen kleinen Handlichen 
Logger hat man ja problemlos bei eBay für Preise zwischen 30 und 50 Euro 
bekommen, je nachdem ob gebraucht, oder neu.


Ich müsste schauen wo ich den WBT-202 gekauft habe, aber der war neu 
auch teuer.


Wenn du selbst baust wirst du preislich vermutlich deutlich drüber 
liegen, oder?


Kommt stark auf das GPS-Modul an. Und ich hab dann noch ein gekauftes 
Gehäuse drum gebaut und zum Montieren der Teile im Gehäuse ein 
3D-Druck-Teil platziert. Alles in allem kommt man aber auch unter 100 
Euro gut weg.


Zumindest mir ist aber Qualität wichtig. Wenn ich für etwas mehr Geld 
noch bessere Module bekommen hätte, hätte ich auch mehr ausgegeben. Es 
frustet mich einfach nach dem stundenlagen Loggen von Wegen zuhause dann 
"mitteln" zu müssen.



Und dann unterscheiden sich auch noch die Wünsche gewaltig.


Dazu kann ich jetzt schonmal sagen: Ich logge nicht direkt am GPS. Ich 
will unterwegs sowieso am Smartphone direkt mappen. Ich brauche also vor 
allem eine Live-Position auf meinem Smartphone. Geloggt wird dann mit 
OSMTracker und editiert mit Vespucci. Beide Apps können auch 
gleichzeitig laufen und bekommen gleichzeitig Live-Daten. Verbindung 
zwischen GPS und Smartphone steht via Bluetooth. Das Smartphone kann 
also in der Hosentasche bleiben. Das GPS-Modul wird so positioniert das 
der Empfang optimal ist.


Dann musst du unterscheiden wie die Strategie ist um die Messwerte zu 
Glätten. Wenn du schnell Abbiegst, wie genau folgt der Logger dann der 
Spur?


Es wird nix geglättet. Wir reden hier von hochwertigen GPS-Modulen und 
das Signal gebe ich, so wie es kommt, direkt ins Log. Das gibt in meinen 
Tests wunderbar gerade Spuren.


Ich glaube auf den Garmin Geräten hatte die Wahl des Fortbewegungsmodus 
das auch beeinflusst. Im "Kfz" Mode war der Nachlauf in die alte 
Richtung etwas größer.


Geht mit den u-blox-Chips auch. Und noch viel mehr. Ich zeichne aktuell 
mit 1Hz auf aber 10Hz wären möglich.


Klingt nach einem spannenden Projekt. Hast du auf einer Website/Blog 
noch mehr Details? Bilder, Materialliste, etc.. ?


Das wäre dann die nächste Frage: Wo könnte man das dokumentieren. 
Webspace habe ich. Wegen Impressumspflicht habe ich da aber aktuell nur 
rein privates drauf (teilweise hinter Passwortschutz).


Gruß

Manuel

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Re: [Talk-de] Maß für die Genauigkeit von Eigenbau-GPS-Geräten?

2020-09-01 Diskussionsfäden Stephan Knauss

On 01.09.2020 09:37, Eifelhunde via Talk-de wrote:
> was auch interessant ist, es gibt für GPS referenzsateliten die fest
> über dem Horizont stehen, mein GPS kann die Empfangen und verarbeiten.
> zeigt so praktisch beide Seiten einer Straße an.

Für meine Anforderungen wäre SBAS/WAAN/EGNOS nicht relevant, da ich 
meine GPS Spuren in einem Land ziehe für die es kein Messnetzwerk mit 
Ionosphärenkorrektur gibt.
Da wäre wichtig, dass der Logger entweder merkt, dass es für den Bereich 
keine Korrektur gibt und er es ignoriert, oder das ganze abschaltbar.


Ich hatte irgendwo mal einen Vergleich gemacht was passiert wenn der 
Logger fälschlicherweise eine Korrektur in einem Gebiet anwendet für die 
es keine Daten gibt. Da kam es zu einem üblen Offset.


Stephan


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Re: [Talk-de] Maß für die Genauigkeit von Eigenbau-GPS-Geräten?

2020-09-01 Diskussionsfäden Stephan Knauss

Hallo Manuel,

On 31.08.2020 16:30, Manuel Reimer wrote:
> Was würdet ihr noch probieren um Performance zu vergleichen?

Mal zu Fuß dicht an hohen Häuserwänden gehen. Die Hoffnung wäre, dass 
die Empfänger mit mehr Satelliten hier weniger problemen mit Reflektion 
haben. Da dürfte dann vermutlich auch die Antenne eine Rolle spielen.


> Besteht grundsätzlich Interesse am Eigenbau von GPS-Empfängern?
Da meine BT747 Sammlung auch irgendwann nicht mehr funktionieren wird 
und ich auch Bedenken habe mal noch Ersatz für die Akkus zu bekommen, 
besteht schon Grundsätzlich Interesse.


Das große Problem wird der Preis werden. Diese ganzen kleinen Handlichen 
Logger hat man ja problemlos bei eBay für Preise zwischen 30 und 50 Euro 
bekommen, je nachdem ob gebraucht, oder neu.


Wenn du selbst baust wirst du preislich vermutlich deutlich drüber 
liegen, oder?


Und dann unterscheiden sich auch noch die Wünsche gewaltig.

In den letzten Umfragen reichte die Spanne von "wasserdicht", über "mit 
Display" zu "Standard-Batterien", "externe Antenne" und 
Rohdatenaufzeichnung.


Ich vermute auch dass man Anpassungen an der Firmware braucht.
Zu Fuß reicht eine Aufzeichnung mit 1Hz super. Mit dem Auto könnte es 
ruhig etwas mehr sein. Und für fliegende Anwendungen sind wir eher im 
10Hz Bereich.


Dann musst du unterscheiden wie die Strategie ist um die Messwerte zu 
Glätten. Wenn du schnell Abbiegst, wie genau folgt der Logger dann der Spur?


Ich glaube auf den Garmin Geräten hatte die Wahl des Fortbewegungsmodus 
das auch beeinflusst. Im "Kfz" Mode war der Nachlauf in die alte 
Richtung etwas größer.


Klingt nach einem spannenden Projekt. Hast du auf einer Website/Blog 
noch mehr Details? Bilder, Materialliste, etc.. ?


Stephan


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Re: [Talk-de] Maß für die Genauigkeit von Eigenbau-GPS-Geräten?

2020-09-01 Diskussionsfäden Eifelhunde via Talk-de

Am Mo. 31.08.2020 um 16:30 schrieb Manuel Reimer:

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei etwas zum Thema GPS und deren Genauigkeit
zusammenzufassen. Das Thema beschäftigt mich schon länger weil ich
gerne mit GPS mappe. Das liegt auch nicht zuletzt daran das ich gerne
im Wald unterwegs bin und man gerade dort schlecht mit Luftbildern
arbeiten kann. Zusätzlich ist der Wald aber auch für die meisten
GPS-Geräte eher ungünstiges Gebiet.

Ich nutze schon länger ein Wintec WBT 202. Dieses auf dem u-blox 5
basierende GPS-Gerät halte ich nach wie vor für eines der besten
Geräte das ich bisher genutzt habe. Leider gab es von Wintec nie einen
Nachfolger und der Markt für kleine Standalone-GPS scheint auch tot zu
sein. Wenn man heute noch ein WBT 202 haben will muss man auf dem
Gebrauchtmarkt Glück haben. Wirklich gebraucht wird sowas wohl nur
noch von uns OpenStreetMap-Mappern und vielleicht noch von Geocachern.
Weil der u-blox 5 nun aber auch schon in die Jahre gekommen ist und
man eben nichts neues mehr bekommt habe ich angefangen selber
GPS-Geräte zu bauen. Nur so kann man die neuen Chips auf dem Markt
noch sinnvoll auf die Tauglichkeit mit OSM prüfen.

Ich hab jetzt mal mein Wintec WBT 202 als Referenz in einen Rucksack
gepackt. Direkt danaben einen Eigenbau. Basierend auf dem u-blox NEO
M9N (gibt es laut u-blox bisher nur als "production sample"). Alleine
die Antenne die da dran ist hat schon fast die Größe des Wintec WBT
202. Der M9N-Chip kann parallel GPS, GLONASS, Galileo und Beidou
empfangen. Wenn im Wald GPS mal "grenzwertig" wird können die anderen
Systeme mit weiteren Satelliten aushelfen.

Als Test bin ich eine Strecke im Wald drei mal hintereinander gefahren
und hab dann mal die Daten verglichen.

Beim u-blox 5 komme ich auf eine maximale Abweichung der 3 Spuren von
10 Metern. Einmal hat der Chip das Signal ganz verloren und ich habe
im Log jetzt eine längere Linie die die Lücke brückt.

Beim M9N liegt die maximale Abweichung der 3 Spuren bei um die 5
Metern. Und was mich noch mehr beeindruckt: Eine vor 3 Tagen geloggte
Spur liegt exakt auf meinen heute geloggten Daten. Ausfälle in den
Daten: keine.

Was würdet ihr noch probieren um Performance zu vergleichen?

Besteht grundsätzlich Interesse am Eigenbau von GPS-Empfängern?

Gruß

Manuel



es gibt genauere Satelitensysteme, wie das europäische Galileo

was auch interessant ist, es gibt für GPS referenzsateliten die fest
über dem Horizont stehen, mein GPS kann die Empfangen und verarbeiten.
zeigt so praktisch beide Seiten einer Straße an.

Don



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