Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-27 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer


> Am 27/feb/2014 um 12:56 schrieb Fabian Schmidt 
> :
> 
> Ich gehe davon aus, dass der Default gilt


"echte" Daten (d.h. vor Ort vom Mapper erhobene und dann eingetragene 
Informationen) sind besser als ein sich verlassen auf vermeintliche Defaults. 
Klar, jeder kann eintragen was er will, aber Sachen rauszulöschen, die zwar 
stimmen aber vom einzelnen Mapper als redundant wg. defaults angesehen werden, 
ist m.E. dagegen nicht ok 

Gruß,
Martin
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Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-27 Diskussionsfäden Falk Zscheile
Am 27. Februar 2014 07:58 schrieb Manuel Reimer :
>
> Mir geht es um dieses Schild:
> http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zeichen_260.svg
> Mit dem Zusatz darunter "Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei".
>
> Ich lese da erstmal das motorisierte Fahrzeuge verboten sind. Weiterhin lese
> ich eine Einschränkung, die forst/landwirschaftlichen Verkehr freigibt. Also
> "motor_vehicle = agricultural". Ich sehe auf dem Schild keinerlei
> Einschränkungen bezüglich Fußgängern oder Radfahrern.
>
Mit dem von dir vorgenommenen Tagging bist du unserer "on the ground
rule" vollkommen gerecht geworden. Das Problem liegt auf der
Auswertungsseite. Eine Auswertungsmaschine erkennt anhand deines
taggings nicht, dass dort StVO-Verkehrszeichen Nr. 260 stand. Die StVO
geht implizit davon aus, dass man auf Straßen erst einmal mit allen
Fahrzeugen (und zu Fuß) lang darf. Wenn das für bestimmte
Fortbewegungsarten nicht gilt, wird das durch Schild gesagt.

Die Maschine muss also nicht nur "forst- und landwirtschaftlicher
Verkehr frei" (motor_vehicle=agricultural) denken, sondern
gleichzeitig auch noch "alle anderen Motorfahrzeuge nicht". Eine
Aussage zu Fahrrädern und Fußgängern ist in der Aussage nicht
enthalten. Die StVO sagt "die dürfen bei Schild Nr. 260" durch. Das
muss die Maschine auch denken. Warum sie das denkt ist der alte streit
zwischen default-Annahmen und expliziten Tagging.

Anders ist das schon wieder, wenn man sich im Geltungsbereich eines
Landeswaldgesetzes befindet. Nehmen wir zum Beispiel § 37 Abs. 3
LWaldG B-W:

"[...] das Radfahren und [...] sind nur auf Straßen und hierfür
geeigneten Wegen gestattet. [...] Nicht gestattet sind [...] das
Radfahren auf Wegen unter 2 m Breite sowie [...] Radfahren auf Sport-
und Lehrpfaden; die Forstbehörde kann Ausnahmen zulassen. [...]"

Hier ergibt sich die erlaubte Benutzung nicht aus der StVO und deren
Grundannahmen gelten hier nicht. Es gilt das Landeswaldgesetz, dafür
reicht ein Hinweis am Anfang des Weges. Hier ergibt sich der Zugang
für Radfahrer daraus ob es sich um eine (Wald-)straße oder einen
mindestens zwei Meter breiten (Wald-)Weg handelt. Außerdem kann die
Forstbehörde eine ausdrückliche Erlaubnis (z.B. durch Beschilderung)
erteilen. Das alles lässt sich meiner Meinung nach nur durch
explizites Tagging vernünftig in die Datenbank übertragen, von
Mappern, die sich in ihrem Bundesland mit den Zugangsregeln auskennen.
Denn die Zugangsregeln nach den LWaldG variieren von Bundesland zu
Bundesland.

Die Maschine liest "highway=track" und muss denken: "forst- und
landwirtschaftlicher Verkehr frei, alle anderen Motorfahrzeuge nicht;
Fußgänger ja; Fahrradfahrer -- in welchem Bundesland bin ich? Ist es
eine Straße oder ein Weg? Und wenn es ein Weg ist, wie breit ist der
Weg?" Da ist doch explizites Tagging die bessere Lösung oder?

Kurzum, hier stehen "on the ground rule" und Maschinenlesbarkeit in
einem widerstreitenden Verhältnis, weil man gesetzliche
Zugangsregelungen nur zum Teil explizit auf Schildern findet und zu
großen Teilen nur im Gesetzestext.

Außerdem erleichtert das explizite Tagging die internationale
Nutzbarkeit der Daten, weil die Zugangsbeschränkungen ausdrücklich am
Weg stehen und niemand überlegen muss, welches Gesetz mit welchen
impliziten Annahmen eigentlich gilt.

Gruß Falk

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Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-27 Diskussionsfäden Fabian Schmidt


Am 27.02.14 schrieb Manuel Reimer:


Im Wiki gibt es zwar gute Beispiele mit Tagging das mir auch logisch
erscheint aber kein Wort darüber, dass man für alles, was erlaubt ist, ein
Access-Tag setzen muss.


Ich gehe davon aus, dass der Default gilt
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions
und trage davon abweichendes ein (und gehe davon aus, dass sich Länder 
ohne track-Zeile auf den globalen Durchschnitt einigen).



Gruß, Fabian.___
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Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-26 Diskussionsfäden Manuel Reimer
Martin Koppenhoefer  gmail.com> writes:
> > Die überwiegende Mehrzahl von Feld- und Forstwegen sind definitiv für
> > Fußgänger und Radfahrer erlaubt.
> 
> und das soll ausreichen als Argument?

Wenn "die Tags sind meiner Ansicht nach redundant" nicht als Argument für
eine Löschung der Tags reicht (natürlich nicht im großen Stil sondern nur
wenn man den Weg ohnehin anfasst), was dann?

Vielleicht habe ich ja auch das Konzept dahinter falsch verstanden. Mein
Verständnis von den Access-Tags ist, dass hier vor Ort herrschende
Beschränkungen getaggt werden sollen.

Im Wiki gibt es zwar gute Beispiele mit Tagging das mir auch logisch
erscheint aber kein Wort darüber, dass man für alles, was erlaubt ist, ein
Access-Tag setzen muss.

Mir geht es um dieses Schild:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Zeichen_260.svg
Mit dem Zusatz darunter "Land- und forstwirtschaftlicher Verkehr frei".

Ich lese da erstmal das motorisierte Fahrzeuge verboten sind. Weiterhin lese
ich eine Einschränkung, die forst/landwirschaftlichen Verkehr freigibt. Also
"motor_vehicle = agricultural". Ich sehe auf dem Schild keinerlei
Einschränkungen bezüglich Fußgängern oder Radfahrern.

Wenn als ein zusätzliches "bicycle = yes" und "foot = yes" erforderlich sein
soll, dann müsste da auch "horse = yes" dran. Auch den Zugang mit
Rollschuhen und Inline-Skates verbietet hier niemand. Also noch
"inline_skates = yes" und so weiter...

Also eigentlich ein "access = yes" um alles zu erschlagen. Im Wiki wird von
der Kombination "access = yes" aber abgeraten. Wie ist es also richtig und
vollständig wenn man einen Waldweg mit oben genannten Schildern taggen will
ohne unnötig viel Tag-Wirrwarr zu produzieren? Gilt bei Access-Tags "alles
was nicht verboten ist, ist erlaubt" oder muss alles was erlaubt ist dran
stehen? Wenn letzteres: Muss dann auch an jedem "highway = residential" die
ganze "Access-Tag-Flut" dranstehen und wenn nein: Warum nicht?

Gruß

Manuel


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Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-26 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 27. Februar 2014 02:10 schrieb Martin Koppenhoefer <
dieterdre...@gmail.com>:

> und das soll ausreichen als Argument?


(um die tags zu löschen)
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Re: [Talk-de] Access-Tags (was: Re: Keine Namen in Mapnik und anderen Karten)

2014-02-26 Diskussionsfäden Martin Koppenhoefer
Am 26. Februar 2014 21:00 schrieb Manuel Reimer 
:

> Die überwiegende Mehrzahl von Feld- und Forstwegen sind definitiv für
> Fußgänger und Radfahrer erlaubt.




und das soll ausreichen als Argument?

Gruß Martin
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